2024-03-28T15:56:44.387Z

Ligabericht
Keinen Meter verschenken: Jan Stellan Geipel (rechts) zeigt mit seiner SG Laubach/Ruppertsburg/Wetterfeld  noch einmal vollen Einsatz und ringt Marius Klotz und Leihgestern beim 2:2 einen Punkt ab.
Keinen Meter verschenken: Jan Stellan Geipel (rechts) zeigt mit seiner SG Laubach/Ruppertsburg/Wetterfeld noch einmal vollen Einsatz und ringt Marius Klotz und Leihgestern beim 2:2 einen Punkt ab.

Bessingen muss in die A-Klasse

KOL GIESSEN SÜD: +++ FSG nutzt Laubacher Schützenhilfe nicht und geht gegen Romrod unter +++ TSG reicht Remis für Relegation +++

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giessen . Die TSG Leihgestern und die FSG Bessingen/Ettingshausen/Langsdorf haben am letzten Spieltag der Kreisoberliga Süd im Fernduell um den Relegations- beziehungsweise den direkten Abstiegsplatz gekämpft, wobei Bessingen gegen das abgeschlagene Schlusslicht Romrod/Zell zum Siegen verdammt war und gleichzeitig auf Laubacher Schützenhilfe angewiesen waren.

Diesen gefallen tat die schon abgestiegene SG den Bessingern zumindest. Im letzten Spiel seiner Karriere schnürte Laubachs Jochen Heinemann noch einmal einen Doppelpack und sorgte damit für das 2:2-Remis gegen Leihgestern. Doch diese Steilvorlage wusste Bessingen nicht zu nutzen – ging stattdessen mit 1:5 gegen Romrod, die in der Rückrunde noch kein Spiel gewonnen hatten, unter. „Das war eine kleine Offenbarung“, rang FSG-Sprecher Dieter Geissler nach Spielschluss um Worte und ergänzte „Das ist der krönende Abschluss einer verkorsten Saison. Spielausschussmitglied Oliver Heil analysierte: „Die Einstellung war fragwürdig. Passgenauigkeit und Konzentration haben gefehlt.“ Damit muss Bessingen neben Laubach und Romrod den Gang in die A-Klasse antreten, während Leihgestern sich noch über die Relegation retten kann.

In den anderen, mehr oder weniger bedeutungslosen Partien des 34. Spieltages demonstrierte Meister Leusel im Derby gegen Altenburg einmal mehr seine Stärke. Die Reserve des SC Watzenborn-Steinberg schoss sich in Birklar für die Gruppenliga-Relegation warm und Obbornhofen/Bellersheim feierte einen versöhnlichen Abschluss gegen Lich.

SG Laubach/Ruppertsburg/Wetterfeld –TSG Leihgestern 2:2 (1:2): Der scheidende Routinier Jochen Heinemann schockte die TSG früh mit dem 1:0 (5.). Doch die Kirschbaum-Elf kämpfte sich zurück. Niklas Port markierte mit einem 16-Meter-Schuss den Ausgleich (15.). Torjäger Claudius Weber scheiterte wenig später an SG-Keeper Patrick Diener. Auch danach blieben die Gäste am Drücker und drehten das Spiel durch Konstantin Schnaubelt (44.). Aber Laubach wollte sich anstädnig aus der Klasse verabschieden. Allen voran Jochen Heinemann. Nachdem Henrik Keller per Elfmeter an Christian Stumpf (48.) genauso scheiterte, wie Christopher Lang mit seinem Schuss (65.), besorgte Heinemann das überfällige 2:2 (66.). Baris Akar hatte sogar den Siegtreffer auf dem Fuß, scheiterte aber erneut am starken Stumpf (80.). „Es war ziemlich ausgeglichen. Allerdings hat Leihgestern nicht unbedingt gezeigt, dass sie gewinnen wollen. Insgesamt geht das Remis in Ordnung“, so SG-Sprecher Jürgen Wörner.

