Selbstbewusstes Reichertshofen fordert Berching

FB Reichertshofen - TSV Berching (So 14:30)

Auf der Fußballbühne spielt der ASC Sengenthal nur noch eine untergeordenete Rolle, seit er vergangenes Jahr trotz großer Gegenwehr in die B-Klasse abgestiegen ist. Die Regentschaft hat stattdessen die SpVgg Reichertshofen übernommen, ein Zusammenschluss der Orte Buchberg, Forst und des Namengebers selbst. Seit fünf Jahren schlägt sich das Team nun schon in der Kategorie Kreisklasse recht ordentlich. Im vierten Jahr trainiert der Buchbuerger Thorsten Weingärtner die Mannschaft. Mit Weingärtner hat man nicht nur einen äußerst torgefährlichen Spieler in seinen Reihen, der heuer bereits zwölfmal traf, sondern auch einen bodenständigen. Wer als Torjäger auffällt, der kann sich den Begehrlichkeiten verschiedener Interessenten nicht entziehen. Vor zwölf Jahren war es der TSV Wolfstein, doch den heute 34-Jährigen zog es nach nur einer Saison zurück in seine gewohnte Umgebung.

Sauer auf die Technik

Den Spielplan bestimmen sogenannte Spieleeinteiler schon lange nicht mehr, die Technik hat diese Funktion übernommen. Und so konnten sich die Funktionäre der SpVgg keinen Menschen zur Brust nehmen: Denn dieser Spielplan war ursächlich dafür, dass der Saisonstart katastrophale Ausmaße annahm. In den ersten sieben Begegnungen musste die Elf fünfmal auswärts antreten, war danach mit zwei Pünktchen Tabellenletzter. Am 2. Oktober unterlag sie kraftlos in Plankstetten mit 1:5. "Wir mussten etwas unternehmen", sagt Weingärtner im Rückblick. Und das taten sie. Mit 4:1 überfuhr man die DJK Weinsfeld und gewann danach weitere drei Spiele. "Es ist noch nicht perfekt, aber wir sind aber jetzt körperlich und auch moralisch stark geworden." Prunkstück der Mannschaft ist die Offensive mit einem starken Mittelfeld, mit Michael Bachmann auf der linken und Felix Kastner auf der rechten Außenbahn. Dagegen müssen Schwächen in der Defensive elimieniert werden, zu leicht lasse man sich übertölpeln. Im Sonntagsspiel gegen Berching muss "alles bis auf die kleinste Kleinigkeit passen. Deshalb sage ich auch voraus, dass wir eine Chance haben", so Weingärtner. Auch Berching hat vier Spiele in Folge gewonnen und ist zuhause ungeschlagen. Rang fünf möchte Weingärtner am letzten Spieltag belegen, er selbst will dann noch nicht aufhören – "ich bin fit, mir gefällt es, und das sind gute Voraussetzungen für die Zukunft." In Berching hat man von der derzeitigen Form des Gegners schon lange Wind bekommen und Dominik Betz, der seit dem Sommer als Spielertrainer auf der Kommandobrücke steht, warnt vor dem Kontrahenten. "Ich habe Reichertshofen zweimal beobachtet und weiß, dass uns eine schwere Aufgabe bevorsteht. Das Umschaltspiel in den Angriff ist sehr beachtlich, da müssen wir unglaublich aufpassen. Natürlich habe ich auch gesehen, dass die Defensive verwundbar ist. Es ist in meinen Augen das absolute Spitzenspiel der Liga mit ungewissem Ausgang." Gerhard Hillebrand