Es gab Erfolge gegen Top-Teams wie die Sportfreunde Gerresheim (Dritter in der Abschlusstabelle) und TuS Gerresheim (Rang vier) und Niederlagen gegen Clubs aus den unteren Tabellenregionen. "Wir waren eine Fahrstuhlmannschaft", resümiert Merken realistisch. Elf Saisonsiegen standen zehn Niederlagen gegenüber. Drei Zähler Vorsprung bewahrten die Hasselaner am Ende nur knapp vor dem Klassenverlust.
"Die Stimmung in der Mannschaft war nicht immer optimal", stellt Merken rückblickend fest. Das habe sich beispielsweise auch an der Trainingsbeteiligung gezeigt. In der Hinrunde etwa standen 18 Akteure bei den Übungseinheiten auf dem Platz. In der Rückrunde durchschnittlich nur zehn. Oft erreichte die Mitteilung: "Ich komme heute nicht zum Training!" den Coach unmittelbar vor Trainingsbeginn. "Einmal", so erinnert sich Merken, "mussten wir das Training sogar ausfallen lassen, weil einfach zu wenig Spieler anwesend waren."
Anstrengend sei die Saison deshalb für ihn gewesen, verrät Merken. "Ich fühle mich völlig ausgepowert." Der Wunsch nach einer Pause vom Trainerjob habe sich geregt. Am Dienstag allerdings fiel im Gespräch mit dem SG-Vorstand die klare Entscheidung: "Ich mache weiter!" Die Begründung: "Ich stehe bei der SG Benrath-Hassels im Wort. Ich hätte auch im Falle eines Abstiegs den Verein nicht im Stich gelassen."
Merken bezeichnet die Aussichten für die neue Saison keineswegs als rosig. "Wir müssen besser werden", fordert der Coach. Konkret bedeutet das: Er erhofft sich einen Kader mit Spielern, die in der Lage sind, eine konstantere Leistung abzurufen. "Sieben oder acht Spieler werden wohl gehen", vermutet er. Gespräche mit möglichen Zugängen finden derzeit laufend statt. Auch mit Akteuren von den Nachbarclubs wie VfL Benrath oder SV Wersten 04 sei gesprochen worden. Das ernüchternde Fazit: "In vielen Fällen sind die finanziellen Forderungen zu hoch."
Unter diesen Umständen muss die SG auch in der bevorstehenden Meisterschaftsrunde 2016/17 mit einem schwierigen Saisonverlauf in der neu geschaffenen eingleisigen Kreisliga A rechnen. Mit dem SV Hösel und SP.VG. Hilden 05/06 sind die beiden Absteiger aus der Bezirksliga wohl als Favoriten im Rennen. Abzuwarten bleibt, wie sich die beiden Aufsteiger aus der Kreisliga B, TV Angermund und Garather SV, präsentieren werden. TuSA 06 dürfte eine gewichtige Rolle im Titelkampf spielen. "Wir wollen trotz der starken Konkurrenz versuchen, die Klasse zu halten", formuliert Merken als Saisonziel. Die Vereinsführung lässt dem Coach freie Hand. "Es gibt seitens des Vorstandes null Druck", versichert Merken. Selbst ein Abstieg sei letztlich in die Planungen einkalkuliert.