"Wir sind die dominante Mannschaft, machen aber nichts draus", stellte der Sportliche Leiter der Süder, Holger Reinders, nach einer halben Stunde fest. Gleichwohl war die Anspannung der Hildener in manchen Spielphasen nicht zu übersehen. Unnötige, weil erfolglose Einzelaktionen und Fehlpässe im Spielaufbau hemmten gut gemeinte Offensivaktionen. Abstiegskampf und Nervosität eben. Nur einmal, in der 51. Minute, blitzte spielerische Klasse auf. Timo Kruse spielte einen blitzsauberen Doppelpass mit Alex Leichner und erzielte die 1:0-Führung. Bestand hatte die nur bis zur 57. Minute. Giorgi Kiknadze wurde von einem Distanzschuss am "angelegten Arm" getroffen und Schiedsrichterin Nadja Lange zeigte auf den Elfmeter-Punkt. Der erst fünf Minuten zuvor eingewechselte Marvin Rossow ließ sich die Chance nicht entgehen. Und es kam noch schlimmer. Nach einem langen Pass ließ Düsseldorfs Max Mück den zu zögerlich aus seinem Tor kommenden Weymann ins Leere laufen - 1:2 nach 69 Minuten.
Die Süder, in dieser Situation im kollektiven Tiefschlaf, schienen kurzzeitig geschockt, wehrten sich dann aber gegen die drohende Niederlage. Als Kruse im gegnerischen Strafraum zu Fall gebracht wurde (79.), verhängte die Unparteiische den zweiten, nicht minder umstrittenen Strafstoß. Ömer Simsek verwandelte souverän zum 2:2. Der Ausgleich machte bei den Einheimischen wieder Kräfte frei. Die Mannschaft wollte unbedingt den Dreier, rannte aber vergeblich an und musste bei dem ein oder anderen Konter auf der Hut sein. "Wir sind gut aus der Pause gekommen und auch verdient in Führung gegangen. Der Handelfmeter war fragwürdig, aber noch mehr hat mich das 1:2 geärgert, da hatten wir hinten überhaupt keine Ordnung. Am Ende war es bei den sommerlichen Temperaturen schwer, aber wir haben zumindest Kampfgeist und Moral bis zum Abpfiff bewiesen", fasste Trainer Pawliczek zusammen.
SpVg. Hilden 05/06: Weymann - Tschaschler, T. Gies, Ramoser, St. Gies, Leichner (73. Vincazovic), Kiknadze (82. Papadopoulos), Pawliczek (77. Koshorst), Simsek, Kunzl, Kruse.