"So etwas hab ich noch nie erlebt!"

"So etwas habe ich in meinen 14 Jahren als Trainer noch nicht erlebt. Beide Mannschaften haben ihre Tormöglichkeiten eiskalt genutzt.", analysierte Hellern-Trainer Sascha In der Stroht mit ein wenig Abstand das Spiel. Seine Mannschaft hat mit einem enormen Kraftakt ein eigentlich schon verlorenes Spiel noch ausgeglichen.

Nachdem Hellerns Pascal Meyer nach einer Notbremse des Feldes verwiesen wurde, mussten die Gastgeber bereits nach der 3.Minute in Unterzahl agieren. Den Wahnsinn eröffnete 16-Routiner Patrick Voigt in der 11.Spielminute mit der 1:0-Führung für die Gäste. "Der Start war ideal für uns, wir waren in Überzahl und sind schnell in Führung gegangen, vielleicht dachte meine Mannschaft es geht direkt so weiter. Was dann passierte ist für mich immer noch nicht so ganz zu begreifen.", so 16-Trainer Rüdiger Heidt. Hellern kam das erste Mal an diesem Nachmittag zurück und es sollte nicht das letzte Mal sein. Nachdem Josha Berndmeyer mit seinem ersten Tor die 2:1-Führung erzielte (19.), antwortete der Spielverein mit einem Dreierpack innerhalb von sieben Minuten (28./30./35.) und erspielte sich das erste Mal eine komfortable Führung. Wieder kam Hellern zurück und glich innerhalb von drei Minuten aus (36./38.). Kurz vor der Pause erzielte Voigt die erneute Führung für die Jungs von der Blumenhalle (41.) und mit einem 4:5 aus Sicht der Gastgeber ging es in die Pause.

Im zweiten Spielabschnitt legten die Gäste gleich los wie die Feuerwehr und erzielten zwei schnelle Tore. (47./52.). Aber alle die glaubten, dass die Messe jetzt gelesen ist und Hellern bei den hohen Temperaturen und den vielen Rückschlägen resignieren würde, hatten sich getäuscht. Es folgte der Auftritt von Josha Berndmeyer. Der 20-jährige Stürmer schraubte sein perönliches Torekonto an diesem Nachmittag auf fünf Treffer, erzielte innerhalb von vier Minuten einen lupenreinen Hattrick und sorgte für den 7:7-Ausgleich. (72./75./76.) Berndmeyer selbst musste sich nach dem Spiel sortieren: "Die drei Tore waren wie in einem Rausch, ich habe erst nach dem Spiel richtig realisiert wie schnell die gefallen sind. Unser Trainer glaubt immer an uns und hängt sich voll rein, dass wollten wir ihm zurückzahlen. Wir haben als Mannschaft unglaublich gekämpft!"

Es sollte kurz vor Schluss aber einen weiteren Nackenschlag für die "Hellboys" geben. Niklas Greiten erzielte in der 89. Minute die erneute Führung für den amtierenden Meister, doch an diesem Nachmittag sollte einfach alles möglich sein. Quasi mit dem Schlusspfiff erzielte Nelson Alves Martins den 8:8-Ausgleich und sorgte damit für den Endstand.

"Respekt für die Mannschaft vom SV Hellern, trotz den Temperaturen haben sie nie aufgesteckt. Für uns ist es aufgrund des Spielverlaufs ein ganz klarer Punktverlust. Wenn wir so viele Tore schießen müssen wir das Spiel gewinnen.", analysierte 16-Coach Heidt nach der Partie und fügte mit einem Augenzwinkern hinzu: "Wir haben hier heute ein Jahrhundertspiel miterlebt."

Hellerns Trainer Sascha In der Stroht ist hingegen einfach nur stolz auf "seine" Jungs. "Bei diesen Temperaturen und dem frühen Platzverweis war das eine richtig starke Leistung von meinem Team. Wer vier Rückstände korrigiert und 87 Minuten in Unterzahl spielt hat einfach eine überragende Moral bewiesen. Die Saison ist für uns noch nicht optimal angelaufen und deshalb war dieser Punktgewinn enorm wichtig. Jetzt geht es mit gesundem Selbstvertrauen in die nächsten Aufgaben."

>>> Alle Daten zu diesem Spiel findet ihr hier! alle weiteren Infos zur 1.Kreisklasse findet ihr hier