2024-05-02T16:12:49.858Z

Pokal
Kerstin Schneider (vorn, hier im Laufduell mit Duisburgs Sandra Betschart und MSV-Torhüterin Lena Nuding) hatte bei der DFB-Pokalpremiere des SV Alberweiler die beste Chance zum Ehrentreffer. SZ-Foto: Volker Strohmaier
Kerstin Schneider (vorn, hier im Laufduell mit Duisburgs Sandra Betschart und MSV-Torhüterin Lena Nuding) hatte bei der DFB-Pokalpremiere des SV Alberweiler die beste Chance zum Ehrentreffer. SZ-Foto: Volker Strohmaier
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Sensation bleibt aus

DFB-Pokal Frauen: Oberligist Alberweiler verkauft sich teuer beim 0:9 gegen Bundesliga-Aufsteiger Duisburg

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Alberweiler / sz - Für den Frauenfußball-Oberligisten SV Alberweiler ist bei seiner DFB-Pokalpremiere in der ersten Hauptrunde Endstation gewesen. Der SVA verlor in der heimischen Hessenbühl-Arena gegen den Bundesliga-Aufsteiger MSV Duisburg vor 750 Zuschauern zwar deutlich mit 0:9 (0:1), verkaufte sich aber dennoch teuer. Die Tore des MSV erzielten Kathleen Radtke (3), Lee Sima Falkon, Anna-Sophie Fliege, Linda Bresonik (2), Sofia Nati und Sandra Betschart.

Die Bilder nach dem Schlusspfiff sprachen Bände. Während sich Alberweilers Spielerinnen ausgepumpt im Sitzen zur Abschlussbesprechung im Kreis versammelten, absolvierten die Duisburgerinnen diese stehend. "Die Niederlage ist zu hoch ausgefallen. Die letzten drei Tore hätten nicht sein müssen, die haben wir durch eigene Fehler begünstigt", analysierte SVA-Trainer Bernard Stvoric. "Für die ersten 60Minuten muss ich den Hut vor meinen Mädels ziehen, da haben sie eine super Leistung gezeigt. Danach waren sie einfach platt und die Duisburgerinnen haben die sich bietenden Räume klasse ausgenutzt. Insgesamt bin ich sehr stolz auf meine Mädels. Sie haben eine tolle DFB-Pokalpremiere hingelegt."

Auch MSV-Trainerin Inka Grings fand lobende Worte für den Auftritt des Gastgebers. "Riesenkompliment an Alberweiler für die erste Halbzeit, da hat der Gegner körperlich sehr gut dagegengehalten. Torhüterin Melanie Geiselhart hat einen sehr guten Eindruck gemacht", sagte die frühere Nationalspielerin. "In der ersten Halbzeit war ich nicht zufrieden mit meiner Mannschaft, weil wir nicht konsequent und zielstrebig genug vor dem gegnerischen Tor waren. Alberweiler hat uns gut gefordert, wir brauchten die erste Halbzeit, um wach zu werden."

Die Duisburgerinnen machten zwar im ersten Durchgang von Beginn an das Spiel, kombinierten im Vorwärtsgang sehr gefällig und ließen immer wieder ihre technischen Qualitäten aufblitzen. Allerdings gelang es den MSV-Spielerinnen trotz der Dominanz recht selten, zu wirklich gefährlichen Torabschlüssen zu kommen. Grund dafür war auch, dass die SVA-Spielerinnen defensiv sehr kompakt standen, eine hohe Laufbereitschaft an den Tag legten und so immer wieder geschickt die Räume eng machten. Die bis dahin mit Abstand größte MSV-Chance war in der 27. Minute ein 18-Meter-Schuss von Linda Bresonik, bei dem SVA-Torhüterin Melanie Geiselhart den Ball erst im Nachfassen sichern konnte. Wenig später zog Danica Wu aus acht Metern frei stehend ab, doch die Kugel strich knapp am SVA-Kasten vorbei (32.). Dann brach aber Kathleen Radtke den Bann und verwertete aus kurzer Distanz einen Steilpass von Linda Bresonik zum 1:0 für den MSV (40.). Zwei Minuten später entschärfte SVA-Keeperin Geiselhart einen Kopfball von Zsófia Rácz.

Ungünstiger Start in zweite Hälfte

Kurz nach der Halbzeitpause erwischte Lee Sima Falkon den SVA kalt und markierte das 0:2 (47.). Nach dem 0:3 durch Anna-Sophie Fliege (61.) machte sich dann mehr und mehr der Kräfteverschleiß bei Alberweiler bemerkbar. Die SVA-Spielerinnen warfen zwar weiter alles in die Waagschale und verteidigten leidenschaftlich. Es boten sich aber immer mehr Räume für die Duisburgerinnen, die weiter am Drücker blieben und körperlich noch etwas zuzusetzen hatten. Linda Bresonik (68., 76.) und Sofia Nati (72.) schraubten das Ergebnis bis auf 0:6 in die Höhe.

Es folgte die beste Chance des SVA im ganzen Spiel: Kerstin Schneiders Schuss aus zehn Metern parierte MSV-Torhüterin Lena Nuding gut und verhinderte so den Ehrentreffer (78.). Für Duisburg fielen hingegen noch drei weitere Tore, zu denen die ausgepumpten SVA-Spielerinnen ihrerseits durch Fehler in der Defensive beitrugen. Kathleen Radtke erhöhte mit einem Doppelpack (82., 84.) auf 0:8. Sandra Betschart setzte den Schlusspunkt mit dem 0:9 (90.).

"Das Spiel hat viele Erkenntnisse gebracht. Das war für uns enorm wichtig, weil wir noch nicht da sind, wo wir hinwollen. Die erste Halbzeit wird sicher noch intensiv analysiert werden", sagte MSV-Trainerin Inka Grings später und lobte auch die Atmosphäre in Alberweiler: "Es hat wahnsinnig Spaß gemacht. Die Zuschauer waren toll, wir sind toll aufgenommen worden." Zudem wünschte die 37-Jährige dem SVA alles Gute für die neue Saison und dass so weitergearbeitet wird. "Dann ist der Verein auf einem guten Weg", so Inka Grings.

SV Alberweiler – MSV Duisburg 0:9 (0:1). SVA: Geiselhart - Laura Mohr, Schad, Stvoric, Bucher - Neuß (67. Schoch), Dobler (62. Grimm), Herle, Schneider - Würstle (52. Syla), Larissa Mohr. MSV: Nuding - Hellfeier, Kirchberger, Kiwic, Betschart - Bresonik, Wu, Rácz (46. Fliege) - Zielinski (67. Munzert), Radtke, Falkon (63. Nati). SR: Hanna Schlemmer (Nußbach). Tore: 0:1, 0:7, 0:8 Kathleen Radtke (40., 82., 84.), 0:2 Lee Sima Falkon (47.), 0:3 Anna-Sophie Fliege (61.), 0:4, 0:6 Linda Bresonik (68., 76.), 0:5 Sofia Nati (72.), 0:9 Sandra Betschart (90.). Z.: 750.

Aufrufe: 021.8.2016, 20:32 Uhr
Schw�bische Zeitung / Von Felix GaberAutor