2024-04-25T14:35:39.956Z

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F: Rinke
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SHFV-Urteil: Auch mehr Arbeit für die Schiris

Richter: „Wir müssen sehen, wie sich der Schiedsrichter in solchen Fällen noch besser schützen kann“

Spielabbrüche – seit jeher eines der schwierigsten Themen für einen Schiedsrichter. Meist ist so ein Abbruch mit schwerwiegenden Vorkommnissen begründet, oftmals solchen, die sich unterschiedlich bewerten lassen. Mit dem jüngsten Urteil des Verbandsgerichts werden die Fälle eines Abbruchs bei Verletzung für die Unparteiischen noch ein wenig schwieriger.

Auch deshalb war Norbert Richter, Lehrwart der SHFV-Schiedsrichter, bei der Verhandlung am Donnerstag in Malente mit dabei. „Wir müssen für ganz genaue Erkenntnisse noch die detaillierte Urteilsbegründung abwarten“, erklärte er. Zwar hatte dem Unparteiischen Hakan Yilmaz in der Partie Audorf – Preetz niemand Vorwürfe gemacht. Doch letztlich war es eben auch die vom Unparteiischen nicht vermittelte Klarheit, ob sich die Preetzer am Ende geweigert hätten, weiterzuspielen und diese damit unzweifelhaft die Schuld am Abbruch getroffen hätte, die das Urteil so möglich machte.

Einen kleinen Einblick in die Fragen, die künftig gemeinsam mit den Schiedsrichtern besprochen werden müssen, gab Richter bereits nach der Verhandlung. „Wir müssen sehen, wie sich der Schiedsrichter in solchen Fällen noch besser schützen kann“, sagte er. Auch Yilmaz selbst machte sich schon während der weiteren Verhandlung Gedanken, wie man sich in solchen Fällen besser verhalten könnte. Richter ergänzte: „Es wird darauf ankommen, dass wir uns als Schiedsrichter absichern. Das heißt, Zeugen suchen, mit denen man das Vorgehen bespricht. Sich das im besten Fall sogar unterschreiben lassen.“ Vor der Entscheidung zum Abbruch sei die Mannschaft auch noch einmal auf mögliche Konsequenzen hinzuweisen. „Wir können nicht verlangen, dass die Schiedsrichter genau erklären, was nach einem Abbruch passiert“, sagte Richter. Aber weitergehende Hinweise seien angebracht.

„Wir müssen nachfragen, ob die Mannschaft einen Abbruch wirklich will und im Zweifel auch die Konsequenzen dafür trägt.“ Dies war im vorliegenden Fall unterblieben, was nicht zuletzt die Aussage des Audorfer Trainers Norman Bock untermauerte, der berichtet hatte, wie sich die Preetzer anschließend für Fair-Play bedankt hatten, das gar nicht hatte stattfinden können, weil der Abbruch bereits auf den ersten Wunsch hin vom Schiedsrichter ausgelöst worden war, während der PTSV noch von einer einvernehmlichen Entscheidung ausgehen konnte. Diese Fragen (Wer will weiterspielen?, Wer stimmt dem Abbruch zu?, Was ist die Meinung des Schiedsrichters?) sind künftig im Beisein beider Vereine, im Idealfall Trainer und Kapitän, zu klären.
Aufrufe: 020.6.2017, 10:00 Uhr
SHZ / cjeAutor