Sezer-Brüder lassen Vatanspor jubeln

Vielmehr war Kampf Trumpf in einer so recht zerfahrenen und von vielen Fouls geprägten Begegnung. Und hier lag für Uwe Rütjes auch der Grund für die 2:3-Niederlage seiner Mannschaft: "Wir haben uns nicht gut präsentiert und die Zweikämpfe nicht angenommen. Vatanspor hat den Sieg einfach mehr gewollt und deshalb auch verdient gewonnen", erklärte der Trainer des VfB.

Hochzufrieden nahm dagegen Sahin Sezer die vielen Glückwünsche zum Auswärtssieg seiner Mannschaft entgegen. "Dieses Derby hat unheimlich Spaß gemacht. Natürlich war der Ausfall von Eray Bastas gut für uns, denn hätte er weitergespielt, er hätte mit Sicherheit noch ein weiteres Tor gemacht", erklärte Vatanspors Spielertrainer. Bis zu seiner Handverletzung, die für ihn das vorzeitige Aus bedeutete (68.), war Bastas nämlich der überragende Akteur auf dem Platz gewesen - und das nicht nur wegen seiner Treffer zum zwischenzeitlichen 1:1 (38.) und zur 2:1-Führung (52.) des VfB.

Sezer wusste allerdings, dass der Sieg auch ein wenig glücklich ausgefallen war. Denn es lief bereits die 90. Minute, als sein Bruder Mehmet einen Freistoß aus 20 Metern unhaltbar für Torhüter Daniel Nohlen in den Winkel setzte. "Auch ein Sieg für den VfB oder ein Unentschieden wären möglich gewesen. Sie wären auch in Ordnung gegangen."

Vatanspor war nach einem unnötigen VfB-Ballverlust im Mittelfeld durch Mehmet Sezer (33.) in Führung gegangen. Serkan Gürdere hatte mustergültig die Vorarbeit geleistet. Die Führung währte aber keine fünf Minuten, dann setzte Bastas einen Freistoß von der Strafraumgrenze zum Ausgleich ins Netz. Yasin Yüksel war ohne Chance, denn der Ball wurde von einem Vatanspor-Spieler per Kopf unhaltbar abgefälscht.

Mit dem Wiederanpfiff reagierte Uwe Rütjes mit einem Doppelwechsel auf das schwache Spiel seiner Mannschaft - Denis Petti und Sebastian Zupanic kamen für Ennio Orsillo und Matteo Agrusa. Nach einem langen Abschlag von Nohlen verlängerte Nicola Aleksic per Kopf in den Lauf von Bastas, der eiskalt zum 2:1 für den VfB einnetzte. Jetzt reagierte auch Sezer, der durch die Einwechslung von Mensur Pjetrovic und Goran Stojanovic beide Außenbahnen verstärkte. Und die Wechsel zahlten sich aus, denn fortan liefen die Angriffe der Gäste strukturierter. In der 80. Minute verwertete Sahin Sezer eine Hereingabe von Mehmet Bayraktar mit dem Rücken zum Tor in klassischer Gerd-Müller-Manier zum Ausgleich (80.). Und in der Schlussminute folgte eben der Geniestreich von Mehmet Sezer.