Seitz flüchtet sich in Sarkasmus

Samstag, 15 Uhr Bayern Alzenau - TSV Lehnerz

Wenn am Samstag (15 Uhr) die Partie gegen den Tabellendritten im Städtischen Stadion angepfiffen wird, dann hofft der ehemalige Profi, wenigstens elf Spieler seines Hessenliga-Kaders auf dem Feld zu haben. ,,So, wie es momentan aussieht, werden wir drei Jungs von der zweiten Mannschaft mit auf die Bank nehmen müssen", berichtet der Coach, der zu Beginn der Woche gerade einmal elf Akteure auf dem Trainingsplatz begrüßen konnte. Dass dem Verletzungspech auch ein Stück weit die Talfahrt in der Tabelle geschuldet ist, lässt sich kaum wegdiskutieren. Dass sich dazu seit Saisonbeginn die zentralen Abwehrspieler in regelmäßigen Abständen Aussetzer leisten, hat mit Verletzungspech freilich nichts zu tun. Hier haben die Verantwortlichen es einfach nicht geschafft, für die Abgänge Daniel Müller und Luca Dähn gleichwertigen Ersatz zu beschaffen. Dass dann noch Dähn bei der in der Regionalliga spielenden U23 des Bundesligisten TSG Hoffenheim in deren bisherigen zehn Saisonspielen nicht eine Sekunde zum Einsatz gekommen ist, dürfte umso mehr schmerzen. ,,Dass wir ihn gebrauchen könnten, ist ja keine Frage. Wenn er wollte, gäbe es sicher eine Möglichkeit in der Winterpause, zumindest ist die vertraglich möglich", ließ FCB-Vorstandsmitglied Andreas Trageser wissen. Doch müsste der torgefährliche Innenverteidiger dies auch wollen. ,,Ich will mich in Hoffenheim durchbeißen, Alzenau ist für mich derzeit keine Option", sagte der Youngster kürzlich noch.

Jochen Seitz selbst ist zumindest momentan als Spieler auch keine Option, zumal er sich mit der gegen den KSV Baunatal (1:0) erlittenen Zerrung herumplagt. Grundsätzlich wollte er seinen Einsatz als einmalige Angelegenheit abhaken, wenn er fit wäre, hätte Seitz einen Rückzieher sicher in Erwägung gezogen. So ist der am 11. Oktober 39 Jahre alt werdende Allrounder gegen Lehnerz ebenso zum Zuschauen verdammt, wie ein Großteil seiner Mannschaft. Neben den Langzeitverletzten Torwart Rico Döbert und David Lange, stehen Max Grünewald (Fußprellung), Niklas Kallina (Sprunggelenk), Kofi Asamoah (Zerrung), Timo Dauber (Leiste) sowie René Slater (Muskelfaserriss), Felix Wissel (Knorpel im Knie) und Hendrik Horvantinovic (Knieprobleme) nicht zur Verfügung. Auch der gerade erst genesene Elias Niesigk muss passen, nachdem sich der Stürmer bei Alzenaus Zweiter in der Kreisoberliga Gelnhausen am Sonntag beim 1:7 in Höchst eine Schultereckgelenk-Sprengung zugezogen hat. ,,Einfach unfassbar", so Seitz.

Dicke Fragezeichen stehen zudem hinter Marcus Alexander und Kapitän Julian Steigerwald, deren Einsatz sich wohl erst am Spieltag entscheidet. Seitz genervt: ,,Die Mannschaft wird sich wohl von allein aufstellen, wer fit ist, spielt." Alles andere als optimale Voraussetzungen beim Viertletzten.