2024-04-24T13:20:38.835Z

Interview
Holstein-Kapitän Rafael Kazior ist auf dem Platz der verlängerte Arm von Trainer Karsten Neitzel.
Holstein-Kapitän Rafael Kazior ist auf dem Platz der verlängerte Arm von Trainer Karsten Neitzel.

,,So lange die Knochen halten"

Rafael Kazior spricht über die derzeitige Lage bei Holstein, die Fans und über die eigene Zukunft

Rafael Kazior ist als Kapitän der Kieler ,,Störche" eine der wichtigsten Spielerpersönlichkeiten im Team des Drittligisten. Seit 2003 absolvierte der heute 31-Jährige über 300 Einsätze als Profifußballer für den MSV Duisburg, Wacker Burghausen, Rot Weiß Essen, den Hamburger SV II und Holstein Kiel. Wir sprachen vor dem Jahresauftakt mit dem Routinier, der in seinen 20 Einsätzen in der laufenden Saison bislang fünfmal für die KSV ins Schwarze getroffen hat.

Rafael Kazior, die starke Vorrunde weckt Hoffnungen bei den Fans der KSV Holstein. Wie sehen Sie die derzeitige Lage bei den ,,Störchen"?


Wir konnten uns in der Saison zunehmend steigern und in den letzten Monaten haben dann auch die Ergebnisse einfach gestimmt bei uns. Wir dürfen aber keinen Tick nachlassen, auch wenn das Polster zu den unteren Tabellenregionen sehr groß erscheint. Wir wollen in der Rückrunde an unsere Konstanz, unsere Disziplin und unsere Tugenden anknüpfen und dabei so viele Punkte wie möglich holen - und damit am liebsten gleich zum Start gegen Stuttgart anfangen. Wir möchten in dieser Saison so erfolgreich wie möglich abschneiden.


Wohin führt der Weg der KSV Holstein?


Die Entwicklung des Vereins in den vergangenen Jahren ist durchweg positiv zu bewerten. Wenn man einmal das Sportliche sieht, die infrastrukturellen Verbesserungen und auch das stetige Ansteigen der Zuschauerzahlen, dann wird deutlich, dass Holstein auf einem sehr guten Weg ist. Hier wird richtig professionell gearbeitet. Und mit einer ausgezeichneten Perspektive.


Für Sie persönlich ist mit dem Aufstieg in die 3. Liga vor zwei Jahren ein kleiner Traum in Erfüllung gegangen...


Man will als Spieler immer so hoch wie möglich spielen. Das war auch mein Ziel, als ich 2011 zu Holstein in die Regionalliga Nord zurückgekehrt bin. Ich bin froh, dass uns dieser Sprung gelungen ist und dass wir uns in der 3. Liga etablieren konnten. Wir stehen momentan ganz gut da, in beide Richtungen ist alles möglich.


Holstein hat in der Vorrunde Mannschaften mit großem Namen wie Bielefeld, Duisburg, Dresden und auch Hansa Rostock allesamt besiegen können. Hätten Sie das vor der Saison so in der Form erwartet?


Für jedes Spiel gibt es nur drei Punkte, aber natürlich sind die Siege gegen die großen Traditionsclubs der Liga etwas Besonderes. Grundsätzlich ist es aber so, dass die 3. Liga sehr ausgeglichen ist. Man muss in dieser Liga alles aus sich herausholen, andernfalls verlierst du. Werden Einsatzbereitschaft und Wille abgerufen, dann kann man jeden Gegner schlagen.


Auch die Kieler Fans waren in dieser Saison für das ein oder andere Pünktchen gut, oder?


Unsere Fans sind einfach klasse und stärken uns massiv den Rücken. Man sieht das ja auch bei Auswärtsspielen. Unsere Anhänger nehmen alle zwei Wochen unzählige Kilometer auf sich. Das ist auch bei uns innerhalb der Mannschaft ein großes Thema und das macht uns einfach stolz. Unser Blick geht immer auch zu unseren Fans in die Kurve.


WM-Rekordtorjäger Miro Klose spielt noch mit 36 Jahren auf sehr hohem Niveau. Wie lange dürfen wir Sie noch auf dem Spielfeld erleben?


Miro Klose ist natürlich absoluter Wahnsinn. Was er mit seinem Körper macht, da kann man nur den Hut vor ziehen. Man muss auf seine Gesundheit achten, da kann man an vielen Stellschrauben drehen. Natürlich benötige ich mit meinen 31 Jahren inzwischen mehr Zeit für die Regeneration als früher und ich lebe auch danach. Mal sehen wie lange meine Knochen noch halten. Ich hoffe, dass ich noch einige Jahre vor mir haben werde.

Aufrufe: 025.1.2015, 12:00 Uhr
SHZAutor