FSG Bessingen/Ettingshausen/Langsdorf – SG Romrod/Zell 1:5 (0:4): Doch auch die Bessinger verspühten den unbedingten Siegeswillen nicht – im Gegenteil. Die Gäste aus Romrod, die zuletzt 35 Gegntore in vier Partien kassierten, überrannten den überforderten Gastgeber. Bis zur 45 Minute notierte Sprecher Dieter Geisler nicht eine Bessinger Torchance. Dafür war aufseiten der Gäste nahezu jeder Schuss ein Treffer. „WIr waren geschockt, wie Romrod uns so austanzen konnte“, erläuterte Geisler. Zunächst erlief Marius Geisel einen zu kurzen Rückpass und schob zur Führung ein (13.). Neun Minuten später konnte Bessingens Felix Balser den Ball nur noch mit der Hand auf der Linie klären, weil Schlussmann Henrik Gröbl bereits geschlagen war. Geisel verwandelte den fälligen Elfmeter.

„Das Team hat nach dem frühen Rückstand die Welt nicht mehr verstanden. Und dann kam eines zum anderen“, so Oliver Heil. In diesem Fall hieß das: noch zwei Gegentreffer vor der Pause durch Adrian Weppler (41.) und Jose Manuel Baetz-Zapata (45.). Damit war die Entscheidung gefallen, denn auch nach Wiederbeginn brachte Bessingen offensiv kaum etwas zu Stande und wurde durch Weppler (62.) wieder kalt erwischt. Tobias Packmohr Anschlusstreffer (77.) war somit bedeutungslos. Die Elf von Bernhard Gerullos muss nach drei Jahren in der Kreis oberliga wieder den Gang in die Gießener A-Klasse antreten.

SG Trohe/Alten-Buseck – SG Kesselbach/Odenhausen/Allertshausen 0:1 (0:1): Die Tabellennachbarn lieferten sich einen entspannten Sommerkick. Nur in Durchgang eins gab es überhaupt nennenswerte Chance. Den Anfang machte Ali Hammad, der einen langen Ball aus dem Mittelfeld allerdings nicht richtig verarbeiten konnte (10.). Christian Allmann für Trohe (20.) und Feldbusch für „KOA“ (30.) liegen ebenfalls Möglichkeiten liegen. So musste ein laut Trohe-Abteilungsleiter Sven Scheer umstrittener Strafstoß her, um überhaupt für ein Tor zu sorgen. Heinz Stehle verwandelte souverän zum 1:0 (45.+1), der gleichzeitig der Endstand war, denn „die zweite Halbzeit plätscherte dahin. Beide Teams haben viel gewechselt und wir einige A-Junioren eingesetzt“, so Scheer.

SG Birklar – SC Teut. Watzenborn-Steinberg II 3:5 (1:4): Dass der Vizemeister das letzte Saisonspiel vor der Relegation keineswegs abschenken würden, bewies ein Blick in die Aufstellung mit vier nominiellen Regionalliga-Akteuren. Entsprechend legten die Teutonen los. Zweimal wurde Kian Feriduni im Strafraum freigespielt und versenkte eiskalt (15., 17.). Das schönste Tor des Spiels erzielten aber die Birklarer durch einen Seitfallzieher von Lucas Vogler (21.). Danach übernahm Watzenborn wieder das Kommando und zwang die SG zu Fehlern in der Abwehr. Barbaros Koyuncu erlief sich einen missglückten Birklarer Pass, umkurvte Schlussmann Alexander Rother und stellte damit auf 3:1 (34.). Sekunden vor dem Pausenpfiff hatte Koyuncu erneut seine Füße im Spiel. Seine Vorlage nutzte Abdenour Amachaibou zum 4:1. In Durchgang zwei klinkten sich die Hausherren vermehrt ins Spielgeschehen ein, auch weil Watzenborn einen Gang runterschaltete.

Spannung kam noch einma durch das Duo Labiont Dervishi/Nicolas Pinkl auf. Zweimal bediente Dervishi Teamkollege Pinkl, der Stefan Gros im SC-Kasten keine Chance ließ (60., 62.). Zehn Minuten später rettete der Routnier seiner Reserve aber die Führung, als Gros Dervishis Freistoß aus dem Winkel kratzte. Nach der anschließenden Ecke scheiterte Vogler an der Latte. Damit hatte Birklar aber sein Offensivpulver verschossen und Feriduni setzte den Schlusspunkt für Watzenborn (88.). „Unser Keeper Alexander Rother hat sechsmal glänzend pariert und uns so im Spiel gehalten“, fand Birklar-Informant Bernhard Müller lobende Wort für den 25-Jährigen, der vor dem Spiel verabschiedet wurde.

