2024-05-14T11:23:26.213Z

Ligabericht
Beim überraschenden 4:3-Sieg in Pampow zeigten die Boizenburger (in Blau) eine ihrer besten Leistungen der zurückliegenden Saison. Am 5. August geht’s für sie an gleicher Stelle wieder los mit dem Verbandsliga-Fußball.dietmar albrecht/archiv
Beim überraschenden 4:3-Sieg in Pampow zeigten die Boizenburger (in Blau) eine ihrer besten Leistungen der zurückliegenden Saison. Am 5. August geht’s für sie an gleicher Stelle wieder los mit dem Verbandsliga-Fußball.dietmar albrecht/archiv

Bei Heimbilanz muss sich etwas tun

Verbandsliga-Fußballer der SG Aufbau Boizenburg wollen unter neuem Trainer zu Hause deutlich mehr Punkte einfahren als zuletzt

Beim Fußball-Verbandsligisten SG Aufbau Boizenburg war in dieser Woche erstmals gemeinsames Schwitzen angesagt.

Der neue Trainer Alexander Lamer und sein Co Marco Paul ließen es zum Trainingsauftakt für die Spielzeit 2017/2018 noch relativ ruhig angehen. Einer Laufeinheit (Cooper-Test) schlossen sich verschiedene Spielformen an. Unter den 29 Akteuren waren auch die neun Neuzugänge zu finden. Neben Johannes Klose (Hagenower SV), Toni Holland (MSV Pampow) und Hannes Schneidereit (FC Schönberg II) sind das mit Fabian Lamer, Soeren Leifels, Maurice Luck, Javid Jafari, Martin Müller, Meikel Soetbeer gleich sechs Spieler, die Alexander Lamer von seiner letzten Trainerstation beim Lokalrivalen SG Motor „mitgebracht“ hat. Einige von ihnen haben eine Aufbau-Vergangenheit, kennen sich also mit den örtlichen Gegebenheiten bestens aus. Den Verein verlassen haben Dominic Schnabl (MSV Pampow), Jonni Jahnke (GW Siebenbäumen/Landesliga Holstein) und Dominik Mahnke (Wedeler TV/Oberliga Hamburg). Lamer war bei Heimspielen der SG Aufbau in der Vergangenheit häufig unter den Zuschauern zu finden. Insofern ist die Mannschaft für ihn keine gänzlich Unbekannte, zumal er ja fußballerisch selbst ein Aufbau-„Eigengewächs“ ist. „Wir haben ein gutes Team zusammen. Trotzdem bin ich Realist genug: Das Saisonziel kann nur der erneute Klassenerhalt sein.“ Seine Fußballphilosophie beschreibt der Inhaber der Elite-Jugend-Lizenz des deutschen Fußballbundes (DFB) so: „Mein Spiel ist das schnelle Spiel über die Flügel. Aus Ballbesitz sollen Chancen entwickelt werden. Dafür müssen die Spieler sehr fit sein.“

