Des einen Freud - des anderen Leid. Beim TSV 1860 rechnete man fest damit, dass das Ausnahmetalent den Löwen erhalten bleibt. Schließlich ist der Verein dafür bekannt, dass junge Spieler schnell ihre Chance im Profibereich bekommen. Umso enttäuschter zeigte sich 1860-Sportdirektor Florian Hinterberger über den Abgang von Pledl gegenüber der Süddeutschen Zeitung: "Ich bin sehr erbost über die Art und Weise. Ich weiß nicht, ob ein junger Spieler mit so einem Wechsel so gut beraten ist." Thomas Pledl, der es mittlerweile auf sieben U-18 Juniorenländerspiele und einen Treffer für "Schwarz-Rot-Gold" gebracht hat, ist von der Richtigkeit seines Schritt überzeugt. "Ich sehe bei der SpVgg Greuther Fürth hervorragende Perspektiven."
Im Sommer will der zentrale Mittelfeldspieler sein Abitur erfolgreich ablegen und sich dann voll und ganz auf den Fußball konzentrieren. "Es ist dann alles auf den Fußball ausgerichtet. Ich will den Sprung in den Profifußball schaffen und werde alles dafür tun", betont der sympathische Niederbayer, der vom Konzept der Mittelfranken überzeugt ist. "Ich habe mit den Verantwortlichen sehr positive Gespräche geführt. Vor allem Cheftrainer Mike Büskens hat mich mit seinen Ausführungen überzeugt." Pledl, der in der kommenden Saison noch bei den A-Junioren spielen darf, wird bei der SpVgg Greuther Fürth ausschließlich bei den Profis trainieren. Wo er die notwendige Spielpraxis sammeln wird, soll jeweils kurzfristig entschieden. "Profis, U23 oder U19, es gibt mehrere Optionen. Das wird dann Woche für Woche entschieden", informiert der Noch-Münchner.
Auf den Ärger des TSV 1860 reagiert Pledl gelassen. "Leider hat sich 1860 erst richtig um mich bemüht, als die Sache mit Fürth fast schon in trockenen Tüchern war." Vielleicht schnuppert Pledl also bald Erstligaluft, beim TSV 1860 hatte man mit dem Waidler große Pläne, die nun verworfen werden müssen. "Wir hatten geplant, ihn direkt in den Zweitligakader hochzunehmen, und ihm für 1860-Verhältnisse ein sehr gutes Profiangebot gemacht. Besser als zum Beispiel bei Kevin Volland", versichert Hinterberger der Süddeutschen Zeitung, die den Bischofsmaiser als eines der größten Talente seiner Altersklasse bezeichnet.