2024-04-25T14:35:39.956Z

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Jubel beim FC Teningen über den Sieg in Freiamt | Foto: Daniel Thoma
Jubel beim FC Teningen über den Sieg in Freiamt | Foto: Daniel Thoma

Rückschläge für die Verfolger

Freiamt unterliegt im Derby dem FC Teningen, Merzhausen in Prechtal +++ Schlusslicht Biengen feiert den zweiten Saisonsieg

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Das Rennen um die Meisterschaft und die Vizemeisterschaft droht in der Bezirksliga zu gepflegter Langeweile zu verkommen. Während sich Spitzenreiter Freiburger FC II und der zweitplatzierte SV Ballrechten-Dottingen keine Blöße gaben, mussten die Verfolger Merzhausen und Freiamt-Ottoschwanden bittere Niederlagen hinnehmen und drohen selbst im Rennen um Platz zwei abgehängt zu werden. Schlusslicht Biengen schöpft nach dem 2:1-Heimerfolg über Gundelfingen/Wildtal, dem zweiten Saisonsieg, neue Hoffnung.

Prechtal hält Merzhausener Hoffnungen klein

Im Rennen um den zweiten Platz hat der VfR Merzhausen den nächsten Rückschlag hinnehmen müssen. In Prechtal unterlag die Mannschaft des rekonvaleszenten Spielertrainers Matthias Maier mit 0:1. Das Tor des Tages erzielte der Prechtäler Kapitän Patrick Pleuler aus spitzem Winkel. „Die Merzhausener waren personell dezimiert, einige Leistungsträger haben ihnen gefehlt“, wusste der Prechtäler Spielertrainer Daniel Ruf zu berichten. „Nichtsdestotrotz haben sie ein sehr gutes Spiel gezeigt und waren ein ebenbürtiger Gegner.“ Das Chancenplus hätte indes auf Seiten seiner Elf gelegen, weswegen der Sieg für ihn in Ordnung ging. Einziger Kritikpunkt war, dass kein zweiter Treffer nachgelegt werden konnte. „Dadurch blieb es spannend bis zum Schluss“, fand Ruf. Und hatte Torwart Timo Weber die Gelegenheit, sich zu beweisen: Bei einem Angriff der Hexentäler riskierte er im Herauslaufen „Kopf und Kragen und hat den Sieg festgehalten“, so Ruf.

Freiamter Eigentor ebnet Teningen den Weg zum Sieg

Auch Freiamt-Ottoschwanden verlor weiter an Boden. Im zuschauer- und prestigeträchtigen Derby gegen den FC Teningen unterlag die SG auf eigenem Platz mit 0:2. „Es war ein sehr emotionales und brisantes Derby“, erzählte der Teninger Coach Pascal Spöri. „Die erste Halbzeit war sehr ausgeglichen, beide Mannschaften hatten die Möglichkeit zur Führung.“ Der entscheidende Fehler unterlief ausgerechnet SG-Spielertrainer Jan Herdrich mit einem Eigentor. „Danach musste Freiamt öffnen, das spielte uns in die Karten“, erklärte Spöri. „Freiamt musste den Rückstand verdauen, und wir konnten rasch das zweite Tor nachlegen. Ich denke aber, dass das Spiel ohne das Eigentor höchstwahrscheinlich 0:0 ausgegangen wäre.“ Nach dem 0:2 verteidigte Teningen den Vorsprung geschickt, insbesondere die Innenverteidigung mit Patrick Nopper und Thorsten Sillmann erarbeitete sich ein Extralob des Trainers. Die Defensivstärke ist eine neue Qualität des FCT. Spöri: „In der Vorbereitung haben wir noch viele Tore kassiert, auch gegen unterklassige Mannschaften. Wir müssen einfach verstehen, dass es in erster Linie das eigene Tor zu sichern gilt. Im Spiel nach vorne sind wir immer für ein Tor gut.“

