2024-05-02T16:12:49.858Z

Halle
Da ist das Ding: die Kicker des SV Fortuna Regensburg zauberten in Auerbach mächtig auf und feierten feucht-fröhlich den Turniersieg. F: Fortuna/privat
Da ist das Ding: die Kicker des SV Fortuna Regensburg zauberten in Auerbach mächtig auf und feierten feucht-fröhlich den Turniersieg. F: Fortuna/privat

Sie kamen, sahen und siegten

Fortuna Regensburg erobert die Auerbacher Halle mit Gala-Fußball +++ Gebenbach zeigt dem Sieger im Finale Paroli, Burglengenfeld mit toller Premiere als Dritter +++ SpVgg SV Weiden holt mit junger Truppe Platz 4

Die 600 Zuschauer am Mittwochnachmittag waren insbesondere über die Leistungen der "Neuen" begeistert. Mit Fortuna Regensburg, DJK Gebenbach und ASV Burglengenfeld sicherten sich drei Mannschaften die vorderen Plätze, die ihr Debüt beim EDEKA Schöffler Cup feierten. Eine junge Weidener Mannschaft schafft es ins Halbfinale und wird Vierter.Gastgeber Auerbach fing stark an, musste sich am Ende aber mit Platz 8 zufrieden geben.

Als der Regensburger Kapitän Arber Morina den Wanderpokal in die Höhe stemmte, waren sich alle einig: Die kompletteste Mannschaft hat sich am Ende durchgesetzt, auch wenn nicht jedes Ergebnis eindeutig war. Mit Alexander Kister im Tor und Mehir Hadziresic stellte die Fortuna auch den besten Keeper und den besten Spieler. Nicht nur im Endspiel zeigte die Truppe von Trainer Helmut Zeiml Hallenfußball vom Feinsten. Auch in den Spielen zuvor wussten sie mit grandiosen Kombinationen zu gefallen. Auch die DJK Gebenbach begeisterte. Trainer Faruk Maloku brachte das Kunststück fertig, zweimal in Folge im Finale zustehen – letztes Jahr gewann er als Coach von Bayern Hof das Turnier sogar. Diesmal musste sich seine technisch brillante Mannschaft mit dem zweiten Platz zufrieden geben.

Gastgeber überraschte - schied aber früh aus

Die Auslosung sah es vor, dass Gastgeber SV 08 Auerbach das Turnier eröffnete gegen den Bayernligisten ASV Burglengenfeld – und er sorgte für die erste Überraschung. Mit einem beherzten Auftritt auf Augenhöhe trotzte Auerbach dem Favoriten ein 2:2 ab. Nach einem frühen 0:2 sicherten die Tore von Bastian Lindner und Marko Scholz den Auerbachen den ersten Punkt. Auch die Parte zwischen den Landesligisten Fortuna Regensburg und ASV Pegnitz wurde eine knappe Angelegenheit: Der 3:2-Sieg für Regensburg war das Resultat einer intensiven Partie und eines Schiedsrichter-Fehlers: Fortuna-Kapitän Arber Morina musste aufgrund eines Wechselfehlers eine Zweiminuten-Strafe absitzen. Als seine Mannschaft das 0:1 kassierte, konnte sie die Unterzahl auffüllen und schickte den eigentlich gesperrten Morina aufs Feld. Dieser trat zum Freistoß an und traf zum 1.1-Ausgleich. Entsprechend erbost waren die Pegnitzer Reaktionen nach dem Abpfiff. Am Ende holte Regensburg den Gruppensieg und zeigte dabei überzeugenden Fußball. Nach einem Unentschieden (1:1) gegen Burglengenfeld setzte man sich mit einem klaren 8:1 gegen den SV 08 Auerbach durch.

Der zweite Halbfinalist war der ASV Burglengenfeld. Der Bayernligist trat mit einem starken Aufgebot an, kam aber nur langsam ins Turnier: Nach zwei Unentschieden gegen Auerbach und Regensburg stand man schon vor dem vorzeitigen Aus. Erst ein klarer 4:1-Erfolg gegen Pegnitz sicherte Platz 2 in der Gruppe. Hier zeigte "BUL" aber auch seine ganze Klasse. Der ASV Pegnitz wiederum wusste zwar immer wieder mit schönen Szenen zu gefallen, konnte aber damit zu wenig Zählbares ernten. Ein einziger, knapper Sieg gegen Gastgeber Auerbach reichte nicht für das Weiterkommen. Gastgeber Auerbach schlug sich achtbar: Nach dem überraschenden Unentschieden gegen Burglengenfeld hielt man im zweiten Spiel auch den ASV Pegnitz in Schach. Diesmal setzte sich aber der Favorit mit 2:1 durch. Im letzten Spiel kam man gegen die Fortuna dann mit 1:8 unter die Räder, nachdem man schon in den ersten Sekunden mit einem 0:2 schnell in Rückstand geraten war. Trotz eines starken Auftritts landete der Kreisligist nur auf Platz 4 in der Gruppe.

