Seligenporten, die Zweite

"Wir hatten viele Chancen, um in Führung zu gehen", trauert der 47-jährige diesbezüglich insbesondere den diversen Einschussmöglichkeiten nach, die sich seinen Schützlingen geboten hatten, als die neuformierte Hintermannschaft der Profireserve noch eklatante Abstimmungsschwierigkeiten offenbarte. "Der Gegner hat dann aber unseren ersten Fehler gleich genutzt", zeigten die durch vier nominelle Regionalligaakteure verstärkten Oberpfälzer jedoch wenig später exakt die Effektivität, die der Wischi-Elf zum Missfallen ihres Coaches in dieser Runde doch immer wieder ganz klar fehlt. Selbst beim Stand von 0:1 aus Sicht der Blauweißen oder auch sogar noch nach dem zweiten Treffer der Domstädter besaßen die Frohnlacher am vergangenen Sonntag nämlich eigentlich ebenfalls weiterhin genügend Möglichkeiten, um den Ausgleich oder zumindest den bis dahin längst überfälligen Anschlusstreffer zu erzielen und dem Match so eventuell doch noch eine entsprechende Wende zu geben.

"Jetzt müssen wir eben versuchen, gegen Seligenporten etwas zu holen", weiß Braungardt, dass es nun gilt, die in Regensburg letztendlich wohl fahrlässig liegen gelassenen Punkte an anderer Stelle einzufahren. Im Duell mit dem Regionalligaabsteiger, der mit einem Sieg am Mittwochabend den Platz an der Sonne übernehmen könnte, dürfte es aber in jedem Fall nicht nur einer erheblich konsequenteren Chancenverwertung bedürfen. Wenn bei uns jedoch alles passt, dann ist auch gegen den SVS etwas möglich", erinnert sich der Coburger wohl zum Beispiel an die erste Auflage dieses Vergleichs, in welcher der VfL zwar knapp zurücklag, aber dem haushohen Favoriten über weite Strecken durchaus Paroli bot. Allerdings machte ein Unwetter mit Starkregen an jenem Juliabend den Ausgleichsbemühungen einen dicken Strich durch die Rechnung, weshalb es heute Abend erneut zu einem Wiedersehen mit dem in der hiesigen Region bestens bekannten Goalgetter Patrick Schwesinger sowie dessen Teamkollegen kommen wird.

Während die landläufig als "Klosterer" bezeichneten Mannen aus der Gemeinde Pyrbaum dem letzten Aufeinandertreffen mit den Braungardt-Schützlingen jedoch sieben Siege und zwei Unentschieden folgen ließen, hängen die Einheimischen nach wie vor tief im Tabellenkeller fest. Ausgerechnet, wenn nun die mit 34 Einschüssen ligaweit beste Offensive im Willi-Schillig-Stadion gastiert, müssen die Hausherren zudem auch weiterhin auf große Teile ihrer etatmäßigen Abwehrkette verzichten. Außer Jannik Schmidt und Philipp Beetz, für den sich Jonas Krüger und Andreas Baier verletzungs- bzw. beruflichbedingt für die Begegnung mit dem gebürtigen Frohnlacher, Florian Beck, der bei den Oberpfälzern als Co- und Torwarttrainer fungiert, abmeldeten, werden weder die Rekonvaleszenten Marcel Burkard, Yannick Teuchert, René Knie oder Lukas Pflaum, noch der erkrankte Kapitän Sinan Bulat ins Aufgebot zurückkehren. Aus der eigenen U23 werden dafür aber neben dem in Regensburg bereits sein Fünfligadebüt feiernden Dominic Graf zusätzlich Domenic Lauerbach und Maximilian Pfadenhauer aufrücken. In kompletter Besetzung gehörte die Defensive der Gastgeber allerdings im ersten Drittel der Saison sogar zu den sichersten, welche die Nordstaffel bis Dato zu bieten hatte. Gepaart mit einer wesentlich höheren Kaltschnäuzigkeit vor des Gegners Kasten dürfte die Wiedererlangung dieser Stärke einer der Schlüssel sein, um mit einer mindestens 110prozentigen Mannschaftsleistung vielleicht trotzdem die unüberwindbar scheinende Hürde "Seligenporten" überspringen zu können!

Aufgebot VfL Frohnlach

Hempfling/Krug - Weinreich, Eckert, Lauerbach, Alles, Schmidt, Beetz, Mex, Autsch, Wagner, Hartmann, Werner, Pfadenhauer, Makrigiannis, McCullough, Graf

Es fehlen:

Burkard, Krüger, Knie, Teuchert und Pflaum (alle verletzt) sowie Bulat (krank) und Baier (beruflich verhindert)