2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview
F: Patten
F: Patten

SG Rönnau/Segeberg: Trainer Martin Möller im Gespräch

Tolle Jugendarbeit als Erfolgsrezept bei der SG

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Mit einem 5:3-Sieg gegen den TuS Garbeck verabschiedet sich die Mannschaft von SG-Trainer Martin Möller mit zehn Punkten Vorsprung auf den Leezener SC als souveräner Tabellenführer in die Winterpause und eilt scheinbar unaufhaltsam in Richtung Meisterschaft. Für FuPa/SH also höchste Zeit mit dem Trainer zu sprechen.

Moin Martin, ihr habt jetzt 18 Partien gespielt, 16 davon gewonnen, 10 Punkte Vorsprung auf den Leezner SC. Ihr seid als Titelfavorit in die Saison gestartet. Läuft also alles nach Plan?

Martin (53): Ja klar, dass da dann mal ein Spiel dabei ist, das verloren geht, ist doch ganz klar. Aber unsere Siege haben wir immer sehr souverän heraus gespielt, am vergangene Wochenende dann auch noch ein wenig Glück gehabt, also insgesamt bin ich sehr zufrieden.

In der Rückrunde muss ich jetzt leider auf einen meiner beiden Torjäger verzichten. Lasse Bohn geht für ein halbes Jahr nach Südamerika. Aber da wir mit Niklas Bibo, der genauso wie Bohn bereits 23 Treffer erzielt hat, noch einen Knipser haben und sowieso viel Qualität in der Mannschaft steckt, bin ich für die Rückrunde sehr zuversichtlich, dass es weiterhin so gut läuft.


Du bist mit deiner Mannschaft auf dem Weg in die Verbandsliga. In den vergangenen Jahren dagegen gab es in Bad Segeberg keinen höherklassigen Fussball zu sehen. Woran lag das deiner Meinung nach bzw. was hat sich geändert?

Naja, dadurch, dass die Vereine aus Wahlstedt, Wittenborn, Segeberg, Leezen, Rönnau, Bad Segeberg und Todesfelde ihre Jugendteams 2006 in der SG Trave 06 Segeberg vereinigt haben, schlossen sich die guten Spieler nach der A-Jugend den ambitionierten Vereinen wie dem SV Todesfelde, dem TuS Hartenholm oder der SV Schackendorf an. Hier direkt in Bad Segeberg dagegen blieben wenige gute Spieler hängen, das wurde alles etwas vernachlässigt. Vor fünf Jahren haben Rönnau und Segeberg dann begonnen, wieder ihre eigene Jugendarbeit aufzubauen und Spieler aus der Trave herauszuziehen.

Seit der Saison 2015/16 besteht ja die Spielgemeinschaft zwischen der SV Eintracht Segeberg und dem SC Rönnau 74. Wie kam es dazu?

Da beide Vereine in der Kreisliga mehr oder weniger vor sich hin dümpelten, entschloss man sich beide Mannschaften zusammenzuführen und mit dem Nachwuchs aufzustocken. Ich wurde dann gefragt, ob ich den Trainerposten übernehmen möchte, da ich als A-Jugendtrainer in der Trave bereits mit vielen Spieler zusammen gearbeitet habe und ich ein Trainer bin, der auch was möchte.

Ihr habt ja eine herausragende Jugendarbeit? In wie weit schaffst du es diese zahlreichen Nachwuchsspieler zu integrieren? Wie ist die Altersstruktur in deinem Team?

Im Grunde standen zu Beginn der Saison 2015/16 nur noch fünf ältere Spieler zur Verfügung, alle so um die dreißig, die zuvor für den SC Rönnau aufliefen. Von der Eintracht kamen dann ein paar junge Spieler dazu, die bereits ihre ersten Erfahrungen im Herrenbereich sammeln durften. Dadurch konnten wir vielen A-Jugendspielern, die natürlich auch alle eine überragende Qualität mitbringen, schnell und nahtlos den Übergang in den Herrenfussball ebnen.

Was zeichnet euch als Mannschaft aus? Welche speziellen Qualitäten besitzt ihr ? Was sind eure Schwächen?

Die Stärken meiner Mannschaft liegen insbesondere im spielerisch technischen Bereich. Dazu kommt, dass die Mannschaft, die letztes Jahr Vizemeister geworden ist, komplett zusammengeblieben ist und zusätzlich noch durch den einen oder anderen Neuzugang auch in der Breite an Qualität dazu gewonnen hat. Wir haben 70 Tore geschossen, sind also im Sturm gut aufgestellt, hinten haben wir erst 13 Treffer kassiert, eine tolle Steigerung, nachdem wir in der vergangenen Saison 40 Gegentreffer einstecken mussten. Wir sind Herbstmeister, stehen im Pokalfinale und haben im Halbfinale den SH-Ligisten TuS Hartenholm geschlagen. Schwächen sind da im Moment nicht wirklich zu erkennen. Die werden aber wohl spätestens in der Verbandsliga zum Tragen kommen.

Welche mittel- bzw. langfristigen sportlichen Ziele verfolgst du mit deiner Mannschaft ?

Ach, so weit möchte ich gar nicht denken, ich weiß auch gar nicht, wie lange ich noch Trainer hier sein werde, zumal es auch heutzutage schwer ist, mit jungen Spielern zu planen. Wir haben viele Spieler aus den Jahrgängen 96/97, die fangen gerade erst an, sich beruflich zu orientieren.

In erster Linie steht natürlich die Weiterentwicklung der 1. Herren als Aushängeschild der beiden Vereine im Vordergrund, außerdem soll auch die 2. Herrenmannschaft möglichst in der Kreisliga spielen, damit wir unseren zahlreichen Nachwuchsspielern in der Breite gerecht werden können, sich im Herrenfußball weiterzuentwickeln.

Natürlich steht auch weiterhin der Fokus in der Förderung des Nachwuchsbereiches, um dann auch langfristig meine und die Philosophie des Vereins durchsetzen zu können, mit Spielern zu arbeiten, die eine hohe lokale Identifikation mitbringen. Und mal gucken, vielleicht können wir auch mal ein großes Talent herausbringen.

Jetzt ist ja erstmal Winterpause. Bei welchen Hallenturnieren seid ihr dabei?

Als Herbstmeister haben wir uns für die Hallenkreismeisterschaften in Bad Bramstedt am 17. Dezember qualifiziert. Dann findet nach Weihnachten unser eigenes Turnier satt, das 23. Sparkassen-Weihnachtsturnier. Beim Solarstrom-Cup in Leezen sind wir natürlich auch dabei und dann spielen wir noch ein Turnier in Wahlstedt.

Worauf werden die Trainingsschwerpunkte in der Vorbereitung zur Rückrunde liegen?

So wie immer, auf der Weiterentwicklung unserer fußballerischen Qualitäten. Der Ball wird also immer mit im Spiel sein, viele verschiedene Spielformen, viel Passspiel, damit gerade bei schnellen Kombinationen die Qualität noch besser wird.

Aufrufe: 06.12.2016, 16:15 Uhr
FuPa/SchumannAutor