2024-06-14T14:12:32.331Z

Ligabericht
F: Mularczyk
F: Mularczyk

Selbstvertrauen ist verloren gegangen

TSV Neudrossenfeld gibt gegen TSV Aubstadt eine Pausenführung aus der Hand und verliert in Überzahl mit 1:3

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Der TSV Neudrossenfeld ist endgültig vor dem direkten Abstieg aus der Bayernliga Nord in Sicherheit. Das ist die positive Nachricht für den Aufsteiger, obwohl er am vorletzten Spieltag der Punkterunde gegen den TSV Aubstadt mit 1:3 (1:0) verlor.
Allerdings gab das letzte Heimspiel auch Anlass zur Sorge beim Blick auf die nun folgende Relegation um den Klassenerhalt. Das Selbstvertrauen der Neudrossenfelder scheint restlos dahin zu sein, der Glaube an das eigene Leistungsvermögen verschwunden. Wie sonst lässt sich erklären, dass man 1:0 führt, das Spiel ausgeglichen gestaltet, nach dem Ausgleich immer noch wegen guter Chancen die Hoffnung auf einen Sieg haben darf – und dann alle Dämme brechen?

Zusätzliche Sicherheit hätte die 65. Minute geben können: Der schnelle Daniel Meyer war gut durchgestartet, lief allein auf das Tor zu und wurde heftig vom Aubstadter Schlussmann Christian Mack abgeblockt, der dafür die Rote Karte sah. Nun waren die Gastgeber in Überzahl und hätten diesen Vorteil ausspielen können. Statt dessen ging aber der Faden verloren. Es summierten sich Orientierungslosigkeit, unsaubereres Abspiel, nachlassende Deckungsarbeit und fehlende Cleverness, das Spiel zu machen. TSV-Coach Detlef Hugel fasste es so zusammen: „So blöd es klingen mag: In Überzahl sind wir nicht gewohnt, der Partie den Stempel aufzudrücken. Vielmehr laufen wir prompt in einen Konter“, sagte der Trainer in Anspielung auf das 1:2 (76.). Zu allem Überfluss vertändelte dann noch Steven Moore im Mittelfeld leichtfertig den Ball, und Julian Grell nahm die Einladung zum entscheidenden dritten Gästetreffer dankbar an.

Dabei lagen die klareren Möglichkeiten auf Seiten der Drossenfelder. So traf Perparim Gashi per Kopf nur den rechten Pfosten (41.), nachdem zuvor schon ein Treffer von ihm wegen angeblichen Fouls nicht anerkannt worden war. In der 85. Minute flankte Meyer auf Ertac Tonka, doch dessen Schuss aus kurzer Distanz, parierte der für Rotsünder Mack im Tor stehende Feldspieler Christian Wachmer glänzend per Fuß. Schon vorher hatte der Ersatztorwart seine Fähigkeiten unter Beweis stellen. Und zu allem Überfluss setzten die Gastgeber den Ball nochmals an die Latte.

So blieb das 1:0 die einzige Ausbeute der Grün-Weißen. Dennis Pajonk hatte nach Ecke von rechts eine Lücke entdeckt und eingeschossen. Aber nur zehn Minuten später fiel der Ausgleich durch einen wuchtigen Kopfball von Martin Thomann.

Bei Neudrossenfeld mühte sich besonders Lorenz Hofmann redlich ab, verlor aber mit zunehmender Spieldauer an Substanz, Tonka deutete seine Gefährlichkeit nur an, Meyer blieb stärkster Akteur mit seinen Flügelläufen. Die Mannschaft insgesamt wirkte überfordert, das gegenseitige Vertrauen fehlt. Einer wie Steffen Taubenreuther wurde schmerzlich vermisst. Hugel will seine Elf aber für die Relegation wieder aufbauen. „Kopf hoch“, heißt seine Devise.

Ganz entspannt gab sich Aubstadts Co-Trainer Oliver Merkl: „Für uns ging es um nichts mehr, nach dem Platzverweis bekamen wir die Räume und nutzten sie. Das hat meine Elf clever gemacht“. Scheback und Thomann waren die besten Gästeakteure.

TSV Neudrossenfeld: Grüner – Zapf, Weickmann (34. Jahrsdörfer), Lattermann, Hofmann, Dießenbacher (32. König), Meyer. Moore, Pajonk, Gashi (55. Tonka), Daschner.

TSV Aubstadt: Mack – Werner, Köttler, Rützel, Leicht, Scheback, Thomann, Trunk, Wachmer, Benkenstein, Noack (42. Grell).

SR: Fenkl (Hafenpreppach);

Zuschauer: 110.

Tore: 1:0 Pajonk (42.), 1:1 Thomann (50.), 1:2 Scheback (76.), 1:3 Grell (87.).

Aufrufe: 018.5.2015, 09:11 Uhr
Horst Wunner Autor