2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Kuss Kunzika (am Ball) und der FC Hennef 05 müssen eine empfindliche Heimniederlage hinnehmen. Fotos: Bröhl
Kuss Kunzika (am Ball) und der FC Hennef 05 müssen eine empfindliche Heimniederlage hinnehmen. Fotos: Bröhl

Bauchlandung im eigenen Stadion

Mittelrheinligigist Hennef unterliegt Wesseling-Urfeld

Verlinkte Inhalte

Siegburg 04 – Euskirchener TSC 0:6 (0:2)

Es bleibt dabei: Die Siegburger Mittelrheinliga-Fußballer können 2017 einfach keine Tore schießen. Und das ist nicht mal die schlimmste Erkenntnis, denn offenbar hat der Aufsteiger auch das Verteidigen verlernt. Im Duell mit dem Euskirchener TSC hagelte es die Gegentore Nummer 14 bis 19 in diesem Jahr.

Das erneute Debakel nahm SSV-Trainer Kinan Moukhmalji zum Anlass, den Schmusekurs mit seinen Akteuren offiziell für beendet zu erklären. „Ich habe mich jetzt lange genug schützend vor meine Mannschaft gestellt. Es wird allerhöchste Zeit, dass sich die Spieler mal selbst hinterfragen“, so der Coach. Die Darbietung seiner Elf bezeichnete er als „Frechheit gegenüber den Zuschauern. Das war schlichtweg peinlich. Im Moment sind wir dabei, das kaputtzumachen, was wir uns in den letzten Jahren aufgebaut haben.“

Als Sinnbild für die derzeitige Misere zog Moukhmalji die Entstehung des dritten Gegentreffers heran: Nach einem Freistoß köpfte ETSC-Akteur Jan Winkler den Ball mutterseelenallein aus fünf Metern in die Maschen und erzielte damit den ersten seiner insgesamt drei Treffer (47.). Der Standardsituation war zudem ein unnötiges Foulspiel unweit der Eckfahne vorausgegangen. „Das sind Gegentreffer, die eigentlich nur in der Kreisliga zu sehen sind“, schimpfte Moukhmalji.

Mit dem 0:3 waren alle guten Siegburger Vorsätze für die zweite Halbzeit hinfällig und Euskirchen legte noch drei weitere Treffer nach. „Das Schlimmste ist“, sagte der 45-Jährige, „dass ich jeden Sonntag vergeblich auf eine Reaktion meiner Mannschaft warte. Man hat heute wieder nicht erkennen können, dass wir etwas gutzumachen hatten.“

Siegburger SV 04: Heil, Wieland, Hahn, Inger (77. Welt), Ullmann, Heinz, Lingen, Radermacher, Orth, Fälber, Welt - Trainer: Moukhmalji

TSC Euskirchen: Dorn, Foukis, Golz, Saar, Uhlemann, Zahnen, Leßenich (65. Schilling), Winkler, Wiedenau, Dahas (70. Harrach), Hoose (76. Georgiadis) - Trainer: Molderings

Schiedsrichter: Ebel - Zuschauer: 100
Tore: 0:1 Leßenich (17.), 0:2 Hoose (32.), 0:3 Winkler (47.), 0:4 Hoose (50.), 0:5 Winkler (62.), 0:6 Winkler (74.)


Germania Windeck – FC Wegberg-Beeck 0:4 (0:1)

Anders als in Siegburg gab es nach diesem ungleichen Duell hinterher Komplimente für den Verlierer. „Die Jungs haben sich super verkauft, leider ist das Ergebnis ein wenig zu hoch ausgefallen“, sagte der Windecker Trainer Marcus Voike nach der 0:4-Pleite. Seine abstiegsbedrohte Elf hatte die erste Großchance der Partie verbucht, doch Shinsuke Hori scheiterte per Direktabnahme an Gästekeeper Stefan Zabel. Mit seinem ersten Torschuss ging der Spitzenreiter aus Beeck dann in Führung – und profitierte dabei von einem Platzfehler. Bei einem eigentlich harmlosen Schuss von Maurice Passage sprang der Ball tückisch auf und landete unhaltbar für Keeper Patrik Brencic im Tor – 0:1 (23.).

Die Windecker hielten dennoch weiterhin gut dagegen, ehe Sahin Dagistan nach einer Stunde für die Vorentscheidung sorgte.

TSV Germania Windeck: Brencic, Jacoby, Bröhl, Hombeuel, Ümit, Hori, Göhsl, Daut (79. Kenar), Secen (68. Azahaf), Gencal, Reitz (74. Müller) - Trainer: Voike

FC Wegberg-Beeck: Zabel, Pohlig, Küppers, Passage, Fäuster, Müller, Lambertz, Czichi (65. Sharaf), Drevina, Berkigt (73. Kochan), Dagistan (82. Nzerue) - Trainer: Henßen

Schiedsrichter: Aust - Zuschauer: 50
Tore: 0:1 Passage (23.), 0:2 Dagistan (60.), 0:3 Drevina (70. Foulelfmeter), 0:4 Dagistan (81.)



FC Hennef 05 – SpVg Wesseling-Urfeld 1:2 (0:2)

Dem Coup in Alfter folgte prompt die Ernüchterung. Sieben Tage nach dem 3:0-Erfolg beim Vizemeister kassierte der abstiegsbedrohte FC Hennef 05 eine empfindliche Heimniederlage gegen Wesseling-Urfeld. Der Rückstand auf das rettende Ufer ist nach dem 1:2 wieder auf zehn Punkte angewachsen. Eine echte Erklärung hatte Sascha Glatzel nicht für die erneute Bauchlandung. „Es ist mir ein Rätsel, wie wir heute so auftreten konnten. Fakt ist, dass wir mit dieser Leistung auch keinen Punkt verdient gehabt hätten“, sagte der Trainer der 05er nach der dritten Niederlage im vierten Spiel unter seiner Regie.

Ein Grund für die Pleite war sicherlich die Wesselinger Standardstärke: Zunächst bugsierte der ehemalige Oberpleiser und Bad Honnefer Torjäger Deniz Millitürk den Ball nach einer Ecke über die Linie (19.), dann zirkelte David Strack einen Freistoß über die Hennefer Mauer hinweg ins Tor (39.). Nachdem Denis Wegner per Lupfer das 1:2 erzielt hatte (67.), ging zwar noch mal ein Ruck durch die Heimmannschaft. Ein Treffer sollte ihr jedoch nicht mehr gelingen – auch, weil ein direkt getretener Freistoß von Johannes Jahn Zentimeter am Pfosten vorbeistrich. In der Schlussminute sah SpVg-Akteur Sven Büscher noch Gelb-Rot.

FC Hennef 05: Altmann, Habl, Ehrenstein (59. Jamann), Kunzika (71. Roder), Jahn, Dabers, Schöller, Eck, Wegner, Klug, Montabell - Trainer: Glatzel

Spvg Wesseling-Urfeld: Gräber, De Jongh, Zaun, Strack (73. Langen), Farkas, Büscher, Dogan (46. Sohns), Schütz, Hayit, Unzola (62. Klein), Millitürk - Trainer: Farkas

Schiedsrichter: Weirich (Bergisch Gladbach) - Zuschauer: 200
Tore: 0:1 Millitürk (19.), 0:2 Strack (39.), 1:2 Wegner (67.)
Gelb-Rot: Büscher (90./Spvg Wesseling-Urfeld/)

Aufrufe: 026.3.2017, 22:18 Uhr
Rhein-Sieg-Anzeiger/Tim MiebachAutor