Süder Siegesserie reißt im strömenden Regen

Aber hinsichtlich Einsatz- und Laufbereitschaft war den Platzherren bei strömendem Regen in der zweiten Halbzeit kein Vorwurf zu machen. "Das Spiel haben wir in den ersten 45 Minuten verloren. Da waren wir nicht richtig präsent, ließen Bösinghoven zu viel Raum und gingen nicht konsequent in die Zweikämpfe", stellte Chefcoach Albert Schreiber fest.

Schiedsrichter Mike Stamm, der in der kampfbetonten, phasenweise auch hektischen Partie nicht weniger als 13 gelbe Karten verteilte, pfiff erst mit neunminütiger Verspätung an. Die starken Regenfällen vor Spielbeginn hatten den Platz stellenweise unter Wasser gesetzt.

Beiden Teams unterliefen in der Anfangsphase viele Abspielfehler, von konstruktivem Spielaufbau konnte kaum einmal die Rede sein. Tobias Gies scheiterte nach Nick Rohrbecks Freistoß mit der ersten nennenswerten Chance an TuSTorhüter Andreas Lahn (23.). Die Meerbuscher drückten aber schon zu diesem Zeitpunkt der Begegnung mit flüssigem Kombinationsfußball den Stempel auf. Folgerichtig fielen auch die beiden Tore. Kevin Lehr traf mit Köpfchen im Anschluss an einen Freistoß (31.) und Denis Stark zog trocken von der Strafraumgrenze ab (36.). Dessen den Pfosten treffender Teamkollege Steffen Drees (42.) musste schon vor der Pause für die Vorentscheidung sorgen. Auf der Gegenseite fand Bartek Pawliczek in Keeper Lahn seinen Meister (37.) und Alex Leichner überlegte viele zu lange (44.), schob das Spielgerät unbedrängt am kurzen Pfosten vorbei ins Toraus. Da lag der Anschlusstreffer in der Luft.

"Da wären wir wieder früh ins Spiel zurückgekommen, mussten dann nach der Pause alles auf eine Karte setzen", sagte Albert Schreiber, der mit Marvin Tschaschler und dem pfeilschnellen Timo Kruse zwei frische Kräfte einwechselte. Und Kruse war dann auch gleich hellwach, verkürzte auf Zuspiel von Rohrbeck auf 1:2 (54.). Die Gäste, bei denen Trainer Roberto Gambino wegen Schiedsrichterbeleidigung von Stamm bereits nach 35 Minuten hinter die Barriere beordert wurde, agierten nach dem Gegentor nicht mehr so souverän wie noch in Hälfte eins. Die SpVg. versuchte, mit großem kämpferischen und läuferischen Aufwand zumindest noch einen Punkt zu retten. Rohrbeck (64.) und der eingewechselte Alen Vincazovic (68.) kamen jeweils einen Schritt zu spät. Die beste Chance vergab erneut Leichner, der aus Nahdistanz (77.) das Tor verfehlte.

Am Ende versuchte es 05/06 mit der Brechstange. Letztlich erfolglos, auch wenn Keeper Maximilian Schnabel zweimal bei Standards im Gäste-Strafraum zu finden war. Schreiber konstatierte nach der ersten Saisonniederlage: "Wir müssen noch lernen, auch nach einem Rückstand und aus der Bedrängnis heraus konstruktiv nach vorne zu spielen. Das ist uns heute noch nicht gelungen. Das fußballerische Potenzial dafür haben die Jungs allemal."