Sieglose Bönninghardter laufen hinterher

Der 50-Jährige gab als Ziel einen einstelligen Tabellenplatz aus, in der zweiten Spielzeit unter seiner Regie soll der BSV dann sogar "oben angreifen". Nun muss Baginski mit seinen Schützlingen erst mal kleinere Brötchen backen. Nach achten Spieltagen liegen die noch sieglosen Bönninghardter mit drei Punkten auf dem letzten Rang. Doch der Coach bleibt gelassen und hält an seinem Saisonziel fest: "Wir werden am Ende mindestens Neunter sein."

2005 ist der BSV in die B-Liga zurückgekehrt. Mit dem Abstieg in die niedrigste Spielklasse des Fußballkreis Moers beschäftigt sich der Coach nicht. Der Kader sei stark genug, um die Klasse zu halten. Die sportliche Misere machen Trainer und Vorstandsmitglied Stefan Algra an der langen Verletzungsliste fest. "Zuletzt fehlten mir neun Spieler. Ich konnte bisher kein einziges Mal die gleiche Anfangsformation aufbieten", sagt Baginski, der nach der guten Vorbereitung gedacht hat, dass seine Mannen eine gute Rolle spielen werden. Doch in den ersten Partien musste er immer wieder Goalgetter Matthias Kaul, der in den vergangene zwei Jahren 21 Treffer erzielte, ersetzen. Ohne ihn lief in der Offensive nicht viel zusammen. Kaul trifft mittlerweile wieder, andere Leistungsträger fehlen noch länger. Florian Engels weilt wegen eines Auslandssemesters in Spanien, Sven Krusenbaum, Marius Hilgert oder Tim Schilling sind verletzt. Coach Baginski wollte eigentlich mit einem anderen System und internen Umstellungen einen erfolgreichen Saisonstart mit "mehr spielerischen Momenten" hinlegen. Wegen des personellen Engpasses musste er vorerst von diesen Plänen Abstand nehmen. Zwischenzeitlich gehörten sogar Alt-Herren-Spieler zum Kader, die in größter Not aushalfen.

Am vergangenen Sonntag war der BSV in Borth auf dem besten Weg, den ersten "Dreier" einzufahren. Nach 24 Minuten führten die Gäste mit 3:0. Nach den 90 Minuten hatte die unerfreuliche Serie dann weiter Bestand. Die Bönninghardter verloren nach dem Seitenwechsel völlig den Faden und mussten sich mit einem 3:3 zufriedengeben. Baginski glaubt weiter an seine Mannschaft.

Er erinnert an das 0:2 gegen Viktoria Alpen: "Wir hätten gegen den Spitzenreiter durchaus ein Unentschieden schaffen können." Der Coach schiebt hinterher: "Unser Tabellenstand spiegelt nicht das Leistungsvermögen meiner Mannschaft wider. Meine Jungs sind konditionell gut drauf, sie können es." Der Blick auf die Tabelle der Gruppe 1 lässt Ralf Baginski nicht nervös werden. "Ich mache mir keine Sorgen. Ich glaube fest daran, dass schon bald der Knoten platzen wird."