2024-04-24T13:20:38.835Z

Spiel der Woche
Wörleschwangs Miroslav Jamrich sorgte für viel Alarm in der Nordendorfer Hintermannschaft. Hier signalisieren allerdings Markus Schultz, Sebastian Lauster und Martin Schönberger, dass sie keine Schuld an diesem Sturz trifft. Rechts SVN-Keeper Martin Eding.	Fotos: Oliver Reiser
Wörleschwangs Miroslav Jamrich sorgte für viel Alarm in der Nordendorfer Hintermannschaft. Hier signalisieren allerdings Markus Schultz, Sebastian Lauster und Martin Schönberger, dass sie keine Schuld an diesem Sturz trifft. Rechts SVN-Keeper Martin Eding. Fotos: Oliver Reiser

Slowakische Standardsituationen

Vor Beginn dieser Saison stand der SV Wörleschwang vor der Auflösung, jetzt steht er an der Tabellenspitze.

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„Eine Schneeflocke macht noch keinen Winter“, lautet der Standardsatz von Jaroslav Kyselica. Der kickende Coach des SV Wörleschwang zwinkert dabei mit dem Auge. Mit mittlerweile fünf Punkten Vorsprung führt seine Mannschaft die Tabelle der Fußball-B-Klasse Nordwest an. Auch wenn sie sich beim mühevollen 2:1-Sieg gegen den SV Nordendorf sehr schwer tat. Doch am Ende konnte man sich beim SVW auf slowakische Standardsituationen verlassen.
Vor Beginn dieser Saison stand es beim SV Wörleschwang Spitz auf Knopf, ob man die Fußballer nochmals zum Spielbetrieb anmelden kann. Als bisher gute Lösung erwies sich der Schachzug, den Slowaken Jaroslav Kyselica, der zuletzt beim TSV Ustersbach und zuvor beim SV Ottmarshausen, TSV Zusmarshausen oder TSV Neusäß aktiv war, als Trainer zu verpflichten. „Er ist auf und neben dem Platz präsent“, sagt Abteilungsleiter Jörg Scherer. Und vor allem: Kyselica hat seine Landsleute wieder um sich geschart. Schon seit langer Zeit kicken in Wörleschwang Slowaken, die bei einer ortsansässigen Betonbaufirma arbeiten. Deren Engagement sei zuletzt etwas nachlässig gewesen. Unter Kyselica sind alle wieder bei der Stange. Zu den etablierten Martin Belak, Martin Waclaviak und Milos Skacan sind mit Tomas Polak und Miroslav Jamrich zwei neue Gesichter gestoßen, so dass die Umgangssprache auf dem Platz meist slowakisch ist. Da kann es ab und an auch mal laut werden. Die Slowaken sind allesamt hervorragende Kicker, haben einen guten Schuss und zeigen körperlich Präsenz. Manchmal wollen sie es jedoch zu gut machen, übertreiben es auch bei den Mätzchen. So nagelte Spielertrainer Jaro Kyselica in der 35. Minute einen von Alexander Stegmiller an Manuel Schmid verursachten Foulelfmeter an die Querlatte, dass es nur so schepperte. Auch in der 16. Minute roch es nach Strafstoß, als Miroslav Jamrich zu Fall kam. Der SV Nordendorf, der neben vielen Verletzten auch kurzfristig noch auf den erkrankten Philipp Dinger verzichten musste, war meist durch Konter gefährlich. Wäre Christian Langhammer da nicht auf den Ball getreten – sogar die Führung wäre möglichgewesen. Auch in der 42. Minute, als Martin Schönberger an der Querlatte scheiterte. David Wörle klebt das Pech an allen Körperteilen Unmittelbar nach dem Seitenwechsel konnte Wörleschwangs Aushilfs-Torhüter Rainer Böck einen Schuss von Langhammer gerade noch entschärfen. Im Gegenzug verwandelte Martin Waclawiak einen Freistoß eher schmucklos zum 1:0 (49.). Zur Pause wurde auch der zuletzt kranke David Wörle eingewechselt, der mit zehn Toren bisher maßgeblichen Anteil am Höhenflug des SV Wörleschwang hatte. Dem klebte das Pech an allen Körperteilen. Eine Ecke von Waclaviak köpfte er aus kürzester Distanz an den Giebel (63.), einen weiteren Kopfball entschärfte Martin Eding mit einer sensationellen Reaktion (65.) und als Wörle in der 76. Minute präzise quer legte, scheiterte auch Philipp Scherer am bärenstarken Nordendorfer Keeper. In der 71. Minute war er bei einer slowakischen Standardsituation machtlos. Jaroslav Kyselica zirkelte einen Freistoß auf 18 Metern zum 2:1 ins Netz. Nur eine Minute vorher hatte Thomas Chirila aus heiterem Himmel das 1:1 erzielt. Nachdem Böck einen Freistoß von Holger Bayer noch abwehren konnte, hatte der Nordendorfer Spielertrainer abgestaubt. In der letzten Minute eilte sogar der baumlange Gästekeeper noch mit in den gegnerischen Strafraum. Doch es brachte nichts mehr ein. Ein letzter Freistoß von Chririla ging weit über das Tor. SV Wörleschwang: Böck; Schreiber, Vogt (79. Diesenbacher), Waclaviak, Skacan, Polak, Schubert (46. Wörle), Kyselica, Jamrich (88. Belak), Scherer, Schmid. SV Nordendorf: Eding; Schultz, Chirila, Stegmiller (61. Schöniger), Lauster, Sameni, Kreisel (64. Lindenmayer), Bayer, Schönberger (68. Kreisel), Langhammer, Hauser. Tore: 1:0 Waclaviak (49.), 1:1 Chirila (70.), 2:1 Kyselica (71.). – Schiedsrichter: Martin Kary (Wertingen). – Zuschauer: 90. – Bes. Vorkommnisse: Kyseliva (SVW) schießt Elfmeter an die Latte (35.).
Aufrufe: 020.10.2014, 11:30 Uhr
Oliver ReiserAutor