SpVgg. Leusel –SG Altenburg/Eudorf/Schwabenrod 3:2 (1:0): Das Alsfelder-Derby verlief ausgeglichen. Henrik Mohr vergab die erste Großchance der Gäste (30.). Besser machte es Leusels Goalgetter Marius Bublitz fünf Minuten später, als er nach Querpass von Sven Bambey zum 1:0 einschob (35.). Maximilian Seipp glich per Elfmeter aus (48.). Erneut war es Bublitz, der den Meister nach schöner Flanke von Alexander Wagner wieder in Front brachte (69.). SG-Keeper Tim Schade lenkte kurz darauf einen Bambey-Schuss noch an den Pfosten. Nur zwei Minuten später folgte wiederum der Ausgleich durch einen Distanzschuss von Maximilian Zettlitzer (71.). Für die Entscheidung sorgte schließlich der eingewechselte Tobias Massanetz mit einem Flachschuss (83.). Somit beenden die Grün-Weißen ihre fabelhafte Rückserie ohne Niederlage und als Derbysieger.

SG Obbornhofen/Bellersheim – VfR Lich 4:1 (1:0): Für die Hausherren war die Partie der versöhnliche Abschluss einer Zittersaison. Auf Vorlage von Torben Scheld traf Sascha Schäfer zur frühen Führung (8.). Doch auch die Licher, die mit größeren Ambitionen in die Runde gestartet waren, verkauften sich anständig. Henrik Lindacher scheiterte mit seinem Schuss am Pfosten (22.).

In der 45. Minute dann der Schock für die SG. Nach einem Zweikampf prallten ein Licher Akteur und Obbornhofens Kapitän Hendrik Paul unglücklich mit den Knien zusammen. Paul musste anschließend mit dem Krankenwagen und dem Verdacht auf eine Knieverletzung ins Krankenhaus gebracht werden. „Das sah schlimm aus. Wir hoffen, dass ihm nichts gravierendes passiert ist“, schickte SG-Sprecher Thomas Schäfer Genesungswünsche in Richtung des Abwehrchefs. Seine Stelle nahm für die zweiten 45 Minuten Jan Koch ein und machte seine Sache gut. Die Bierstädter hatten immer wieder Probleme, einen Weg durch die gut sortierte Abwehr zu finden. Und vorne präsentierten sich die Hausherren kaltschnäuzig. Schäfer umkurvte nach einem Sololauf auch noch VfR-Keeper Lucas Gronemeyer und schob zum 2:0 ein. Robin Sajonz gelang allerdings nur drei Minuten später der Anschluss. In den Schlussminuten konnte sich Moundreas noch einmal in die Torschützenliste eintragen (89.). Yanick Schlosser markierte in der Nachspielzeit mit einem schönen Heber den Enstand.

MTV 1846 Gießen – TuBa Pohlheim 1:2 (0:1): „Es ging schön hin und her, auch wenn für beide Seiten eigentlich die Luft raus war“, so das Fazit von MTV-Informant Wolfgang Auradniczek. In Durchgang eins legten die Pohlheimer ordentlich los gaben durch Risko Buluts Pfostenknaller einen ersten Warnschuss ab (20.). Auch am ersten Treffer war der agile Bulut beteiligt. Mit seinem Pass hebelte er die MTV-Defensive aus, sodass Abnehmer Besim Kücükkaplan keine Mühe hatte, zur Führung einzuschieben (35.). Nach Wiederbeginn nahmen die Männerturner das Heft in die Hand. Hakan Yilmaz‘ Pfund klärte Gäste-Schlussmann Robert-Eduard Moise zur Ecke (50.). Nur zwei Minuten später unterbrach Pohlheims Florian Stumpf, der mal wieder auf dem Feld statt zwischen den Pfosten spielte, den MTV-Offensivdrang – mit einem echten Traumtor. Von der Ecke des Sechszehners schlenzte der 26-Jährige die Kugel unhaltbar für Keeper Sebastian Ploch ins lange Eck. Doch die Männerturner gaben noch nicht auf. Zunächst scheiterte Manuel Kraus per Kopf (70.), ehe ihm zumindest noch der Anschlusstreffer gelang. Nach einem Yilmaz-Freistoß hielt Kraus seine Fußspitze hin und spitzelte den Ball damit über die Linie (85.).



Aufrufe: 028.5.2017, 21:00 Uhr
Tim Georg (Gießener Anzeiger)Autor