Serie eindrucksvoll fortgesetzt

Daniel Brosowski brachte seine Mannschaft kurz vor der Pause mit einem Gewaltschuss aus der zweiten Reihe mit 1:0 in Führung (40.). Sascha Wiesner (54.) und David Gehle (63.) legten nach dem Seitenwechsel zum vorentscheidenden 3:0 nach, ehe der Kapitän der Löwen das Ergebnis gegen mittlerweile um zwei Spieler reduzierte Gäste mit einem Doppelpack (71. und 75.) auf 5:0 schraubte. "Man kann einfach nur stolz sein auf diese Mannschaft", war Löwen-Coach Dietmar Schacht beeindruckt von der Leistung seiner Mannschaft, der man nach den Strapazen der letzen Wochen kein bisschen Müdigkeit anmerkte.

Für "07" war es das 15. Pflichtspiel hintereinander ohne Niederlage; zugleich macht der Dreier noch einmal Hoffnung auf den Relegationsplatz 2, denn da steht nun der VfB Frohnhausen nach einer überraschenden 0:4-Heimpleite gegen den SV Genc Osman Duisburg mit nur noch fünf Zählern Vorsprung auf die Löwen. Hamborn könnte am nächsten Wochenende mit einem Sieg bei Genc Osman weiter heranrücken, da Frohnhausen spielfrei ist. Am 8. Mai kommt es dann zum direkten Duell der beiden Mannschaften im Holtkamp.

Zum Spielverlauf. Bei typisch wechselhaftem Aprilwetter legten beide Mannschaften von Beginn an forsch los, wobei die Gäste aus einer massiven Deckung heraus agierten, während die Löwen versuchten, eine Lücke im blauen Abwehrbollwerk zu finden. Die gelang erstmals durch Nils Bothe, der sich über die linke Seite durchsetzen konnte, bis zur Grundlinie durchstartete und in die Mitte auf Daniel Brosowski legt. Im letzten Moment wird dem Löwen-Kapitän der Ball jedoch vom Fuß gespitzelt (6.).

Kurz darauf gab es den ersten Aufreger: Kai Neul bedient Daniel Brosowski mit einem schönen langen Ball aus dem Mittelfeld, der Routinier tankt sich über links in den Strafraum und wird gelegt - der Elfmeterpfiff bleibt jedoch aus (8.). Die Löwen drücken weiter. Ein Torschuss von Patrick Schneider aus Höhe der Strafraumgrenze wird zur Ecke abgefälscht, die aber nichts einbringt (10.). Hamborn kontrolliert das Spiel, die Gäste lauern auf Konter. Es ist Daniel Brosowski, der nach einem Alleingang über die rechte Seite im 16er zum Schuss kommt; leider bekommt der Löwen-Stürmer nicht mehr genug Zug hinter den Schuss, TuS-Keeper Marco Niggemeier kann den Schuss aufnehmen (17.).

Die Partie entwickelt sich zum Geduldspiel. Der TuS 84/10 steht eng und geschickt in der Abwehr. Nach einem Freistoß von Kai Neul erwischt Daniel Brosowski das Leder, sein Schuss wird jedoch durch die vielbeinige Essener Abwehr abgeblockt (27.). Im Gegenzug kann sich Mario Topolko über die linke Seite durchsetzen; sein platzierter Schuss wird ebenfalls in letzter Sekunde zur Ecke gelenkt (28.). Vereinzelte Versuche der Löwen, die Gäste-Abwehr mit langen Bällen zu knacken, scheitern. Um die 30. bis 35. Minute kommt der TuS 84/10 Bergeborbeck besser ins Spiel und entwickelt über Standards Gefahr. Björn Blättermann im Kasten der Löwen ist jedoch mit gutem Stellungsspiel auf dem Posten.

Bei einem Foul von Fehmi Colak nahe der Strafraumgrenze wird Kai Neul verletzt, kann aber vorerst noch weitermachen (38.). Den fälligen Freistoß tritt Tim Keinert zunächst in die Essener Mauer, der Abraller kommt irgendwie auf Patrick Schneider, dessen Geschoss aus kurzer Distanz knapp links am Tor vorbeisaust. Als man sich schon fast mit einem torlosen Unentschieden zur Pause anfreunden wollte, schlugen die Löwen doch noch zu: Nach einer Ecke wurde ein Kopfball von Daniel Surkau im letzten Moment noch von der Linie geschlagen. Das Leder landet bei Daniel Brosowski, der nicht lange fackelt und die Kugel aus der zweiten Reihe vorbei an Freund und Feind zum 1:0 in die Essener Maschen drischt (40.). Mit der verdienten Führung geht es in die Pause.

Die Gäste kommen etwas engagierter aus der Kabine und erspielen sich Möglichkeiten. Nach einer Ecke von Hadsan Al Hamad erwischt der kurz zuvor eingewechselte Yazdan Afshang den Ball und zieht ab - Löwen-Schlussmann Björn Blättermann lenkt die Kugel mit einem tollen Reflex gerade noch an die Latte - Glück für 07! (47.) Nach erstem Verschnaufen ergreifen jetzt wieder die Hamborner die Initiative. Bei einem schönen Tempogegenstoß wird Tim Keinert im Laufduell von seinem Gegner an der Strafraumgrenze zu Fall gebracht. Keinert hätte vielleicht besser den auf der linken Seite mitgelaufenen Daniel Brosowski bedient. So gibt es Freistoß, der aber nichts einbringt (50.). Es ist nun eine offene Partie; da die Gäste aufmachen, ergeben sich nun zunehmend Räume für die Löwen, die sie geschickt nutzen.

