2024-04-19T07:32:36.736Z

Interview
Freund des Futsal: Maiachs Spielertrai­ner Selcuk Oguz (vorne). Foto: Zink/Ma Wi
Freund des Futsal: Maiachs Spielertrai­ner Selcuk Oguz (vorne). Foto: Zink/Ma Wi

Selcuk Oguz: "Wir haben es absolut verdient"

Der Spielertrainer des SV Maiach-Hinterhof über den Triumph bei der Hallenkreismeisterschaft

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Im Sommer 2013 kehrte Selcuk Oguz zum SV Maiach-Hinterhof zurück. Als Spielertrainer führte er seine Mannschaft in der vergangenen Sai­son in die Kreisklasse, wo der Aufstei­ger überrascht, wie auch am Sams­tag in der Halle am Berliner Platz. Die Kreismeisterschaft ist der vorläufige Höhepunkt einer kleinen Erfolgsge­schichte.

Was ist denn plötzlich mit dem SV Maiach-Hinterhof los, Herr Oguz?

Selcuk Oguz: In den letzten drei Jahren, also seitdem ich Trainer bin beim SV Maiach, haben wir im Futsal eigentlich immer gut abgeschnit­ten.

Aber jetzt sind Sie plötzlich Kreis­meister und Teilnehmer an der Bezirksmeisterschaft — Respekt!

Oguz: Wir sind halt eine einge­schworene Truppe, die schon lange so zusammenspielt, das sieht man auf dem Platz einfach. Jeder kämpft für den anderen, jeder rennt für den an­deren. Wir sind eine Kreisklassen-Mannschaft und schlagen hier Lan­desligisten und Bezirksligisten. Aber das geht nur mit einer intakten Mann­schaft.

Mit schnellen Gegenstößen als Erfolgsgeheimnis?

Oguz: Die Spiele werden hinten gewonnen, auch im Futsal. Wir haben diese Qualität, stehen kom­pakt. Und mit unseren schnellen Leu­ten können wir nach Ballgewinnen ausgezeichnet kontern und die Tore machen. Das zeichnet uns aus.

Maiach hat Dergahspor, in den letz­ten Jahren im Futsal Nürnbergs Num­mer eins, gleich zweimal geschlagen, es gibt noch Bayern Kickers, natür­lich — aber kann Maiach die dritte Kraft in der Stadt werden?

Oguz: Auf jeden Fall. Draußen ist für uns wichtiger, wir sind letztes Jahr aufgestiegen und super dabei, aber Halle ist einfach ein Spektakel. So etwas wie heute schweißt uns noch mehr zusammen.

Und schürt große Emotionen...

Oguz: Klar, und das wollen wir ein­fach mitnehmen in die Runde. Wir sind ein Kreisklassist und haben hier nichts zu verlieren. Aber wer weiß, was in der Punkterunde noch pas­siert. Wir sind fünf Punkte vom drit­ten Platz weg.

Sind es manchmal vielleicht sogar ein paar Emotionen zu viel?

Oguz: Es ist doch klar, dass wir hier als krasser Außenseiter nur eine Chance haben, wenn wir top-moti­viert sind. Davon leben wir. Das pusht uns. Und jetzt fahren wir zur Bezirksmeisterschaft! Wahnsinn. Ich finde, wir haben es absolut verdient, weil wir nicht glücklich weitergekom­men sind oder mit Larifari-Fußball. Nein, wir haben unsere Tore schön rausgespielt.

Im ersten Spiel (0:3 gegen Markt­bergel) lief’s allerdings noch nicht so flüssig ...

Oguz: Wir haben taktisch ein 2-2-System ausprobiert, das ist kom­plett nach hinten losgegangen. Gegen Dergah und danach kamen wir im ge­wohnten 3-1 wieder deutlich besser zurecht. Eigentlich ist Futsal doch ganz einfach: Den Ball laufen lassen und selber permanent von vorn nach hinten und wieder nach vorn.

Welche Meinung haben Sie zu Fut­sal?

Oguz: Mir persönlich gefällt Futsal besser als der alte Hallenfußball.

Warum?

Oguz: Weil die Fouls hier einfach geregelt sind. Ich weiß vorher: Vier Fouls sind erlaubt, ab dem fünften gibt’s Zehnmeter für den Gegner. Da geht man gar nicht richtig in die Zweikämpfe, sondern spielt im Raum. Grätschen sind verboten, auch vieles andere, was zu Verletzun­gen führen kann.

Wissen Sie, dass die Bayerische Meisterschaft am 28. Januar in Nürn­berg ausgetragen wird? Das wäre doch für den SV Maiach ein schöner Abschluss der Hallensaison ...

Oguz: Man braucht fünf, sechs indi­viduell gute Leute und eine funktio­nierende Mannschaft. Dann interes­siert es wirklich nicht, ob man aus der A-Klasse oder Kreisklasse kommt oder aus der Landesliga. Der Kreismeistertitel ist die Krone, für meine Jungs und für mich.

Aufrufe: 016.1.2017, 10:09 Uhr
Wolfgang Laaß (NN)Autor