2024-03-28T15:56:44.387Z

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So l(i)ebt der Pott seinen Fußball

Oberhausens 1:0 über Wattenscheid: Nicht schön, aber spannend

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Eine Ahnung von der Art und Weise, in der man im Ruhrgebiet Fußball liebt und lebt, bekam man am Dienstagabend im Revierderby der Kleeblätter gegen Wattenscheid 09. In der 90. Minute markierte Rafael Garcia das Tor des Tages, eine Minute später flog WAT-Keeper Edin Sancaktar nach einer Tätlichkeit im Oberhausener Torraum vom Platz, dann war Ende. Und RWO ist die Mannschaft der Stunde!

Das böse Wort von der „Freundschaftsspiel-Saison“ straften beide Mannschaften ab Anpfiff Lügen. Um Schönheitspreise gab es im Umbau-Stadion gar keine Konkurrenz, Maloche und Kampf waren die Trümpfe in der temporeichen Partie, die von erbitterten Zweikämpfen lebte, von bissigen Auseinandersetzungen, vom Bemühen um jeden Meter. Zwei Mannschaften standen da auf dem Platz, die sich erkennbar nicht mit einem Unentschieden abfinden wollten, die auch nicht von der Angst vor einer Niederlage getrieben wurden, sondern einzig und allein von der Sehnsucht nach dem Sieg.

Erst ganz am Ende neigte sich die Waage für die Hausherren. Man kann sagen, dass RWO-Trainer Mike Terranova eine ganz glückliche Hand hatte, denn ausgerechnet die Einwechselspieler Simon Engelmann (als Vorbereiter) und Rafael Garcia (als Vollstrecker) spielten die Hauptrollen im Drama um die Entscheidung kurz vor Schluss.

Das war meisterhafte Dramaturgie, und es fällt nicht leicht, ein Urteil zu fällen über „verdient“ oder nicht. Vielleicht war der Sieg doch verdient, denn RWO hatte gegen Ende hin mehr Kraft, mehr Reserven. Wattenscheid zollte hoher Laufarbeit Tribut, hatte aber kurz vor der Entscheidung auch noch eine aussichtsreiche Chance. Und Chancen hatte es nicht eben im Übermaß gegeben. Die spektakulärste sicher in der 14. Minute, als Robert Fleßers aus 14 Metern per drop-kick unter die Latte knallte, der Ball aber heraussprang.

Den herzerfrischenden Gesamteindruck trübte am Ende Edin Sancaktar. Der Wattenscheider Torwart, der schon eine knappe Viertelstunde vorher mit einem rüden und nicht geahndeten Bodycheck an der Strafraumgrenze aufgefallen war, bestand nach dem Tor offenbar nur noch aus Adrenalin und lose flatternden Nerven. Gerade war die Länge der Nachspielzeit verkündet worden, da gab's Ecke für die Westfalen, Sancaktar im RWO-Strafraum. Robin Udegbe fängt sicher ab, begräbt den Ball unter sich, und sein Keeper-Kollege rastet aus und befördert Robert Fleßers mit einem sehr heftigen Schubser vom Torraum ins Tornetz. Schiri Schäfer macht es richtig: Rot und Abpfiff! Übrigens: RWO steht in der Tabelle jetzt vor RWE.

Aufrufe: 023.3.2017, 07:13 Uhr
Rot-Weiß OberhausenAutor