Seidel-Abschied: Rosenheim will nachlegen

Der Gast aus Oberfranken ist mit nur neun Zählern derzeit das Schlusslicht der Tabelle. Die letzten beiden Partien der Mannschaft von Trainer Miloslav Janovsky gingen mit 2:5 gegen die U23 des FC Nürnberg und 0:2 gegen die SpVgg Bayreuth verloren. Mit 50 Gegentoren aus 19 Punktspielen stellt der Gast zudem die schlechteste Abwehr der Regionalliga. Das rettende Ufer zum ersten Relegationsplatz beträgt bereits neun Zähler, zum ersten Nichtabstiegsrang zwölf Punkte.

Die Situation stellt sich für die Gäste also alles andere als rosig dar. Aber trotzdem wird sich die Elf um Kapitän Christian Schraps nicht aufgeben und weiterhin versuchen zu punkten, egal wo und gegen wen, vielleicht platzt ja noch der Knoten. Das Hinspiel gegen 1860 Rosenheim ging nur äußerst knapp mit 0:1 durch einen Treffern von Sascha Marinkovic verloren, auch da hatte man auf Seiten der Hofer durchaus Chancen.

Beim Gastgeber hingegen herrscht nach dem überzeugenden Auftritt zuletzt gegen den TSV 1860 München II und dem 2:0 Heimsieg eine äußerst positive Stimmung. Mit nunmehr 22 Zählern auf der Habenseite und Tabellenplatz 13 konnte der heimische TSV drei Punkte Abstand zum ersten Relegationsplatz herstellen. Mit einem weiteren positiven Resultat könnte man also die Lücke zu den gefährdeten Rängen nochmal vergrößern.

Aber soweit ist es noch lange nicht. Es wird sicherlich das schwerste der drei Partien am Stück auf heimischem Geläuf werden, vor allem im mentalen Bereich gegen den derzeit abgeschlagenen Tabellenletzten. Einstellung, Laufbereitschaft und Leidenschaft müssen wieder an den Tag gelegt werden, sonst kann es ein böses Erwachen geben. Womöglich werden sich auch erst nach einer gewissen Spieldauer Chancen ergeben, die man dann eiskalt nutzen sollte. Geduld ist also auch gefragt. Eine mögliche Führung für die Gäste aus Hof würde den bereits vorhandenen Kampfgeist der Oberfranken zudem stärken und es der Tiplix-Elf noch schwerer machen als es ohnehin bereits ist bzw. sein wird.

Wiedermal kann Trainer Klaus Seidel bis auf Johannes Zottl (Kreuzband) und den erkrankten Ersatztorwart Fritz Pflug vermutlich fast alle Mann aufbieten. Die Mannschaft möchte sicherlich dem scheidenden Coach in seinem letzten Spiel an der Seitenlinie der Rothemden nochmal ein großes Dankeschön für die überragende und äußerst erfolgreiche Zusammenarbeit mit auf den Weg geben. Der Aufstieg von der Bayern- in die Regionalliga sowie der aktuell beachtliche Tabellenstand ist Indikator genug für die fruchtende und qualifizierte Tätigkeit des Fußballlehrers Klaus Seidel.

„Wir wollen in das letzte Spiel vor der Winterpause mit einer guten Einstellung gehen. Vor allem müssen wir die Zweikämpfe konsequent führen und auch bestehen. Der Gegner wird uns sicherlich alles abverlangen. Hof wird nochmal versuchen ran zu kommen und eine der letzten Chancen in Rosenheim nutzen wollen. Sie haben fußballerisch weit mehr zu bieten, als es der derzeitige Tabellenstand wiederspiegelt und sind daher für uns brandgefährlich“, so Trainer Klaus Seidel.

Auch die Anhänger von 1860 Rosenheim können im letzten Punktspiel des Jahres nochmal Abschied von Trainer und Mannschaft sowie vom ereignisreichen und zugleich anstrengenden Fußballjahr 2016 möglichst mit einem Erfolgserlebnis nehmen. Das Team hat sich im Anschluss die Pause mehr als verdient und lechzt auch schon nach ein paar fußballfreien Tagen am Stück, um in 2017 ausgeruht die Mission Klassenerhalt mit dem neuen Trainer Tobias Strobl erfolgreich weiterführen zu können.