Die Kontrahenten des ersten Spiels – SV Etzenricht und SpVgg SV Weiden – waren in den Tagen vor dem Turnier als Favoriten gehandelt worden. Doch konnten beide Clubs nicht ihre beste Hallenformationen aufstellen und so stockte der Motor beiderseits ein wenig. Etzenricht musste noch am Turniertag neben einigen Verletzten den Ausfall von zwei Erkrankten hinnehmen und trat demensprechend ersatzgeschwächt an. Weiden schickte eine Reihe von – sehr talentierten - U19-Spielern nach Auerbach, die mit einigen ebenso jungen Spielern aus dem Bayernliga-Kader (Stefan Graf, Michael Busch) angereichert wurden. An der Bande stand Co-Trainer Norbert Prediger. Chef-Coach Tomas Galasek war ebenfalls in der Halle, aber nur als Zuschauer. "Ich komme gerne hierher. Ich habe mit dem FSV Erlangen-Bruck das Turnier auch schon mal gewonnen. Es sind gute Erinnerungen, die ich an Auerbach habe", begründete er sein Kommen.

Zwei Spiele lang drohte Weiden das Aus: Ein Unentschieden gegen Etzenricht (2:2) und eines gegen Gebenbach (2:2) schienen zu wenig zu sein. Erst im dritten Spiel sorgten die "Wasserwerk-Babies" mit einem 7:0 gegen Vilseck für Klarheit – und offenbarten, welche Klasse in diesem Team doch steckt. Gruppensieger wurde die DJK Gebenbach, die mit einem klaren Sieg gegen Vilseck (3:0) begann und sich am Ende in einem spannenden und von vielen Unterbrechungen und Zeitstrafen geprägten Spiel gegen Etzenricht mit einem 3:2 den Gruppensieg sicherte. Überhaupt blieb es in Gruppe B spannend: Bis zum Schluss hatten alle vier Mannschaften die Möglichkeit, sich für das Halbfinale zu qualifizieren. Auch Vilseck, das zwar nach einem 0:3 gegen Gebenbach und einem 0:0 gegen Etzenricht noch kein Tor erzielte, hätte noch Halbfinalist werden können. Man fand dann in der SpVgg SV Weiden jedoch seinen Meister. Der SV Etzenricht, im Vorjahr noch Finalist in Auerbach, zeigte durchwachsene Leistungen. Aufgrund der Ausfälle fehlte letztendlich die Qualität für die "großen Vier". Zwei Unentschieden waren zu wenig.

In den beiden Paarungen der Halbfinals setzen sich die Mannschaften aus der Landesliga jeweils eindeutig durch: Die junge, sympathisch auftretende Truppe der SpVgg SV Weiden wurde mit einem 1:4 gegen Fortuna Regensburg ausgebremst. Die Fortuna-Kicker zeigten einmal mehr, wie gut sie die Kunst des Hallenfußballs beherrschten. Mit Können und Gelassenheit spielten sie ihre Chancen heraus und ließen dem Gegner letztendlich keine Chance. Die zweite Paarung entschied die DJK Gebenbach nach Toren von Timo Kohler und Erdal Izmire für sich. Mit dem klaren 2:0 hatte sich die DJK verdient das Finalticket gegen Burglengenfeld gesichert.

In den Platzierungsspielen erlebten die Zuschauer zweimal Spannung pur: Im Spiel um Platz 7 stand es zwischen dem SV 08 Auerbach und dem FV Vilseck am Ende 2:2. Im anschließenden Entscheidungsschießen hatte Vilseck dann die besseren Nerven und holte sich als Trostpflaster den siebten Rang. Das Spiel um Platz 5 endete klar zugunsten des ASV Pegnitz, der seinen insgesamt ansprechenden Auftritt mit einem versöhnlichen Ergebnis abschloss. Durch Tore von Schuster, Podgur und Eckert hatte man frühzeitig für Klarheit gesorgt. Dem zwischenzeitlichen Gegentreffer des SVE durch Geber konterte Florian Müller mit dem 4:1. Stephan Herrmann verkürzte dann auf 4:2.