Costa: „Man hat schon bessere Spiele von uns gesehen“

Wenn eine Mannschaft selbst Spiele gewinnt, in denen sie nicht so dominant wie gewohnt auftritt, wird dies oft als Kennzeichen eines Meisterteams gewertet. Unter dieser Überschrift wurde der 3:0-Heimsieg des Freiburger FC II über die Bahlinger Oberliga-Reserve verbucht. „Man hat schon bessere Spiele von uns gesehen, wir haben sonst mehr Ballbesitz und mehr Chancen“, fasst FFC-Trainer Mark Costa das Geschehen zusammen. „Die Bahlinger haben es nicht schlecht gemacht, aber zu richtigen Chancen sind sie kaum gekommen.“ Die Ansicht, dass „die Freiburger nicht ihr volles Potenzial ausgeschöpft“ hätten, teilte Gästetrainer René Labusch, allerdings schrieb er dies auch der Leistung der eigenen Mannschaft zu: „Man ist immer nur so gut, wie es der Gegner zulässt.“ Ihn trieben der Platzverweis um, den Schiedsrichter Andreas Stöcklin gegen Torwart Jerome Reisacher verhängte. In der 71. Minute bekam der FFC einen Foulelfmeter zugesprochen – es war der dritte Strafstoß für die Platzherren in der Partie –, und Robin Risch verwertete ihn zum entscheidenden 2:0. Reisacher, der den Elfmeter fast pariert hätte, rutschte ein derber Fluch heraus, den der Unparteiische auf sich bezog und den roten Karton zückte. Reisacher versuchte dem Referee den Umstand nach Spielschluss zu erklären. In Unterzahl hatten die Kaiserstühler Chancen durch Anes Vrazallica (88.) und Benjamin Funk (90.), bei denen sich FFC-Keeper Adrian Tiel auszeichnen konnte. Auf der anderen Seite scheiterte FFC-Torjäger Joschua Moser-Fendel am BSC-Ersatztorwart Michael Walz, ehe Ivan Novakovic das 3:0 erzielte. „Man sagt zwar, dass Fußball über eine gesamte Saison gesehen gerecht ist, aber irgendwann sollte sich unsere Leistung auch mal auszahlen“, sagte der enttäuschte Labusch.

Biengen kann doch noch gewinnen

Den „Willen zum Sieg“ hatte Jan Lindemann, der Trainer des SV Biengen, als ausschlaggebenden Grund für den 2:1-Heimerfolg über Gundelfingen/Wildtal ausgemacht. „Wir haben es uns verdient und erarbeitet. Allerdings hatten wir bei den Standards Probleme, Gundelfingen hatte Lattentreffer, und wir haben den Ball ein paar Mal von der Linie gekratzt. Diese Phase haben wir mal zur Abwechslung überstanden.“ Josef Kassassir brachte den SVB in der 14. Minute in Führung. Dass Gästekapitän Sebastian Göhringer direkt nach der Pause einen Foulelfmeter übers Tor semmelte, weckte in den Biengenern die Zuversicht, diesmal die Punkte zu Hause behalten zu können. Nach einem Konter traf Akin Acar zum 2:0. Gundelfingen reagierte, wechselte den agilen Adam Shuaib ein, der immer wieder vor dem SVB-Tor für Alarm sorgte. Zehn Minuten vor Spielschluss gelang Felix Jägler der Anschlusstreffer. „Das war das einzige Mal, dass unser Arsene Ebaa ausgespielt worden ist“, betonte Lindemann und stellte Ebaas sonstige Defensivarbeit positiv heraus. Auch Kevin Herrmann auf der Sechserposition bewies Übersicht: „Er hat alles abgeräumt, hatte auch die Lufthoheit“, so der Trainer. Mit etwas Glück brachte das Schlusslicht den zweiten Saisonsieg ins Ziel. „Die Jungs sind gerannt und haben gekämpft und haben sich letztlich belohnt“, freute sich Lindemann.

Aufrufe: 027.3.2017, 18:00 Uhr
Jürg Schmidt (BZ)Autor