2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Michael Szymkow (in Blau) war nicht zu halten. Auch nicht von Niklas Arnold. Fünf Tore erzielte der Wiesbachtaler gegen TuS Biebelnheim.
Michael Szymkow (in Blau) war nicht zu halten. Auch nicht von Niklas Arnold. Fünf Tore erzielte der Wiesbachtaler gegen TuS Biebelnheim.

Michael Szymkow brilliert

Der Wallertheimer besiegt TuS Biebelnheim mit fünf Toren fast im Alleingang +++ Signal im Abstiegskampf

Biebelnheim. 1.50 Uhr in Ägypten. Michael Szymkow steigt ins Flugzeug ein. Nach einer Woche Urlaub blüht ihm ein fünfstündiger Rückflug nach Deutschland. Was sich da noch nicht erahnen ließ: Kurz vor 17 Uhr wird der Fußballer der absolute Matchwinner des A-Klassen-Duells zwischen der TuS Biebelnheim und seiner SG Wiesbachtal sein. Denn der Deutsch-Pole besiegte den Gastgeber mehr oder weniger im Alleingang, schnürte beim 5:3-Sieg einen Fünferpack. Selbst der Schlusspunkt war dem 24-Jährigen vorbehalten. Zwar befand er sich beim Zuspiel vom Ex-Alzeyer Tom Ehrhardt im Abseits, doch sein Treffer ins verlassene Tor zählte (90 + 3.). Damit waren alle Zweifel über den Überraschungssieg des Vorletzten beseitigt.

Der Hauptprotagonist wollte sich aber nicht zu sehr feiern lassen. In seinen Ausführungen fielen immer wieder die Worte „Mannschaft“, „Team“ und „Jeder für Jeden.“ Demnach betont Szymkow: „Alleine gewinnt man keine Spiele. Jeder wollte, jeder hat Biss gezeigt.“ Prinzipiell ist dem Angreifer da nur beizupflichten. In Biebelnheim überzeugte die SG auch als Team, lieferte vollen Einsatz und brachte damit eben das auf den Platz, worauf es im Abstiegskampf ankommt. Dabei machte sich die SG das Selbstvertrauen vom vergangenen 4:0-Heimsieg im Derby bei der TSG Gau-Bickelheim zunutze. „Da ist der Knoten geplatzt“, glaubt Szymkow.

Nichtsdestotrotz war es in Biebelnheim auch vor allem die fußballerische Brillianz von Szymkow, die zum Auswärtssieg führte. An diesem Sonntag ließ er aufblitzen, warum er schon U-Länderspiele für die polnische Nationalmannschaft absolvierte und warum er schon für höherklassige Teams wie Landesligist SG RWO Alzey spielte. Seine technischen Fähigkeiten sind nach wie vor eine Augenweide. Einen besonders sehenswerten Treffer erzielte er kurz nach der Pause. Da setzte er sich robust, aber fair, gegen TuS-Verteidiger Daniel Metzler durch und lupfte den Ball aus der Drehung über Biebelnheims Torwart Thorsten Klamberg (49.). Die weiteren Tore steuerte er per direkt verwandeltem Freistoß (11.), per Elfmeter (13.) und per Weitschuss (44.) bei. Und das, obwohl er „nicht geschlafen hat“, merkte sein stolzer Vater Andreas Szymkow an und zeigte sich überrascht über die Leistung seines Sohnes. „Normal ist er müde und fertig“, so der 53-Jährige.

Im Nachgang appellierte der fünffache Torschütze aber auch an seine Mannschaft. „Wir dürfen uns nicht ausruhen“, lautet seine Vorgabe für die nächsten Wochen. Genau umgekehrt sieht es bei den Hausherren aus. Im Jahr 2017 ist TuS Biebelnheim noch nicht allzu viel gelungen, immer noch gab es keinen Dreier nach der Wintervorbereitung, immer noch wartet der neue Coach Andreas Klaeden auf den ersten Sieg mit dem A-Ligisten. Das ist auch Szymkow aufgefallen. Er urteilt: „Biebelnheim war neben der Spur.“ Die Enttäuschung des Gastgebers verflog auch nicht durch die Treffer von Marco Heinz (2.), Ingo Eppard (63.) und Pascal Mohr (88.). Klamberg klagt: „Wir trainieren gut, aber Sonntag kommt fast nichts rum.“



Aufrufe: 027.3.2017, 18:00 Uhr
Nico BrunettiAutor