2024-04-23T13:35:06.289Z

Analyse
Gute Laune auch in der Rückrunde wie hier beim Hessenligaspiel Zierenberg-Rückers? Die Fußballerinnen hoffen auf weniger Spielverlegungen. Archivfoto: Hägele
Gute Laune auch in der Rückrunde wie hier beim Hessenligaspiel Zierenberg-Rückers? Die Fußballerinnen hoffen auf weniger Spielverlegungen. Archivfoto: Hägele

So siehts aus in den Frauenligen

Viele Spielverlegungen verhindern eindeutige Tabellen in der Winterpause +++ Verbandsliga-Duell am Samstag: Bornheim gegen Neu-Isenburg

WIESBADEN. Von der Hessenliga bis zur Kreisliga B zeigt sich eins: die Spiele der Frauen werden häufig verlegt. Eine aussagekräftige Tabelle zur Winterpause ohne viel Rechnerei zu ermitteln, ist deshalb schwierig. Viele der versäumten Begegnungen werden erst im neuen Jahr gespielt, doch einige Nachholpartien stehen noch an diesem Wochenende an. Somit wird es jetzt ein letztes Mal spannend, bevor der Ball dann endgültig ruht.

Gläserzell ist Hessenliga-Primus: Kann Opel Rüsselsheim am Samstag gefährlich werden?

Nach der Hinrunde in der Hessenliga steht der SV Gläserzell an der Spitze. Mit nur einer Niederlage befindet sich die Mannschaft von Stephan Fröhlich mit 23 Punkten vor Konkurrent SV Phönix 1919 Düdelsheim, die am letzten Spieltag die Tabellenführung abgeben mussten. Doch auch dem SV kann der erste Platz noch entrissen werden. Der SC Opel Rüsselsheim steht zwar auf Platz Fünf, doch mit zwei Nachholspielen, gegen den SV Anraff (wegen schlechten Platzverhältnissen im neuen Jahr angesetzt, einen Bericht dazu gibt es hier) und der Partie gegen Eintracht Wetzlar II am Samstag (16 Uhr), kann der SC mit zwei Siegen seine 18 Punkte noch ausbauen und auf den ersten Platz vorrücken. Auch auf den unteren Rängen verhindern Nachholspiele eine Prognose in diesem Jahr. Denn die beiden Schlusslichter Eintracht Wetzlar II und RSV Roßdorf haben aufgrund von Spielverlegungen nur acht (Wetzlar) und neun (Roßdorf) statt elf Partien absolviert und könnten sich mit Siegen im neuen Jahr noch aus der Abstiegszone befreien.

Duell um die Tabellenspitze in der Verbandsliga

In der Verbandsliga steht der Hessenligaabsteiger SG Bornheim mit zehn Siegen aus zehn Spielen auf dem ersten Tabellenplatz. Mit Verfolger TSG Neu-Isenburg, die eine Partie weniger gespielt haben, kommt es am Samstag zum direkten Vergleich (14 Uhr). Mit einem Sieg können die Neu-Isenburgerinnen, wenn sie auch ihre Nachholpartie im neuen Jahr gegen Schlusslicht Winterkasten/Reichenbach gewinnen, an den Grün-Weißen vorbeiziehen. Auch in der Gruppenliga ist die Tabelle momentan wenig aussagekräftig. Der Zweitplatzierte Schwarz-Weiß Wiesbaden tritt am Samstag beim SV Hofheim an (19 Uhr) und könnte sich nach einem Sieg Herbstmeister nennen. Der momentane Spitzenreiter SV Wilsenroth hofft auf einen Patzer der Wiesbadenerinnen, die gegen Hofheim eine Partie des ersten Spieltages nachholen.

Viele Spielverlegungen bei den Frauen

Auffällig ist, dass in der Hinrunde Begegnungen oft verlegt wurden und zum Beispiel in der Kreisliga A an einigen Spieltagen von eigentlich sechs auszutragenden Spielen nur zwei Partien stattfanden. In der Kreisliga B, der untersten Liga, spielen sechs Teams (SV Wolfenhausen und Viktoria Sindlingen haben zurückgezogen), trotzdem werden die wenigen Begegnungen vermehrt abgesagt oder zu einem anderen Zeitpunkt terminiert.
Sind die vielen Velegungen die Konsequenz aus dem Plädoyer gegen das Nichtantreten? In der letzten Saison wurde es zur Gewohnheit Spiele abzusagen. Damals warnte Sportgerichtschef Klaus Kremer vor dem Nichtantreten und forderte die Mannschaften auf, die Spiele zu verlegen (Den Bericht von Stephan Neumann gibt es hier zum Nachlesen). Für Rainer Wagner, Referent für Frauenfussball und Klassenleiter der Kreisoberliga, ist es richtig die Spiele erst zu verlegen, bevor sie ganz abgesagt werden: "Die Äußerung von Klaus Kremer hat mit Sicherheit einige Vereine wachgerüttelt." Denn bei dreimaligem Nichtantritt werden Mannschaften gestrichen und müssen in der untersten Liga neu beginnen, deshalb ist die Verlegung erstmal "die bessere Lösung", so Wagner, um die Mannschaften im Spielbetrieb zu halten. Die Verlegungen liegen unter anderem an den kleinen Kadern vieler Frauenmannschaften und den damit verbundenen personalen Engpässen. Einen weiteren Grund für die Verlegungen sieht Wagner auch darin, dass viele Frauen am Samstag beruflich eingebunden sind und Sonntags beispielsweise im Verein bei den Männnerspielen organisatorisch mithelfen. Doch nicht nur der Spielerinnenmangel, auch der Platz verhindert, wie zum Beispiel in der Hessenligapartie Rüsselsheim gegen Anraff, vermehrt das Aufeinandertreffen zweier Teams. Doch ob die Nachholspiele, von denen viele im Februar des neuen Jahres angesetzt sind, dann aufgrund der Wetterverhältnisse stattfinden können, bleibt fraglich.

Aufrufe: 028.11.2014, 08:00 Uhr
Antja KaroliAutor