Die zurückliegende Saison haben die Boizenburger auf dem elften Tabellenplatz abgeschlossen. Das war trotz vieler Höhen und Tiefen das bisher beste Abschneiden in der dreijährigen Verbandsliga-Zugehörigkeit. Und doch entschied sich die Vereinsführung zur Trennung vom Trainerteam um Rene Schwarz (SVZ berichtete). Der sah sich, um ein kurzes Resümee gebeten, dennoch in der Auskunftspflicht. „Das ist doch selbstverständlich.“ Schwarz zeigte sich mit dem Erreichten grundsätzlich zufrieden. Sportlicher Höhepunkt war natürlich der Einzug ins Halbfinale des Landespokals, wo man nur knapp am Ligakonkurrenten MSV Pampow scheiterte (1:2). Auf dem Weg in die Runde der letzten Vier wurde unter anderem Oberligist Malchower SV aus dem Wettbewerb geworfen (3:2 nach Verlängerung). Bei einem Blick in die Saisonstatistik fallen aber auch einige Auffälligkeiten negativ ins Auge. An erster Stelle wäre zweifellos die wiederholte Heimschwäche anzuführen. Wie schon im Spieljahr zuvor ordneten sich die Elbestädter da im Liga-Vergleich auf dem vorletzten Platz ein. Ganze acht Punkte konnten in 15 Anläufen eingefahren werden. Zwei Siegen und zwei Unentschieden standen deprimierende elf Niederlagen gegenüber. Dabei bekamen die Fans allzu oft fußballerische Magerkost geboten. Viele Auftritte wirkten auch aus Trainer-Sicht verkrampft und regelrecht mutlos. „In den Einzelgesprächen, die wir geführt haben, kam immer wieder die Erwartungshaltung zur Sprache, die die Jungs gern erfüllt hätten, die aber offensichtlich leistungshemmend wirkte. Das soll keine Ausrede sein. Natürlich musst du zu Hause mehr Punkte holen.“ Dass die Aufbau-Kicker durchaus in der Lage waren, sich auf Verbandsliga-Niveau zu bewegen, bewiesen sie auswärts. Auch wenn man bei den Spitzenteams in Torgelow und Greifswald mit 0:8 beziehungsweise 1:9 böse unter die Räder kam, stand letztlich mit sieben Siegen, zwei Unentschieden und sechs Niederlagen eine positive Bilanz zu Buche (7. Platz im Ligavergleich). Die beiden „Klatschen“ trugen maßgeblich dazu bei, dass die Boizenburger mit 86 Gegentreffern in dieser Skala den drittschlechtesten Wert aufzuweisen hatten. Hinzu kamen acht weitere Spiele, in denen die Aufbau-Keeper viermal oder mehr hinter sich greifen mussten. Das sei sicher teilweise seiner selbst bei erzwungenen Systemwechseln offensiven Spielausrichtung geschuldet gewesen, räumte Schwarz ein. Damit das funktioniere, müsse grundsätzlich die ganze Mannschaft defensiv arbeiten. Gerade in diesem Bereich offenbarte sich die große Kluft zu den Spitzenteams. „Wir haben uns zu viele Korken geleistet, oft zu ungestüm agiert, was zu Elfmetern und Freistößen führte. Da auf diesem Niveau eigentlich jedes Team seine Spezialisten hat, wurde das in aller Regel bitter bestraft.“ Was die eigene Durchschlagskraft betraf, sah das mit 50 erzielten Toren gar nicht so schlecht aus. Und doch gehörte die Chancenverwertung für Schwarz zu den großen Schwachpunkten. „Wir haben uns selbst in Spielen, die wir letztlich klar verloren haben, hochkarätige Möglichkeiten erarbeitet – bevor wir in Rückstand geraten sind.“ Rene Schwarz betont, dass er gerne mit der Mannschaft weiter gearbeitet hätte. Er sei aber nicht im Zorn gegangen und wünsche den Jungs alles Gute. Persönlich möchte er, als Ergebnis einer „Tagung des Familienrates“, fußballerisch erst einmal etwas kürzer treten. Für sein letztjähriges Team gilt genau das Gegenteil. Gas geben lautet die Devise bei den Elbestädtern. Am Sonntag geht’s zum Hamburger Landesligisten FC Bergedorf. Drei weitere Vorbereitungsspiele wurden vereinbart. Und am 5. August wartet ja schon der Meisterschaftsauftakt. Der hat es mit dem Auswärtsauftritt beim MSV Pampow in sich.

Testspiele der SG Aufbau16. Juli, 13.30 Uhr: FC Bergedorf – SGA23. Juli, 13 Uhr: SGA – Büchen-Siebeneichener SV (in Zahrensdorf)28. Juli, 19 Uhr: SGA – Dynamo Schwerin (Fliesenwerkarena)30. Juli, 13 Uhr: SGA – Vastorfer SK (in Zahrensdorf)

Aufrufe: 014.7.2017, 07:30 Uhr
Thomas WillmannAutor