2024-04-25T10:27:22.981Z

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Am Ende ein Titelgewinn der souveränen Art: Die Fußballer der SG Orlen bejubeln die Gruppenliga-Rückkehr.
Am Ende ein Titelgewinn der souveränen Art: Die Fußballer der SG Orlen bejubeln die Gruppenliga-Rückkehr.

Nach Krisensitzung Höllenritt zum Titel

MEISTERBRIEF +++ Galionsfigur Maurice Burkhardt führt SG Orlen mit Serie von 23 ungeschlagenen Spielen auf den Kreisoberliga-Gipfel

Taunusstein. Der SV Presberg schien an der Spitze schon enteilt, doch am Ende hatte die junge Formation des Fußball-Kreisoberligisten SG Orlen den längeren Atem, holte sich die Meisterschaft. Ein riesiger Erfolg für die zahlenmäßig kleine Crew von Spielertrainer und Galionsfigur Maurice Burkhardt (25). Einer, der stets vorneweg geht. Ein leidenschaftlicher Fußballer, der auch mit heftigen Blessuren auf die Zähne beißt und aufläuft. Dazu ein Motivationskünstler und Torjäger in einer Person, der die Mannschaft nach dem Abstieg im Jahr 2015 zurück in die Gruppenliga geführt hat.

Ostad-Haji hält und trifft: Mit 110 Toren stellten die Männer vom Zugmantel die beste Offensive und mit den 31 Toren, die der starke Keeper Faraz Ostad-Haji (verwandelte zudem vier Elfmeter souverän) lediglich kassierte, auch die beste Defensive. Auszahlen sollte sich auch die Schinderei während der Winterpause. Die dadurch erlangte Fitness verlieh Flügel. Die Orlener setzten in Formel-1-Manier zur Aufholjagd an, überholten die Presberger, um am Ende mit sechs Zählern Vorsprung durchs Ziel zu sausen. Satte 43 Zähler (14 Siege, ein Remis, keine Niederlage) hat Orlen in der Rückrunde gesammelt.

Im September 2016 Rücktritt angeboten: Doch der eigentliche Startpunkt der Erfolgsserie liegt weit länger zurück. Nach dem 1:2 gegen Schlangenbad am 25. September 2016 hatte Burkhardt Alarm geschlagen, bat zur Krisensitzung. Seine Botschaft: Entweder ihr reißt euch zusammen und wir gehen es richtig an oder ich lasse es sein. Ein Weckruf, der zündete. Das folgende Spiel in Hallgarten endete mit einem 4:1 für die SGO, die in den weiteren 22 Partien bis zum Saisonende ungeschlagen blieb.

Balance zwischen Ernsthaftigkeit und Spaß: „Mit den Jüngeren wird es in Sachen Einstellung immer schwieriger. Aber es nutzt nichts, draufzuhauen. Wobei es nicht ohne grundsätzliche Disziplin geht. Doch man muss mit den Jungs reden und ihnen Entscheidungen erklären. Und auch die vielen privaten Unternehmungen waren wichtig“, erläutert Burkhardt. So gelang es ihm, die Balance zwischen Ernsthaftigkeit und Spaßfaktor zu schaffen.

Mungohe und Bersch mit starker Rückrunde: Kapitän und Abwehrcenter Sebastian Mungohe und „Sechser“ Jaq Bersch stehen stellvertretende für die bärenstarke Rückserie. Der im Winter aus Wallrabenstein gekommene Mittelfeld-Routinier Samuel Zarukian erwies sich als Volltreffer, harmonierte besonders mit seinen Cousins Harmen und Haybert Baghramian prächtig. Daneben tat sich auf der rechten Seite Philipp Borchwaldt hervor. „Die hohe Präsenz im Training hat uns zusammengeschweißt“, so Zarukian. Ob er und seine Cousins in der Gruppenliga weiter für die SGO auflaufen werden, ist offen.

„Hans Jung wichtigster Transfer“: Davon abgesehen bezeichnet Burkhardt die Personalie Hans Jung als „wichtigsten Transfer.“ Jung (vormals SG Hünstetten) bringt sich seit Jahresbeginn als Sportlicher Leiter ein, nimmt dem Coach, der lange Zeit auf allen Ebenen den Alleinunterhalter gab, viel Arbeit ab. „Chapeau vor seinem ehrenamtlichen Engagement“, lobt Burkhardt. Auch Betreuer Beycan Gizir packt mit an.

Tim und Robin Menger kommen: Burkhardts Prognose für die Gruppenliga: „Ein Riesensprung. Da fängt der Fußball richtig an. Allein die hohe Zahl der Absteiger ist ein Brett. Außerdem gibt es viele Spieler, die früher höherklassig unterwegs waren. Und die Physis wird ein wesentlicher Punkt sein. Aber ich sehe uns im Vergleich zum letzten Aufstieg besser gewappnet.“ Fix sind mit Tim Menger (26/TuS Hahn), Robin Menger (19/SV Wallrabenstein), Youssef Attalbi (19/TSG Kastel 46), Torwart Simon Bücher (20/SV Steckenroth), Robin Rettig (23/SG Hünstetten) Maximilian Bilz (VFJ Hünstetten) sechs Neue. Dazu kommen die Eigengewächse Lasse Schlotter, Marc Hahn, Sebastian Schultz, Jonas Rolke, Noah Scherf und Janek Ziemer.

Meisterkader: Faraz Ostad-Haji 29 Spiele/4 Tore/ 24 Jahre; Lars Hanson 24/0/28, Yannic Michel 10/0/23, Olivier Sommer 24/2/24, Max Winkelmann 21/5/24, Sebastian Mungohe 29/1/24, Jaspar Wcislo 10/0/20, Haybert Baghramian 30/6/30, Philipp Borchwaldt 20/13/22, Gaglio Calogero 27/0/21, Nico Strabone 11/2/23, Jaq Bersch 28/8/24, Maurice Burkhardt 30/27/25, Niklas Eck 12/4/20, Onur Gizir 26/2/20, Christian Weber 17/0/21, Harmen Baghramian 28/18/29, Samuel Zarukian 14/16/30, Christopher Weyrich 4/1/18.



Aufrufe: 031.5.2017, 17:30 Uhr
Stepahn NeumannAutor