Seelow will Höhenflug fortsetzen

Was dieser Victoria-Pflichtsieg gegen die FC-Balltreter am Ende wert sein wird, dürfte sich wohl erst in den nächsten Wochen, wenn nicht gar erst am letzten Spieltag herausstellen. Vorerst hievten sich die Schützlinge von Übungsleiter Robert Fröhlich auf den zweiten Rang des Gesamtklassements hinter dem aktuellen Liga-Primus RSV Waltersdorf. Der Rückstand beträgt derzeit drei Zähler.

Dabei starteten die Victorianer erwartungsgemäß druckvoll in die Begegnung. Mit einer langen Flanke hebelte Seelow die Hennigsdorfer Abwehr aus, die Kopfballverlängerung von Kapitän Rick Drews fand im lauf- und zweikampfstarken Enrico Below einen dankbaren Abnehmer, der mit platziertem Schuss zur schnellen Victoria-Führung traf (9.). Auch in der Folgezeit blieben die Platzherren tonangebend. Wiederum Below setzte den Ball nach einem langen Zuspiel knapp am FC-Gehäuse vorbei (11.), doch nur zehn Minuten später waren die Bemühungen der Seelower vom Erfolg gekrönt. Ein schulbuchmäßiger Flankenwechsel erreichte Drews, der mit enormem Tempo zwei Hennigsdorfer umkurvte und mit sehenswertem Abschluss auf 2:0 erhöhte (21.). Weiter ging's mit stürmischen Bemühungen der Hausherren, die noch vor der Pause mit aller Macht auf die Entscheidung drängten. Allerdings verpassten Drews und Below eine Resultatsverbesserung. Dafür schüttelten die Gäste die Heimelf kräftig durch. Philipp Frenz servierte den ersten Hennigsdorfer Eckball seinem Teamkollegen Klajdi Beqiri derart perfekt auf den Kopf, dass der nicht umhin kam und Seelows zuvor beschäftigungslosen Schlussmann Rafal Lopusiewicz zum 2:1-Pausenstand überwand.

Nach dem Wiederanpfiff durch den Frankfurter Unparteiischen Hannes Hähnel schien ein dritter Seelower Treffer nur eine Frage der Zeit, doch Hennigsdorf agierte geschickter als zuvor, während das Victoria-Angriffsspiel erheblich an Wucht einbüßte. Dennoch hätte Toni Mielke das 3:0 nach mustergültiger Vorarbeit von Sebastian Jankowski erzielen können, wenn nicht gar müssen. Allein: Mielkes Kopfball strich um die berühmten Zentimeter am von Patrick Bobermin bestens gehüteten FC-Kasten vorbei (71.). Da auch Anastasios Alexandropoulos und Sebastian Jankowski mit ihren Gelegenheiten scheiterten, blieb es beim knappen 2:1-Erfolg der Gastgeber, deren Höhenflug sie nunmehr auf den zweiten Tabellenplatz brachte.

Morgen steht um 19.30 Uhr das Gastspiel im Westend-Stadion bei Preussen Eberswalde an. In den bisherigen Aufeinandertreffen der beiden Kontrahenten hat es in den seltensten Fällen an Brisanz gefehlt. Während die Seelower weiterhin intensiv an einem erfolgreichen Ausgang der besten Saison in der Vereinsgeschichte basteln, haben die Barnimer Gastgeber das Abstiegsgespenst noch nicht wirklich endgültig verscheucht. Die Preussen rangieren fünf Punkte vor den Abstiegsrängen und eben aus diesem Grund steht für beiden Teams eine knallharte Begegnung auf dem Programm.