2024-04-24T13:20:38.835Z

Vereinsnachrichten
Wie die Renninger Bezirksliga-Mannschaft  (links Jörg Heimerdinger) künftig aufgestellt ist, steht noch in den Sternen. Foto: Andreas Gorr
Wie die Renninger Bezirksliga-Mannschaft (links Jörg Heimerdinger) künftig aufgestellt ist, steht noch in den Sternen. Foto: Andreas Gorr

Selbst die Präsidentin weiß keinen Rat

Der Streit bei der SpVgg Renningen nimmt teilweise unschöne Züge an

Ein Ende des Streits zwischen der Renninger Fußball-Abteilung und der ersten Mannschaft ist noch nicht in Sicht. Els Clausen, die Chefin des Gesamtvereins, sucht nach Lösungen, wie das Problem aus der Welt zu schaffen ist.

Els Clausen, die Präsidentin der SpVgg Renningen, ist derzeit ,,nur am Denken und am Rätseln". Sie ist ehrlich, sagt, dass sie kein Konzept findet, wie sie die Spieler der Fußball-Abteilung, die gerade im Ausstand sind und die Abteilungsleitung zusammenbringen kann. ,,Wir als Präsidium hatten mittlerweile drei Gespräche mit den Betroffenen, leider rückt keiner einen Zentimeter von seiner Position ab, jeder hält an seiner Meinung fest", bedauert Clausen, ,,einer muss einlenken, sonst geht nichts".

Seit der Entlassung von Trainer Sven Heinkele in der zweiten Februar-Woche brennt es beim Traditionsverein SVR. Die Spieler der ersten Mannschaft in der Bezirksliga sind nicht einverstanden gewesen, in welcher Art und Weise der Abteilungsleiter Christoph Bergmann den Trainer Heinkele seines Amtes enthoben hatte.

Viele anonyme Beschuldigungen

Auf unserer Homepage hagelte es in den vergangenen Tagen - meist anonym - zu diesem Thema Beschuldigungen auf beiden Seiten. Dass diese Anonymität auch unschöne Züge annehmen kann, das bekam beispielsweise Sascha Kühfuss, der stellvertretende sportliche Leiter in der Fußball-Abteilung, in Form von persönlichen Anschuldigungen zu spüren. ,,Wir von der Abteilungsleitung haben uns an diesen Diskussionen gar nicht beteiligt", sagte Kühfuss. In der Zwischenzeit hätten sich diese Wogen in Form einer Entschuldigung aber wieder geglättet - einen Anwalt habe er glücklicherweise nicht einschalten müssen. Neue Erkenntnisse, was die angespannte Beziehung zwischen Abteilungsleitung und der streikenden Mannschaft betrifft, gäbe es derzeit nicht.

Eine der wenigen Ausnahmen bei der Diskussion im Internet ist Steffen Ulmer, der unter seinem vollständigen Namen das Geschehen kommentierte. Der ehemalige Pressewart der Fußball-Abteilung - der kürzlich sein Amt niedergelegt hatte - appellierte an alle Beteiligten in der Fußball-Abteilung, endlich damit aufzuhören, den Verein ,,in der Öffentlichkeit lächerlich zu machen". Er komme sich vor wie beim Kinderfasching - jeder schiebe dem anderen die Schuld in die Schuhe. Die Wahrheit liege irgendwo in der Mitte, doch keiner wolle von seinem Standpunkt abrücken.

Bei der SVR spielen 250 Kinder in 14 Mannschaften

,,Wer mitgestalten will, der kann das tun, es gibt eine Institution, die heißt Abteilungsversammlung, die ist einmal im Jahr und dort kann sich jeder für ein Amt bewerben", so Ulmers Wortlaut. Er wünsche sich, dass ,,alle ihr Ego etwas runterfahren. . . die SVR-Abteilung Fußball ist mehr als nur die erste Mannschaft, es gibt auch noch 250 Kinder in 14 Mannschaften. . ."

Das sieht auch Els Clausen so. ,,Letztendlich geht es um die gesamte Fußball-Abteilung, und da hängen 400 Leute dran. Und die Fußballer machen gerade eine gute Jugendarbeit, das darf man nicht aus den Augen verlieren." Die Präsidentin will als Vermittlerin einerseits Neutralität wahren, auf der anderen Seite drückt sie auch ihren Unmut über den aktuellen Ausstand der Bezirksliga-Mannschaft aus. ,,Der Verein hat eine Satzung, und das sind die Spielregeln." Die Entlassung des Trainers sei legitim gewesen. ,,Allerdings scheint es an der Umsetzung und mit der Kommunikation gehapert zu haben." Els Clausen wünscht sich, dass die Mannschaft des Vereines zuliebe weitermacht. Im Moment sei sie etwas verzweifelt, ,,weil ich an keine der beiden Parteien rankomme." Ein weiteres Gespräch schließt sie nicht aus.

Aufrufe: 027.2.2015, 15:00 Uhr
Leonberger Kreiszeitung / Nathalie MainkaAutor