"So lange die Knochen halten!"

Schon in der Jugend hatte Kai Dietz besagte Knochen für den SV Friesenheim im Einsatz. Nach einer dreijährigen Pause in seiner Jugendzeit ist der Abwehrspieler nun schon seit 21 Jahren für die Defensive der ersten Mannschaft verantwortlich: " Ich würde meine Spielart als robust bezeichnen" gibt er zu. Doch nicht nur auf dem Platz, auch als Kapitän der Mannschaft zeigt er „mit seinem Einsatzwillen noch immer vielen jüngeren und schnelleren Spielern, wo der Hammer hängt“, so Abteilungsleiter und Torwart-Trainer Axel Hinkel über den Mann, der mit seinem guten Stellungsspiel auch in den hitzigsten Duellen immer die Ruhe bewahrt.

Der Manndecker kommt aus der Mode

Wenn man schon so lange wie Kai Dietz gegen das runde Leder tritt, erlebt man einige Veränderungen in der Spielweise: "Ich habe noch Manndecker gelernt, heute wird das nicht mehr so oft gespielt." Trotz des Einsatzes des Abwehrchefs, ob nun als Manndecker oder Innenverteidiger, liegt die Mannschaft von Trainer Stefan Pantani momentan auf Platz 15. Die Niederlagenserie des SV in der C-Klasse Mainz-Bingen Ost I macht sich auch in der Mannschaft bemerkbar: "Die Stimmung ist eher unruhig. Wenn der sportliche Erfolg ausbleibt, haben natürlich einige Spieler Wechselgedanken." Diese Einstellung der jungen Spieler ist für Kai Dietz neu: "Früher hat man nicht so schnell gewechselt. Wenn man sich einmal für einen Verein verpflichtet hatte, blieb man auch dabei."

Kai Dietz (1. Reihe, 2. v. r.) mit seinen Teamkollegen vor dem Heimspiel gegen den FC Aksu Diyar Mainz. Archivfoto: Doganci.

So wie der Spieler aus Friesenheim selbst. Und seine Vereinstreue hat Vorbildfunktion: „Die Spieler haben großen Respekt vor seiner Erfahrung, mit fast 500 Pflichtspielen und unzähligen Freundschaftsspielen für den SV Friesenheim. Er hat natürlich auch eine große Vorbildfunktion. Ein Spieler mit seiner Erfahrung ist sehr wertvoll für Mannschaft und Verein“, betont Axel Hinkel.

Papa und Kapitän der Mannschaft

Der "Papa" der Mannschaft ist als Kapitän auch für die moralische Unterstützung des Teams verantwortlich: „Wir wollen die Mannschaft zusammenhalten und mit Spaß bei der Sache sein." Als kleiner Verein kommt es besonders darauf an, dass Spieler wie Kai Dietz Unterstützung leisten. Und der 39-Jährige stellt nicht nur seine geringe Freizeit als Spieler bereit, als Sponsor unterstützt der Augenoptiker mit eigenem Geschäft den Verein. "Ich habe zwar neben dem Beruf wenig Zeit, trotzdem sind die Termine des SV immer fest imKalendar eingetragen." Und diesen Einsatz schätzen Spieler und Verantwortliche des Vereins: „Er ist mit Friesenheim durch dick und dünn gegangen, in guten und in schlechten Zeiten“ freut sich Hinkel. Und das soll auch so weitergehen: "So lange es konditionell noch geht, will ich weiterspielen. Für meine Zeit nach den Aktiven mache ich mir noch keine Gedanken." Der Fokus liege auf der aktuellen Saison. Und die will der SV Friesenheim so positiv wie möglich abschließen. Dafür hält Kai Dietz auch gerne weiterhin seine Knochen hin.