2024-05-10T08:19:16.237Z

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45 Minuten wie im Rausch

24. Spieltag: SG Kaarst IV – TUS Hackenbroich II 9:0 (7:0)

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Die SG Kaarst IV eilt in der Kreisliga C weiter von Sieg zu Sieg. Gegen die Reserve des TuS Hackenbroich untermauerte die Mannschaft des Trainerduos Markus Balzer/Dominik Patzel ihre Aufstiegsambitionen und gewann 9:0 (7:0).

Wer die erste Halbzeit der SG Kaarst IV gegen den TuS Hackenbroich II gesehen hat, weiß, wieso die Blau-Weißen Tabellenführer der Kreisliga C, Gruppe 2, sind. Zwar hatten die Gäste nach wenigen Sekunden die erste Großchance, doch danach entwickelte sich ein Spiel auf ein Tor. Die SG war dem Gegner in allen Belangen überlegen und erarbeitete sich zahlreiche Großchancen. Pressing, Laufarbeit, Ballstafetten und tolle Kombinationen – das alles stimmte in den ersten 45 Minuten, und nachdem die Hausherren in den ersten 20 Minuten viele gute Möglichkeiten ausließen, zeigte sie sich dann auch treffsicher – wobei die SG bereits nach acht Minuten durch Tore von Robert Czajkowski und Boris Nöthen 2:0 führten. Beide Treffer bereitete Kamil Golembiewski über die rechte Seite vor.

"In der ersten Halbzeit haben wir die vielleicht beste Saisonleistung bisher gezeigt, da hat einfach alles geklappt. Das hätte ich gern auf Video", sagte Stürmer Boris Nöthen beim Bier nach dem Spiel. "Das war wirklich stark", pflichtete Trainer Patzel seinem Goalgetter bei. Rene Paulussen, Erich Wutzler und erneut Czajkowski erhöhten nach teilweise starken Angriffen auf 5:0, ehe Czajkowski sein drittes Tor erzielte. Dies war sogleich das schönste des Tages. Nach einer tollen Kombination flankte Nöthen den Ball auf den im Sechzehner freistehenden Polen, der den Ball volley nahm und verwandelte. Nach seinem Treffer jubelte Czajkowski mit einem komischen Tanz an der Eckfahne. Vor der Pause erhöhte Nöthen mit seinem zweiten Treffer sogar noch auf 7:0.

"Sieben Tore hören sich viel an, wir hätten allerdings noch viel mehr erzielen können", sagte Patzel bereits in der Halbzeitpause: "Das ist das einzige, was ich der Mannschaft vorwerfen kann. Die Chancenverwertung war mal wieder ausbaufähig." Ausbaufähig war auch die Leistung in den zweiten 45 Minuten. Als habe die SG bereits in der Kabine ein paar Bier getrunken, hörte sie einfach auf, Fußball zu spielen. Lediglich zwei weitere Treffer gelang den Hausherren. Zuerst erhöhte Nöthen mit seinem dritten Treffer per Abstauber auf 8:0 (52.), dann markierte Thomas Schumacher den Endstand (76.). Alles, was die SG in Halbzeit eins gut gemacht hat, hat sie im zweiten Abschnitt einfach nicht mehr auf den Kunstrasen bekommen. Viele Einzelaktionen, kaum Kombinationen. Und dennoch hatten die Blau-Weißen genügend Chancen, das Ergebnis zweistellig zu gestalten.

"Das ärgert mich. Wir haben einfach nicht mehr kombiniert, es kam mir so vor, als wollte jeder mal ein Tor schießen", sagte Patzel nach der Partie. Der Trainer relativierte allerdings gleich im nächsten Satz. "Das ist bei einem Halbzeitstand von 7:0 aber vielleicht auch ein Stück weit normal. Wenn das Spiel entschieden ist, läuft man vielleicht nicht mehr den einen Schritt, den wir noch in der ersten Halbzeit gelaufen sind. Und dann kommt eben so etwas dabei rum."

Durch den Sieg verteidigte die SG natürlich ihre Tabellenführung. Frimmersdorf landete am Dienstag einen kampflosen Sieg gegen PSV Neuss II, Rheinkraft siegte am Mittwoch mit viel Mühe 1:0 gegen Glehn. Neukirchen hatte spielfrei. Vier Punkte beträgt der Vorsprung der SG auf den Zweiten Frimmersdorf, zudem haben die Kaarster zwei Spiele mehr in der Hinterhand als der Verfolger. In den letzten drei Saisonspielen kommt es zu den direkten Duellen mit Frimmersdorf, Rheinkraft und Neukirchen. Sollte die SG bis dahin alle Spiele gewinnen, könnten der Aufstieg schon entschieden sein. Patzel will von solchen Überlegungen allerdings nichts wissen. "Wir tun gut daran, von Spiel zu Spiel zu denken. Wenn es so weit ist, haben wir immer noch genug Zeit zu feiern. Bis dahin müssen wir aber fokussiert bleiben und dürfen uns keinen Ausrutscher erlauben", sagte der Trainer.

Wenn die SG so spielt wie in Halbzeit eins, ist es schwer vorstellbar, dass sie irgendwo Punkte liegen lässt.

Aufrufe: 030.3.2017, 21:12 Uhr
Stephan SeegerAutor