Nicht schön, aber erfolgreich

Das definitiv rettende Ufer, an das sich einstweilen die Eintracht gehievt hat, ist praktisch unerreichbar geworden. „Wir brauchen einen kompletten Neustart – in der Landesliga oder – wovon man nicht ausgehen kann – in der Verbandsliga“, sagt der Sportliche Leiter und Interimstrainer Johann Grabowski. „Gar nicht so schlecht“ war dabei, so Grabowski, die erste Halbzeit gelaufen, „aufgrund der zweiten Halbzeit haben wir verdient verloren. Ich fand es enttäuschend.“

Dass das Ergebnis unterm Strich in Ordnung ging, fand auch Eintracht-Coach Patrick Krick: „Wir haben verdient gewonnen, hatten neben den drei Toren noch drei richtig gute Chancen, die wir auch erzwungen hatten.“ Mit Blick auf das schwere Restprogramm der Bad Kreuznacher, beginnend mit dem Derby gegen Bingen am Freitag, sagt der Coach: „Gerade nach dem 0:4 gegen Rieschweiler war eine Reaktion extrem wichtig.“ Krick weiß: „Es wird bis zum letzten Spieltag eng bleiben.“

Das Abstiegsduell im Mombach hat einiges zu bieten: Schon vor der ersten richtigen Torchance fällt das erste Tor. Einfacher Abspielfehler Joseph Meier, Baris Yakut legt raus an den Flügel zu Mohamed Morchid, dessen Flanke segelt ins lange obere Eck (16.). „So einem Glückstor läufst du dann hinterher“, hadert Grabowski, dessen Mannschaft selbst Möglichkeiten hat: Jonathan Trost und Marvin George bringen nach einer Ecke den Ball nicht über die Linie (17.), Marco Strekers Distanzschuss lenkt Eintracht-Keeper Sinan Aydin über den Querbalken (30.), Marvin George köpft freistehend nach einer Ecke drüber (36.), Trost kommt nach einem Steilpass Christian Georges nicht richtig an den Ball (44.) – die Mombacher wehren sich, doch spielerisch liegt weiter vieles im Argen. Auf der Gegenseite setzt Yakut einen Flankenversuch an den Außenpfosten (26.).

In Durchgang zwei drehen sich die Kräfteverhältnisse. Die Bad Kreuznacher nutzen die immer stärkere Unsicherheit der Platzherren. Kay Schotte lässt den Ball fallen, Tim Hulsey schiebt die Kugel dem liegenden Keeper in die Arme (66.), Yakut nagelt das Spielgerät an den Innenpfosten (74.).

Dann wird es strittig. Maurice Fischers Bein zuckt kurz raus, Niklas Schneider nimmt an, Yakut verwandelt den fälligen Strafstoß (77.). Nach Trosts Fehlpass wird Morchid in abseitsverdächtiger Position steil geschickt, sein Kullerschuss ins kurze Eck bringt das 0:3 (81.). „Am Ende hat der Schiedsrichter das Spiel entschieden“, schimpft Streker über die beiden späten „Gegentore, die uns umbringen“. Bei allem Frust: Offenkundig war auch, dass die Mombacher früh mit ihren Kräften am Ende waren und es ihnen erkennbar an dem im Abstiegskampf notwendigen Zusammenhalt fehlt. Dass diese Mannschaft, egal in welcher Klasse, über die Saison hinaus zusammenbleibt, erscheint kaum vorstellbar.

Der Eintracht genügte eine durchschnittliche Leistung zum klaren Sieg. „Bei der Konstellation konnte es kein schönes Spiel werden“, erklärt Patrick Krick, „wir wollten hier unbedingt gewinnen, die Mombacher früh anlaufen. Wir hatten auch einige Ballgewinne, die wir dann aber schlecht ausgespielt haben.“ Doch die Fortuna hat es sich eben auch angewöhnt, dem Gegner beim Toreschießen kräftig unter die Arme zu greifen.

Eintracht Bad Kreuznach: Aydin – Pflüger, Simioanca, Kuba, Flühr – Hulsey, Baumann, Darcan, Yakut (87- Mecking) – Satici (54. Schneider), Morchid (85. Kurtoglu).

Zuschauer: 100.

Tore: 0:1 Morchid (16.), 0:2 Yakut (77., Foulelfmeter), 0:3 Morchid (81.).