2024-03-28T15:56:44.387Z

Ligabericht
Hoch hinaus, aber kein Höhenflug: Bad Kreuznachs Baris Yakut (rechts) im Luftduell mit einem Rieschweilerer. Am Ende stand für die Eintracht eine 0:4-Niederlage.
Hoch hinaus, aber kein Höhenflug: Bad Kreuznachs Baris Yakut (rechts) im Luftduell mit einem Rieschweilerer. Am Ende stand für die Eintracht eine 0:4-Niederlage.

Einfach aufgegeben

SG EINTRACHT Schneller Rückstand nach der Pause schockt den Aufsteiger +++ 0:4 (0:0)-Pleite gegen Rieschweiler tut richtig weh

SOMMERLOCH. Wieder kein Sieg für die SG Eintracht Bad Kreuznach. Dem Fußball-Verbandsligisten brachte das Ausweichen in die Sommerlocher Höhenlage kein Glück beim Freitagsabend-Kick gegen die SG Rieschweiler. Nach einer erschreckend schwachen Leistung verlor die SGE trotz torloser erster Hälfte am Ende noch deutlich 0:4 und hinterließ dabei keinen guten Eindruck.

„In Dudenhofen haben wir wenigstens gekämpft, aber heute war nicht einmal das zu sehen. Heute kann ich mich nicht vor die Mannschaft stellen. Wir haben uns am Ende einfach aufgegeben“, kommentierte der konsternierte SGE-Trainer Patrick Krick, der seine Enttäuschung nicht verbergen wollte.

Dabei hatte die Eintracht gar nicht mal so schlecht begonnen und in der ersten Halbzeit das Spiel an sich zu reißen versucht. Doch es fehlten ihr die spielerischen Mittel, um den abwartend ins Spiel gehenden Gast in Bedrängnis zu bringen. So entwickelte sich ein Klein-Klein im Mittelfeld, bei dem die Eintracht zwar Vorteile beim Ballbesitz verzeichnete, nach vorne aber nicht viel zustande brachte. Nach acht Minuten kam es durch Baris Yakut zum ersten und lange Zeit einzigen Abschluss, der SGR-Schlussmann Dirk Jank aber keine Probleme bereitete.

Rieschweiler ließ sich denn auch nur in den Anfangsminuten ein wenig hinten reindrängen und zog dann Mitte der eigenen Spielfeldhälfte eine Sperrlinie, über die die SGE kaum noch drüber kam. Mit ihren vereinzelten Vorstößen kamen die Gäste auch zu guten Chancen. Aus einem Freistoß im Mittelfeld resultierte ein erster Warnschuss von Quincy Henderson, der am Außennetz landete (11.). Deutlich gefährlicher wurde es in der 28. Minute, als Sinan Aydin zweimal in höchster Not retten musste. Zunächst brannte es, als nach einem Ballverlust an der Mittellinie Hernderson allein aufs Tor zu marschierte und der SGE-Keeper im Herauslaufen parierte. 20 Sekunden später schloss Tobias Leonhard aus der zweiten Reihe ab und Aydin kratzte den Ball aus dem Winkel. Damit sind die Höhepunkte der ersten Halbzeit auch schon aufgezählt, wenn man davon absieht, dass Rieschweiler kurz vor der Pause noch vehement einen Strafstoß forderte, als ein Angreifer im Zweikampf zu Boden ging.

Bemerkenswert ansonsten, dass im eh schon dürftigen Offensivspiel der Eintracht besonders wenig über die linke Seite ging, auf der Michael Schmuck denn auch schon nach 30 Minuten durch Tim Hulsey ersetzt wurde. Der kam aber auch erst in der zweiten Halbzeit etwas besser ins Spiel, als seine Mannschaft schon 0:1 zurücklag. Denn direkt nach dem Wiederbeginn hatte sich eine Flanke von Henderson über den verdutzten Aydin ins Tor gesenkt und damit mehr Leben ins Spiel gebracht. Die Gastgeber waren um eine schnelle Antwort bemüht, hatten aber Pech als Rene Mecking mit einem schönen Drehschuss an Jank scheiterte (48.). Die Kreuznacher Offensivbemühungen standen aber auf wackligen Füßen, da zum einen die Angriffe nicht sauber ausgespielt wurden und zum anderen die Hintermannschaft keinen sicheren Eindruck hinterließ. Das bestätigte sich dann auch beim 0:2, das den Gästen einfach viel zu billig geschenkt wurde. Ausgangspunkt war ein weiter Abschlag von Jank, der mit einfacher Kopfballverlängerung zur Vorlage für Maximilian Buchholz geriet und nach dessen direktem Abschluss im langen Eck zappelte (55.).

Mecking wird gefoult und sieht Gelb-rot

Die Eintracht wirkte demoralisiert und schien endgültig geschlagen, als sie in der 67. Minute auch noch in Unterzahl geriet. Der bereits verwarnte Rene Mecking wurde zwar selbst gefoult und erhielt dafür einen Freistoß, sah für eine Unbeherrschtheit aber noch mal die Gelbe Karte und durfte vorzeitig Duschen gehen.

Nach dem Motto „jetzt erst recht“ wurden dadurch die SGE-Lebensgeister noch einmal kurzzeitig geweckt. Rieschweiler stand in der Deckung aber sicher, ließ nichts zu und war gegen die entblößte Kreuznacher Abwehr weiter durch Konter brandgefährlich. Stets beteiligt war daran der quirlige Henderson, der frei vor Aydin noch einmal quer legen wollte, aber den Mitspieler nicht fand (70.). Wenig später hatte er mehr Glück, als er einem Rückpass zu Aydin nachsetzte und vom Torwart angeschossen wurde. Der Abpraller landete zum 0:3 im Netz (73.).

Als dann auch noch Janik Greinert nach erneuter Beteiligung von Henderson zum 4:0 traf, war die Partie endgültig gelaufen. Da tat es den Gästen auch nicht mehr weh, dass sie ebenfalls noch durch einen Platzverweis für Dennis Becker dezimiert wurden. Fürs Publikum gab es auf jeder Seite noch eine gute Chance und dann fuhren die Pfälzer mit drei Punkten im Gepäck zufrieden nach Hause.

Ganz im Gegensatz zu Krick, dem das weitgehend blutleere Auftreten seiner Mannschaft schwer im Magen lag. „Es war zwar unglücklich, wie das 1:0 direkt nach der Pause fiel. Aber wir haben danach einfach viel zu wenig probiert. Das war zu wenig, um es schön zu reden. Das tut weh.“


SG EINTRACHT - SG RIESCHWEILER 0:4

SG Eintracht: Aydin - Pflüger, Simioanca, Kuba (63- Kurtoglu), Missal - Baumann, Darcan - Mecking, Yakut, Schmuck (30. Hulsey) - Satici (75. Morchid).

Tore: 0:1 Henderson (46.), 0:2 Buchholz (55.), 0:3 Henderson (73.), 0:4 Greinert (76.).

Schiedsr.: Aaron Krämer.

Zuschauer: 180.

Bes. Vork.: Gelb-rote Karte für Mecking (Eintracht/67.) und Becker (Rieschweiler/85.).

Aufrufe: 07.4.2017, 08:00 Uhr
Dirk WaidnerAutor