Wenigstens die Einstellung stimmt

Angesichts ihres spielerisch äußerst limitierten Auftretens hätten die Hüffelsheimer einen Dreier auch keinesfalls verdient gehabt. Dabei waren sie noch richtig gut ins Spiel gekommen und hatten durch einen schönen 18-Meter-Schuss von Dennis Mastel sogar mal ein frühes Tor erzielt (12.). „Das war genau, was wir uns nach den letzten Wochen erhofft hatten. Doch das Tor hat uns keine Sicherheit gegeben – im Gegenteil“, kommentierte SGH-Trainer David Holste den guten Beginn, der mit dem Führungstor abrupt endete.

Die Hermersberger zeigten, dass sie sich trotz ihrer abgeschlagenen Position in der Tabelle noch nicht aufgegeben haben und antworteten mit drei richtig guten Chancen. Somit kamen die Gäste nicht unverdient zum Ausgleich, wenngleich ein Eigentor von Andreas Strunk dafür herhalten musste (15.). „Nicht nur in dieser Szene haben wir heute schlechtes Abwehrverhalten gezeigt. Wir haben taktisch nicht gut gestanden und unser Zweikampfverhalten war auch schlecht“, monierte Holste, dessen Team nach einer halben Stunde durch Manuel Schütz sogar in Rückstand geriet. Immerhin gelang noch vor der Pause das 2:2. Fabian Scheick flankte nach der Balleroberung auf den langen Pfosten, wo Tim Sentz per Kopf auf Christopher Bernabe ablegte, der nur noch einzuschieben brauchte (39.).

Schnelles Umschaltspiel und saubere Kombinationen wie in dieser Szene waren in der zweiten Halbzeit von den Gastgebern aber nur noch selten zu sehen. „Unsere Personallage hat heute nicht mehr hergegeben. Spielerisch war das dünn. Aber immerhin haben wir nach dem erneuten Rückstand Moral gezeigt. Wir haben den Ausgleich erzwungen und das spricht für die gute Einstellung der Mannschaft.“

Was sie in den ersten 30 Minuten nach dem Wiederbeginn zeigten, sprach hingegen ganz und gar nicht für die Hüffelsheimer. Als Fabian Scheick sich auf der Sechser-Position wiederholt in einen Zweikampf einließ, war nach seinem Ballverlust das 2:3 kaum noch zu verhindern. Hermersberg spielte schnell in die Spitze, und Schütz traf frei vor Pascal Pies ein zweites Mal in dessen Kasten (52.).

Die SGH hatte keine Antwort parat, spielte ideenlos und viel zu ungenau, sodass zwei Distanzschüsse von Sentz (57.) und Bernabe (74.) die einzig nennenswerten Szenen blieben. Erst als die Gäste sich in der Schlussphase weiter zurückzogen, kamen die Platzherren noch einmal besser ins Spiel und wurden plötzlich auch wieder gefährlich. Bernabe scheiterte nach einem Hackentrick von Mastel an SVH-Schlussmann Marc Zimmermann (77.), der auch nach der anschließenden Ecke stark gegen Jörg Schniering parierte.

Angriffsbemühungen der SGH wurden nun etwas zwingender, wenngleich sie spielerisch noch immer keine Offenbarung waren. Immerhin reichte es mit etwas Glück in der Nachspielzeit noch zum 3:3, das durch einen abgefälschten Schuss von Mastel fiel. „Wir wollten gewinnen...“, antwortete Holste auf die Anmerkung, dass er mit dieser Leistung doch nicht zufrieden sein könne. Er fand aber nicht die rechten Worte, um den Satz zu vollenden, was dann auch vielsagend war.

SG Hüffelsheim: Pies – Schmidt (82- Staub), Strunk, Schniering, Schlich - Sentz, Brodhäcker (70. Rehbein), Leonhard, Scheick, Bernabe – Gäns, Mastel.

Tore: 1:0 Mastel (12.), 1:1 Strunk (Eigentor/15.), 1:2 Schütz (30.), 2:2 Bernabe (39.), 2:3 Schütz (52.), 3:3 Mastel (90.+3).

Schiedsrichter: Tobias Groh.

Zuschauer: 150.