Sieg spiegelt nicht so ganz die Unterschiede wieder

In der Anfangsphase machte der TV Herkenrath einigen Druck, die Gäste wehrten sich und übernahmen mehr und mehr die Initiative auf dem Feld. Nach einer Viertelstunde startete die Borussia auf der rechten Seiten eine Kombination, eingeleitet durch Jumpei Ebisu. Der bediente mit einem Pass Yannick Kuhnke, der bis zur Grundlinie stürmte. Von dort flog ein hart getretener Querpass in den Strafraum der Herkenrather, Philipp Simon war zur Stelle und schob aus kurzer Distanz zur Führung ein.

„Das Führungstor hat uns die nötige Sicherheit gegeben“, bewertete Trainer Winnie Hannes diesen Treffer sehr hoch. Die Sicherheit bei Borussia Freialdenhoven und besonders bei Simon nahm zu, denn der nahm nach einer halben Stunde einen Flankenball von der rechten Seite, den Ebisu getreten hatte, aus 16 Metern mit vollem Risiko volley und traf den Ball genau richtig. Unhaltbar landete das Leder im Tor von Andreas Kath (36.).

Danach allerdings drängten die Gastgeber und bedrängten das Tor von Stefan Kemmerling. Der Borussen-Keeper bewährte sich gleich zweimal bei gefährlichen Angriffen und hielt seine Mannschaft weiter auf der Gewinnerstraße. Einen Schuss von Norman Wermes aus kurzer Distanz lenkte er um den Torpfosten, und bei einer Spielsituation eins gegen eins blieb Kemmerling letztlich der Sieger.

Nach dem Wechsel und mit zunehmender Spieldauer ließ die Moral und die spielerische Präsenz bei den Gastgebern jedoch immer mehr nach. Das nutzten die Borussen bis zum Abpfiff aus.

Zunächst spielte sich Gerard Sambou auf der linken Seite weit nach vorne durch. Seinen Pass quer in die Mitte musste diesmal Kevin Kruth aus kurzer Disanz nur noch einschieben (84.).

Freialdenhoven spielte bis zum Schluss auf Treffer. Kurz bevor Schiedsrichter Sven Landgraf zum letzten Mal seine Pfeife betätigte, gelang Pascal Schneider noch das 4:0 (89.), sein dritter Saisontreffer. Der gerade erst eingewechselte Elvir Lubistani angelte sich das Leder und rauschte auf der linken Seite auf und davon. In Höhe der Grundlinie kam von ihm ein trockener Pass quer in den Strafraum. Dort stürmte Schneider heran und verwandelte den Pass direkt aus vollem Lauf mit dem linken Fuß.

Vom TV Herkenrath war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr viel zu sehen. Die Gastgeber mussten am fünften Spieltag in der Mittelrheinliga Lehrgeld bezahlen.

„Wir waren heute aber keine vier Tore besser“, relativierte Trainer Hannes den deutlichen Sieg ein wenig. „Ich bleibe dabei, Herkenrath ist eine solide, gute Mannschaft.“ Der Trainer von Borussia Freialdenhoven war sich sicher, dass vor allem Torhüter Kemmerling mit seinen Paraden den Gastgebern ein wenig den Nerv geraubt hatte.

Freialdenhoven: Kemmerling, Wiersberg, Dikenli, Kreutzer, Terzic, Simon (85. Kraus), Kruth (88. Lubishtani), Sambou, Kuhnke (70. Schneider), Ebisu, Daescu.