Irgendwie komisch. Während der Überraschungsdritte seit dem Startschuss ins zweite Halbjahr zu Hause noch ohne Punkt ist, klappt es auswärts umso besser. 3:0 in Stuttgart, 2:0 in Erfurt. Offenbar fühlen sich die Kicker aus Großaspach pudelwohl, wenn sie auf Reisen gehen. Entsprechend zuversichtlich sind Schwaben vor der Fahrt an die Saale. Dabei wartet im Erdgas-Sportpark eine richtige harte Nuss. Fakt ist nach 25 Saisonspielen aber auch, dass sich die mit 41 Punkten auf Relegationsplatz drei notierte SG Sonnenhof in ihrer bisher starken Runde vor niemanden in der Liga verstecken muss. Zumal eines bereits jetzt fast sicher ist: Großaspach blickt im Mai auf die wohl erfolgreichste Saison der Vereinsgeschichte zurück.
Dennoch wäre Rüdiger Rehm nicht Rüdiger Rehm, würde ihn eine 0:3-Heimpleite wie gegen Mainz II nicht wurmen. Erst recht, weil der Heimauftritt zuvor gegen die Würzburger Kickers ebenfalls eine 1:2-Enttäuschung gebracht hatte. Bisher glich die SG-Elf die Patzer im eigenen Stadion in der Fremde stets aus und fährt entsprechend selbstbewusst in die zweitgrößte Stadt Sachsen-Anhalts. Aspachs Coach verspricht: „Die Niederlage ist analysiert, wir wissen genau, warum wir gegen Mainz verloren haben und haben die Fehler im Training gründlich aufgearbeitet. Die Mannschaft hat diese Woche sehr konzentriert gearbeitet.“ Klar sei, dass in Halle ein starker Gegner mit variabler Offensive und pfeilschnellen Spielern wartet. Zudem, so Rehm, „verfügt der HFC über erfahrene Defensivakteure wie Ex-Nationalspieler Marco Engelhardt.“ Aspachs Cheftrainer prophezeit: „Wir müssen eine Glanzleistung abliefern, um erfolgreich zu sein.“ Dazu soll eine gezielte Trainingsphilosophie und -steuerung beitragen, über die der 37-Jährige am Mittwoch auf Einladung des DFB vor angehenden Fußballlehrern an der Sportschule Hennef referierte.
Gleichwohl zählt am Samstag nur die Leistung in den 90 Minuten gegen eine Elf, die in den vergangenen zwei Partien mit einem 1:0 über Preußen Münster und einem 0:0 gegen Tabellenführer Dynamo Dresden gefiel. Der Hallesche FC hat sich nach einem holprigen Saisonstart und dem Trainerwechsel Ende August von Sven Köhler zum ehemaligen DDR-Nationalspieler sowie DFB-Junioren-Bundestrainer Stefan Böger stabilisiert. Mit 33 Punkten liegt er auf Platz acht. Das Hinspiel zwischen der SG und dem HFC war ausgeglichen und endete torlos. Verzichten muss Rehm in Halle auf Robin Binder und Pascal Sohm (Aufbautraining) sowie Felice Vecchione (Muskelfaserriss im Oberschenkel). Zudem ist die Grippewelle in Aspach angekommen. Deshalb steht hinter den Einsätzen von Christopher Gäng, Tobias Rühle und Kapitän Daniel Hägele ein Fragezeichen.