Im Spiel um Platz 3 standen sich die SpVgg SV Weiden und der ASV Burglengenfeld gegenüber. Burglengenfeld ging in Führung; Weiden glich durch Schlagenhaufer aus. Im Neunmeterschießen setze sich Burglengenfeld dann mit 5:4 durch. Der ASV hinterließ einen starken Eindruck bei seiner Auerbach-Premiere, während Weiden sich mit seinem Youngster-Team glänzend verkaufte und viele Sympathien einheimste. Zudem zeigte sich, wie gut die Arbeit des NLZ ist.

Gebenbach kämpfte sich zurück, die Fortuna aber triumphierte

Im Finale standen sich zwei Mannschaften gegenüber, die beide zum allerersten Mal am Auerbacher Turnier teilnahmen. Schon früh schien alles klar: Mit zwei Toren von Mahir Hadziresic, der nicht nur Torschützenkönig (9), sondern auch bester Spieler des Turniers wurde, wähnte sich Fortuna Regensburg auf der Siegerstraße. Doch es entwickelte sich nicht nur eine spannende, sondern auch eine hochklassige Partie. Gebenbach gab nicht auf und glich zum 2:2 (Kohler, Cengiz Izmire) aus: Nun war das Finale wieder völlig offen.

Selbst, als die Fortuna mit zwei weiteren Hadziresic-Treffern und einem Tor von Arber Morina auf 5:2 davon zog, gab sich die Mannschaft von Faruk Maloku nicht auf. Szewczyk und Kohler verkürzten auf 5:4. So ergab sich eine packende Schlussphase, in der beide Teams die Entscheidung suchten. Am Ende blieb es bei dem knappen, aber doch verdienten Sieg für Regensburg.

So sicherte sich Fortuna Regensburg den "totalen Triumpf" beim EDEKA Schöffler Cup: Beste Mannschaft, bester Torschütze, bester Spieler und auch bester Torwart: Denn Fortuna-Keeper Alexander Kister gewann auch diese Abstimmung. In allen Kategorien behielt die Mannschaft von Helmut Zeiml somit die Oberhand. Bei der Pokalübergabe durch Namensgeber Daniel Schöffler wies Hallensprecher Uwe Ditz auch die Regensburger darauf hin: "Der EDEKA Schöffler Cup ist ein Wanderpokal. Das heißt: Ihr müsst ihn wieder zurückbringen und den Pokal im nächsten Jahr verteidigen."


Stimmen zum Turnier:

Wir haben ein großartiges Turnier gespielt. Mahir Hadziresic ist einfach eine Klasse für sich und macht den Unterschied aus. Für die Spiele in der Landesliga hoffen wir, dass wir bis zum Schluss im Rennen bleiben. (Hans Meichel, Manager Fortuna Regensburg).

Wir sind hierher gekommen mit dem Ziel, möglichst weit zu kommen. Klar, wir hätten gerne gewonnen, aber mit dem zweiten Platz können wir sehr zufrieden sein. Wir kommen gerne wieder. (Erdal Izmire, Spieler bei DJK Gebenbach und in Auerbach aufgewachsen).

Ich hatte schon heute Morgen, nach den letzten krankheitsbedingten Absagen eine Vorahnung, dass es heuer schwer werden würde. Angesichts der Ausfälle sind wir zufrieden. Wir spielen gerne in Auerbach, hier ist es immer sehr stimmungsvoll. Hauptsache, wir haben keine weiteren Ausfälle. (Manfred Herrmann, Abteilungsleiter beim SV Etzenricht).

Klasse Organisation, tolles Turnier. Der Weg nach Auerbach hat sich gelohnt. (Matthias Bösl, Trainer ASV Burglengenfeld).

Nach dem tollen Auftakt haben wir gegen Pegnitz unglücklich agiert. Für meine Jungs ärgert es mich, dass wir das Spiel gegen Regensburg so verpennt haben. Im Spiel um Platz 7 wäre mehr drin gewesen. (Marko Scholz, Trainer SV 08 Auerbach).


Der EDEKA-Schöffler-Cup auf FuPa.

Aufrufe: 07.1.2016, 17:31 Uhr
Uwe Ditz/Würthele/lgAutor