Daniel Brosowski schickt Sascha Wiesner aus dem Mittelfeld, der Löwen-Routinier tankt sich in den 16er, holt sich mit einem unglaublichen Einsatz zweimal einen verloren geglaubten Ball zurück und schiebt am Essener Schlussmann vorbei in die linke Ecke zum 2:0 ein (54.). Eine Szene, die den Einsatzwillen der Löwen in den letzten Wochen am besten zum Ausdruck bringt: kein Ball wird verloren gegeben, kein Spiel wird vorzeitig abgehakt. Der TuS 84/10 gibt sich aber ebenfalls noch nicht geschlagen und antwortet mit wütenden Angriffen. Doch die beste Defensive der Liga steht auch heute gut und gibt sich kaum eine Blöße. Hassan Al Hamad versucht sich mit einem Freistoß aus halbrechter Position; sein Geschoss zieht jedoch sowohl an Freund und Feind, als auch knapp am Gehäuse der Löwen vorbei (57.).

Auf der andern Seite hatten die Gastgeber den Torschrei auf den Lippen, als Patrick Schneider wunderbar in den Strafraum geschickt wurde, das Leder vorbei an TuS-Keeper Niggemeier in die Mitte spitzelte und der für den verletzten Kai Neul gekommene David Gehle dem Ball ins Netz schob. Das Schiedsrichtergespann bereitete der Freude ein jähes Ende und entschied auf Abseits (59.). Die Essener gaben noch einmal Gas durch Yazdan Afshang, der sich über die Rechte Seite durchtankte und scharf in die Mitte flankt. Löwen-Keeper Björn Blättermann ist aber auf dem Posten und fischt die Kugel vor einköpfbereiten Gegnern ab (62.). Der direkte Gegenstoß der Hamborner sorgt dann quasi für die Vorentscheidung: David Gehle wird auf der linken Seite bedient, zündet den Turbo, lässt seine Gegnern im Laufduell mit einigen Haken im 16er stehen und Torwart Marco Niggemeier mit einem trockenen Flachschuss in die linke Ecke keine Chance: 3:0! (63.).

Wer aber glaubte, Bergeborbeck ließe nun die Köpfe hängen, sah sich getäuscht: Eine stark angeschnitten getretene Ecke von Hassan Al Hamad konnte der aufmerksame Björn Blättermann gerade noch über die Latte lenken (68.). Die personell eh schon angeschlagenen Gäste mussten von nun an zu zehnt weiterspielen: Nasser Hassouni hatte sich verletzt und konnte nicht weitermachen. Die Ersatzbank des TuS gab keine Alternative her. Bitter für die Essener, die jedoch zunächst weiter gut mithalten. Wenig später ist der Drops gelutscht: Sascha Wiesner bedient David Gehle mit einem feinen Zuspiel, der bringt den Ball vorbei an Zorwart Niggemeier Richtung Tor, wo Daniel Brosowski dem Ganzen den letzten Kick gibt und zum 4:0 einschiebt (71.).

Wenig später ist der Goalgetter wieder im Mittelpunkt des Geschehens: Nach einem Solo über die rechte Hamborner Angriffsseite wird der Löwen-Kapitän von zwei Essenern im 16er in die Zange genommen und zu Fall gebracht. Es gibt Elfmeter für "07" und für Fehmi Colak - bereits wegen eines Foulspiels verwarnt - die Gelb-Rote Karte. Daniel Brosowski tritt selbst zum Strafstoß an und lässt Gäste-Keeper Niggemeier mit einem Flachschuss in die rechte Torecke keine Chance: 5:0 (75.). Gegen neun Essener haben die Löwen das Spiel nun absolut im Griff und noch die ein oder andere gute Chance, bleiben aber ohne weiteren Erfolg.

Den Gästen, die bis zum Schluss nicht aufgaben, blieb ein Ehrentor verwehrt. Yazdan Afshang hatte die letzte gute Gelegenheit für Bergeborbeck, nachdem er sich auf der rechten Seite schön durchgesetzt hatte, aus recht spitzen Winkel aber knapp links am Tor vorbeizog (85.). Am Ende stand ein verdienter Sieg der Hamborner gegen sich nie aufgebende Gäste aus Essen. Der Erfolgszug der Löwen rollt weiter - Ziel unbekannt. Am nächsten Sonntag geht es zum Nachbarschaftsduell beim SV Genc Osman. Eine äußerst spannende Aufgabe für das Team von Dietmar Schacht, denn die Neumühler werden nach ihrem 4:0 Erfolg beim VfB Frohnhausen vor Selbstbewusstsein nur so strotzen. Der Derby-Charakter wird sein Übriges zu einem spannenden Spiel beitragen.

SF Hamborn 07: Blättermann, Surkau, Neul (66. Karczewski), Stuber, Wiesner (77. Karczewski), Keinert, Brosowski, Schneider, Grevelhörster, Bothe, Wissen (46. Gehle).

TuS 84/10 Bergeborbeck: Niggemeier, Hussein Allouche, Hassouni, Al Hamad, Hassan Allouche, Erdogan, Thüner, Erdogmus (46. Afshang), Murat, Colak, Topolko.

Tore: 1:0 Brosowski (40.), 2:0 Wiesner (54.), 3:0 Gehle (63.), 4:0 Brosowski (71.), 5:0 Brosowski (75., Foulelfmeter).

Gelbe Karten: Thüner (30.), Wissen (34.), Colak (38.), Hassouni (49.), Brosowski (62.), Wiesner (73.) - alle wegen Foulspiels.

Gelb-Rote Karte: Colak (73. Foulspiel).

Zuschauer: 200.