2024-05-02T16:12:49.858Z

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„Wir dürfen nicht den Schlendrian reinkommen lassen“: Klaus Foda will mit dem FC Willy Wacker weiter Gas geben.	 	Archivfoto: hbz/Sell
„Wir dürfen nicht den Schlendrian reinkommen lassen“: Klaus Foda will mit dem FC Willy Wacker weiter Gas geben. Archivfoto: hbz/Sell

Sein spannendstes Projekt

Trainerfuchs Klaus Foda will den 1. FC Willy Wacker zum Aufstieg in die B-Klasse führen

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HECHTSHEIM. In seiner langen Karriere als Fußballtrainer hat Klaus Foda schon eine Menge erlebt. Der Mainzer hatte unter anderem die SG Harxheim und den TSV Ebersheim unter seinen Fittichen und stand auch beim SV 07 Bischofsheim mit Erfolg an der Seitenlinie. Sein aktuelles Projekt gehört zweifellos zu den spannendsten, die der erfahrene Coach bisher übernommen hat. Foda trainiert den 1. FC Willy Wacker. In der C-Klasse Mainz-Bingen Ost I. Eine Mannschaft, die über viele Jahre hinweg eher als Hobbyteam belächelt wurde. Doch jetzt starten die Hechtsheimer richtig durch. Sie sind auf dem besten Weg zum Titel und Aufstieg in die B-Klasse.

Willy Wacker führt die Tabelle zur Winterpause souverän an. Aus 15 Spielen stehen 14 Siege und ein Unentschieden zu Buche. Verloren hat die Foda-Elf noch gar nicht. „Die Chemie passt im Moment überragend bei uns. Mein Ziel hier war von Anfang an der Aufstieg und es wäre sehr enttäuschend, wenn wir es am Ende nicht schaffen“, stellt Klaus Foda klar. Vor der Saison hat er durch seine weit verzweigten Kontakte gleich ein halbes Dutzend erfahrener Spieler zum Verein gelotst, die die Qualität des Kaders enorm aufgewertet haben. Sebastian Heidacker, Karsten Wobig oder auch der Ex-Gonsenheimer Giovanni Brancaccio sind herausragende Kicker. „Für die C-Klasse sind das absolute Ausnahmespieler. Genau wie Kevin Weissmann und Thomas Kropp“, lobt Foda.

Fehlte Willy Wacker in der Vergangenheit das ein oder andere Puzzleteil, hat sich das Gesamtbild nun zu einer harmonischen Einheit zusammengefügt. „Jetzt passt es perfekt“, sagt Klaus Foda nicht ohne Stolz. Der Bruder des früheren Bundesliga-Profis und heutigen Trainers Franco Foda weiß allerdings auch, dass es sich dabei nur um eine schöne Momentaufnahme handelt. „Mit 43 Punkten ist noch keiner aufgestiegen. Wir dürfen nicht den Schlendrian reinkommen lassen und müssen weiter Gas geben“, sagt Foda. Als warnendes Beispiel dient ihm ausgerechnet der Klub seines Bruders in der österreichischen Bundesliga. „Franco war mit Sturm Graz vor einigen Wochen auch noch mit acht Punkten Vorsprung Tabellenführer, hat das aber in drei Spielen vergeigt“, ist Klaus Foda bewusst, dass er mit Willy Wacker auch im neuen Jahr konstant punkten muss.

Entscheidend dafür wird sein, dass die erfahrenen Leistungsträger weiter an Bord bleiben und sich nicht verletzen. „Dann dürfte nichts mehr anbrennen“, glaubt Foda. Kommt es tatsächlich so, wie von ihm erwartet und erhofft, spielt der 1. FC Willy Wacker in der kommenden Saison in der B-Klasse. „Das wäre fantastisch für diesen Verein, ein riesiges Highlight. Fast ein kleines Wunder, auf das seit über 40 Jahren hingearbeitet worden ist“, sagt Klaus Foda. Ihn hat es gereizt, eine Mannschaft zu übernehmen, in der Strukturen erst noch aufgebaut werden mussten.

Fußballverein statt Thekenmannschaft

„Ich will den Verein Willy Wacker ins rechte Licht rücken. Hier wird guter und fairer Fußball gespielt. Viele verbinden uns mit einer Thekenmannschaft, aber wir sind ein Fußballverein“, unterstreicht Foda. Ein Fußballverein, der auf der modernen Hechtsheimer Bezirkssportanlage spielt und trainiert – und sogar über ein eigenes Vereinsheim verfügt. Gute Voraussetzungen also, um den angepeilten Aufstieg wahr werden zu lassen. Kommt alles wie geplant, hätte sich Klaus Fodas Rückkehr aus dem Fußball-Ruhestand mehr als bezahlt gemacht. Schließlich wollte er nach seiner Zeit beim TSV Ebersheim als Trainer aufhören.

„Ich wollte eigentlich in Rente gehen. Es war mir dann aber im Sommer relativ schnell langweilig“, blickt der Trainerfuchs lächelnd zurück. Da traf es sich gut, dass Willy-Wacker-Chef Michael Licht eines Tages auf ihn zukam und die beiden sich schnell auf eine Zusammenarbeit einigen konnten. Es scheint der Beginn einer ungewöhnlichen Erfolgsstory gewesen zu sein.



Aufrufe: 03.1.2017, 10:00 Uhr
Andreas RiechertAutor