2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Remis im Derby: Victoria Seelow und Germania Schöneiche teilen sich die Punkte im Oberliga-Duell. Foto: T. Sabin
Remis im Derby: Victoria Seelow und Germania Schöneiche teilen sich die Punkte im Oberliga-Duell. Foto: T. Sabin

Seelow und Schöneiche trennen sich Remis im Derby

MIT VIDEOS: Der SV Victoria kommt im Heim-Derby der Oberliga gegen den SV Germania Schöneiche nicht über Punkteteilung hinaus

Victoria Seelow bleibt in der Rückrunde weiter sieglos. Im Ostbrandenburg-Derby gegen Germania Schöneiche reichte es im Flutlicht des EWE-Sportplatzes in der Robert-Koch-Straße nur zu einem 1:1 (0:0).

Gerade mal 50 Kilometer trennen beide Orte, einfach immer die B 1 entlang. In der Tabelle sind es immerhin 14 Punkte. Davon aber war im Freitagabend-Kunstrasenspiel wenig bis nichts zu sehen: Gastgeber Victoria Seelow und Germania Schöneiche trennten sich unentschieden, und wohl keiner der Beteiligten und Zuschauer hatte Zweifel daran, dass dieses Ergebnis in Ordnung ging. "Wir haben wie gegen Anker Wismar zum zweiten Mal in Folge zu Hause nur 1:1 gespielt. Natürlich bin ich da unzufrieden", sagte Spielertrainer Sebastian Jankowski. "Wir haben alles getan, um das Spiel zu gewinnen, am Ende müssen wir mit dem einen Zähler leben."

Bei Germania-Coach Christian Gehrke klang das naturgemäß etwas anders: "Der Gegner hatte mehr Ballbesitz und gefühlte 50 Standards. Aber wir haben gut gestört. Kämpferisch war das ganz okay, spielerisch haben wir aber nicht alles umsetzen können, da ist noch Luft nach oben. Mit dem einen Punkt können wir leben - verdient war er allemal." Für seine Mannschaft war es übrigens das dritte Auswärtsspiel in Folge: Beim Malchower SV hatten sie 5:2 gewonnen, bei Tennis Borussia nach einer 1:0-Führung noch 1:3 verloren. Diesmal also ein Unentschieden.

In einem von Beginn an sehr intensiv geführten Derby hatten die Gäste sogar die klareren Tormöglichkeiten, hätten schon in der achten Minute in Führung gehen können, ja müssen, als alles auf einen Abseitspfiff wartete. Außer Tino Istvanic, der allein auf Victoria-Keeper Rafal Lopusiewicz zulief, aber unerklärlicherweise derart in Rücklage geriet, dass der Ball weit über den Kasten ging.

In der 23. Minute landete ein kraftvoller Kopfball des langen Innenverteidigers Michael Laletin, in der Winterpause von Aufsteiger Union Klosterfelde aus der Brandenburg-Liga gekommen, nach einem Eckball-ähnlichen Freistoß von links am rechten Pfosten. Und kurz darauf senkte sich eine abgerutschte Flanke von Matthias Reischert hinter Lopusiewicza auf die Latte. Auf der anderen Seite endete ein 28-m-Freistoß-Hammer von Mateusz Halambiec am Aluminium-Dreieck (31.).

Ein Freistoß ging 20 Minuten nach dem Seitenwechsel auch dem Seelower Führungstreffer voraus: In einer Zwei-Mann-Mauer stehend, sprang Christopher-Lennon Skade hoch - auf der Strafraumlinie oder kurz davor? - und wehrte den Ball nach Ansicht des Fürstenwalder Schiedsrichters Matthias Alm irregulär mit dem Arm ab. "Das ist ärgerlich, jeder sieht das sicher anders", kommentierte Germania-Trainer Gehrke hinterher diplomatisch - auf dem Feld hatte er wütend einen gelben Kegel seiner Coaching-Zone umgetreten. Den anschließenden Handelfmeter verwandelte Sebastian Jankowski sicher.

Aber die Gäste schüttelten sich nur kurz. Gehrke reagierte, brachte mit Moritz Borchardt und Denis Schulz zwei frische Offensivkräfte. Und sah sich kurz darauf belohnt: Julian Hentschel schlug eine Ecke lang in den Torraum, wo Kapitän Stephan Gill hoch stieg und fast unbedrängt schulmäßig einköpfte. "Da sind wir einmal nicht dicht genug am Mann und kassieren prompt den Ausgleich", monierte Seelows Spielertrainer.

Es blieb bei der gerechten Punkteteilung, weil die Schöneicher aus der Roten Karte gegen Nabiel Nasser - er hatte als letzter Mann den durchbrechenden Schulz festgehalten - kein Kapital mehr schlagen konnten.

"Ein verdientes Unentschieden, mit ein bisschen Glück können wir sogar gewinnen", sagte Gill nach dem Abpfiff. Auf die Frage, ob er jetzt zum Goalgetter werde, sagte der 27-jährige Defensiv-Spezialist, der seine dritte Oberliga-Saison für die Germania spielt, mit einem Schuss Selbstironie: "Auch eine kaputte Uhr geht zweimal am Tag richtig ..."

Es hat der 14-Punkte-Abstand zwischen den beiden Kontrahenten also weiter Bestand, aber die Schöneicher kletterten durch das wichtige AuswärtsRemis im Abstiegskampf und die 0:6-Heimklatsche von Aufsteiger Grün-Weiß Brieselang gegen Lichtenberg 47 auf Platz 13.

Viktoria Seelow: Lopusiewicz - Reichelt, Dawid Jankowski, Nasser, Apostolow (75. Alexandropoulos) - Georgi, Noga - Drews, Halambiec, Sebastian Jankowski - Below (62. Schubert)

Germania Schöneiche: Küter - Klockzien, Laletin, Fitkau, Beyer - Gill, Hentschel - Hohlfeld, Istvanic (69. Schulz), Reischert (66. Borchardt) - Skade (86. Vogt)

Tore: 1:0 Sebastian Jankowski (65.), 1:1 Stephan Gill (70.) - Schiedsrichter: Matthias Alm - Rote Karte: Nabiel Nasser (87./Notbremse) - Zuschauer: 285

Aufrufe: 06.3.2017, 10:14 Uhr
MOZ.de / Kai BeißerAutor