2024-04-19T07:32:36.736Z

Im Nachfassen
Matchwinner im letzten Saisonspiel: Florian Meyer (re.), der sich hier gegen St. Paulis Nico Empen behauptet. Foto: Stark
Matchwinner im letzten Saisonspiel: Florian Meyer (re.), der sich hier gegen St. Paulis Nico Empen behauptet. Foto: Stark

Sieg - dann Feier auf dem Kiez

Nach dem Sieg gegen St.Pauli: Beim ETSV Weiche Flensburg wird eine positive Saisonbilanz gezogen

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Der Alltag in einer (Halb-) Profiliga ist schon anstrengend genug. Wie schön, dass es da zumindest am letzten Spieltag noch Ausnahmen gibt. Auf jeden Fall präsentierte sich Weiche in Norderstedt als Verein im wahrsten Sinne - nämlich als Gemeinschaft. So saßen Freunde, Sponsoren und Angehörige auf der Tribüne und fachsimpelten. Doch damit war es mit dem überpünktlichen Schlusspfiff noch lange nicht vorbei: Mit der Mannschaft ging es nach Hamburg, wo das Team bei einem gemütlichen Essen mit der ,,Großfamilie Weiche" die Saison ausklingen ließ - ehe es in der Nacht zum Feiern auf den Kiez ging.

Mit dem letzten Spiel waren die Flensburger einverstanden. ,,Ich bin nicht nur mit der ersten Hälfte zufrieden, sondern auch mit der zweiten - auch, wenn es da ein ganz anderes Spiel war. Wir haben die Partie beherrscht und den spielstarken Gegner nicht zur Entfaltung kommen lassen. Wichtig war, dass die Defensive gut stand", bilanzierte Trainer Daniel Jurgeleit.

St. Paulis U23-Manager Hermann Klauck erkannte den verdienten Flensburger Sieg an. ,,Das Spiel hätten wir auch höher verlieren können", sagte er. ,,Vielleicht fehlte auch die letzte Konzentration bei uns, denn es gibt an diesem Wochenende für den Verein nunmal Wichtigeres. Insgesamt haben wir aber angesichts der Umstände eine tolle Saison gespielt."

Weiches Kapitän Marc Böhnke strahlte ebenfalls. ,,Wir haben diese Woche nochmal ordentlich Druck gespürt. Achter oder Neunter wollte keiner werden. Nun sind wir mit Platz fünf sehr glücklich", sagte der 31-Jährige. ,,Man hat gesehen, dass wir eine gute Mannschaft haben und auch die Jungs, die nicht so oft spielen, jederzeit helfen können. So war's ein verdienter Sieg."

Und auch persönlich war der zu Rückrundenbeginn verletzte Böhnke zufrieden. ,,Ich spüre, dass bei mir die Kraft zurück kommt", sagte er und fügte schmunzelnd hinzu: ,,Mit meinem Sprint in der 89. Minute konnte ich den Jüngeren zeigen, dass sie noch zwei, drei Jahre mit ihrem Kapitän rechnen können..."

Und auch die erste kleine Saisonbilanz fiel positiv aus. ,,Wir können sehr zufrieden sein", analysierte Trainer Daniel Jurgeleit, ,,wir haben uns wie schon in der vergangenen Saison wieder um einen Platz verbessert und haben die Spieler weiter entwickelt. Wenn mir das jemand nach zehn Partien, wo wir gerade mal sieben Punkte hatten, gesagt hätte, wäre er von mir für verrückt erklärt worden."

Nur für eins reichte es nicht. ,,Wir hatten uns im Laufe der Saison das Ziel gesetzt, die Mannschaft mit den wenigsten Gegentoren zu werden", sagte Jurgeleit. ,,Leider haben wir in den letzten Wochen ein bisschen viel zugelassen, aber sonst haben wir ja quasi alle Ziele erreicht."

Das Ende der Fahnenstange siegt der Trainer mit Rang fünf aber noch nicht gekommen: ,,Es gibt immer Dinge, die man verbessern kann - ich bin weiter voll motiviert, dies im sportlichen Bereich in Angriff zu nehmen. Allerdings stößt man angesichts der Konstellation mit den zweiten Mannschaften der Profivereine bei unseren Mitteln an natürliche Grenzen." Doch die Gedanken an die nächste Saison waren nach dem positiven Abschluss schnell verflogen. Schließlich stand ein langes Pfingstwochenende vor der Tür - mal ohne Trainingsdruck...
Aufrufe: 026.5.2015, 08:00 Uhr
SHZ / haboAutor