2024-04-24T07:17:49.752Z

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Immer eng am Mann: Frisurentechnisch liegen Harry Koch (rechtes Bild, Mitte) und Sohn Robin (linkes Bild, ebenfalls im roten Dress) nicht auf einer Wellenlänge. Was den Ex-Profi und den Neu-Profi dagegen eint, ist ihre Zweikampfstärke. Foto: dpa
Immer eng am Mann: Frisurentechnisch liegen Harry Koch (rechtes Bild, Mitte) und Sohn Robin (linkes Bild, ebenfalls im roten Dress) nicht auf einer Wellenlänge. Was den Ex-Profi und den Neu-Profi dagegen eint, ist ihre Zweikampfstärke. Foto: dpa

So macht sich Neu-Profi Robin Koch beim FCK

Zwischen Dörbach, Trier und Kaiserslautern

Mit dem 1. FC Kaiserslautern will Robin Koch heute Abend (18 Uhr, Stadion am Millerntor) einen weiteren Schritt Richtung gesichertes Mittelfeld in der zweiten Bundesliga machen. Für die Belange seiner Ex-Vereine in der Region Trier aber hat der 20-jährige Verteidiger immer noch ein offenes Ohr. Und eine lebendige Beziehung.
Kaiserslautern/Trier. Nein, das hätte der Trainer nicht unbedingt so deutlich sagen müssen. Nicht vor laufenden Fernsehkameras und nicht bei einem offiziellen Anlass. "Er ist noch einen Tick besser als sein Vater. Aber wirklich nur einen Tick", meint Tayfun Korkut schmunzelnd und blickt dabei genüsslich grinsend nach links. Dorthin, wo der Angesprochene auf dem Podium der wöchentlichen Spieltags-Pressekonferenz des 1. FC Kaiserslautern sitzt. Kein Wunder, dass dem derart Gelobten die Röte in die Wangen schießt.
Robin Koch und sein Vater Harry. Beide jetzt und einst in Diensten des FCK. Harry zwischen 1995 und 2003 ein Musterbeispiel für Einsatzwille, für Leistungsbereitschaft. Einer, der sich mit dem Verein und den Menschen, denen dieser Club am Herzen liegt, identifizierte. Und nun sein Filius. Ausgestattet mit ähnlichen körperlichen Vorzügen und Attributen. Robin Koch erträgt die dauernden Fragen mit der Langmut eines in sich selbst versunkenen tibetanischen Mönches. Dass der Vater am Betzenberg so ungeheuer beliebt war, sei keine Belastung für ihn. Und nein, der Papa mische sich auch nicht in die Karriere ein und lasse ihn gewähren. Und ja, natürlich sei der Vater stets für ihn da, wenn er Rat haben wolle.
"Robin hat ein gutes Herz. Ich glaube, dass er ein Elternhaus hat, das ihm die richtigen Werte mit auf den Weg gegeben hat", sagt Korkut.
Später, im Vier-Augen-Gespräch mit unserer Zeitung, lässt der Innenverteidiger, der seit sieben Zweitliga-Spielen keine Minute mehr verpasst hat, erkennen, dass ihm diese Entwicklung von null auf hundert nicht zu Kopf gestiegen ist. Das, was einmal war, liegt nicht in der Ecke irgendeiner gedanklichen Schublade, die nie mehr geöffnet wird.
Er verfolgt weiter, was bei Eintracht Trier passiert. Eine schwere Zeit sei das für den Regionalligisten. Doch er ist sich sicher, dass "die Mannschaft das Zeug hat, da unten rauszukommen".
Mit mehreren Spielern aus seiner Eintracht-Zeit habe er immer noch Kontakt. "Oft sogar. Mit den jungen halt. Mit Christoph Anton oder mit Robin Garnier etwa." Da werde dann auch schon einmal Hintergründiges ausgetauscht. Woraus aber dieser radikale Absturz des Trierer Regionalligisten vom Drittliga-Aspiranten zum Abstiegskandidaten resultiere, darüber könne er sich kein Urteil erlauben. Koch junior: "Dafür bin ich zu weit weg."
In der vergangenen Saison habe er noch das eine oder andere Spiel der Eintracht gesehen. "Aber das geht jetzt nicht mehr." In der U 14 war Koch nach Trier gewechselt. Vom SV Dörbach aus. Es war der erste Karrieresprung. "Als Kind konnte ich ja quasi aus meinem Zimmerfenster auf den Sportplatz schauen. Da fing alles an."
Die ersten fußballerischen Tage, der damalige Verein: Das ist für Koch auch jetzt als Neu-Profi nicht vergessen.
Aufrufe: 02.12.2016, 00:42 Uhr
volksfreund.de/Jürgen C. BraunAutor