Scuderi und die (neuen) starken Männer

Seit rund zwei Wochen rollt der Ball an der Römerstraße wieder. Derzeit bereitet sich der Fußball-Landesligist SV Straelen auf die Rückrunde vor. Zwei Testspiele hat die Mannschaft von Coach Sandro Scuderi schon erfolgreich absolviert. Mit dabei waren auch Anil Bayram und Sebastian "Kacze" Kaczmarek.

Die beiden Offensivkräfte verstärken die Grün-Gelben ab sofort und haben schon erste Marken gesetzt. Gegen den A-Ligisten FC Aldekerk spielten beide gemeinsam eine Halbzeit lang, in der Kaczmarek auch gleich sein erstes Tor erzielte. Ein Unbekannter ist der 23-Jährige allerdings nicht. Schon vor einigen Jahren spielte der Mittelstürmer für die Blumenstädter, wechselte dann für eine Saison zum Oberligisten Sportfreunde Hamborn und in der Spielzeit 2013/2014 zum 1. FC Kleve. Zuletzt stand Kaczmarek im Kader von SV Genc Osman Duisburg. Für einen Spieler seines Alters ist er also schon weit herumgekommen und verfügt somit auch über reichlich Erfahrung, auf die Straelens Trainer zählt: "Kacze bringt viel Qualität mit", sagt der SVS-Coach.

Gegen Aldekerk überzeugte Scuderis neuer Schützling vor allem mit Wendigkeit und Zweikampfstärke - im Sturmzentrum besonders wichtige Fähigkeiten. Als er zur Winterpause an die Römerstraße zurückkehrte, wurde er sofort mit offenen Armen empfangen. "Schließlich kannte ich ja noch den einen oder anderen Spieler von früher. Es war ein gutes Gefühl, wieder zurückzukommen", sagt Kaczmarek.

Ob sich der 23-Jährige im Team gleich behaupten kann oder gar in die Stammelf befördert wird, ist noch ungewiss. Immerhin hat Scuderi mit Sebastian Clarke und David Kalokoh noch zwei weitere Akteure für die Offensive. "Je mehr Spieler man im Kader hat, umso größer ist der interne Konkurrenzkampf. Nicht, dass es vorher anders war, aber unsere Qualitätsbreite hat sich mit den Zugängen vergrößert", erklärt Scuderi. Somit gebe es auch mehr Alternativen. Ein Umstand, mit dem sich der SV Straelen noch besser auf seine Gegner einstellen kann. "Einen konkreten Plan, wer wo spielen wird, gibt es aber noch nicht. Wir werden erst einmal die Testspiele abwarten", kündigt der Coach an.

Erste Experimente hat Scuderi bereits unternommen. Im Test gegen Aldekerk ließ er seine Offensivabteilung nach rund 25 Minuten die Seiten wechseln. Dabei zeigte der zweite "Neue", Anil Bayram, dass er als Linksfuß auf beiden Seiten einsetzbar ist und eine Menge Tempo machen kann. Allerdings wird sich der 23-Jährige erst einmal an den deutschen Fußball gewöhnen müssen, denn hierzulande hat der Niederländer noch nie gespielt. Gemeinsam mit Philipp Brouwers agierte Bayram zunächst in der Jugend bei der VV Venlo und avancierte dabei zum U15-Juniorennationalspieler. Anschließend kickte er für die Venloer U19 und U21. Zuletzt spielte er für RKSV Nuenen. "Er ist flexibel einsetzbar, hängt sich voll rein und hat schon vor der Rückrundenvorbereitung bei einigen Probetrainings mitgemacht", sagt Coach Scuderi, der viel von seinem neuen Spieler hält. "Er ist nicht umsonst U15-Nationalspieler gewesen."

So wie sein neuer Teamkamerad Kaczmarek wurde auch Bayram von der Mannschaft sofort angenommen und formuliert auch schon erste Ziele. "Am Ende der Saison wollen wir im oberen Tabellenfeld stehen", sagt er. Mit dem Ascheplatz an der Römerstraße wie auch anderswo muss sich der Niederländer aber noch anfreunden. "In Holland haben wir keine Ascheplätze. Ich habe in der vorigen Woche zum ersten Mal auf diesem Untergrund gespielt und mir gleich einige Schürfwunden zugezogen", berichtet er. "Asche ist nicht so mein Ding", sagt er und lacht.

Am 8. März wird sich im ersten Rückrundenspiel gegen den VfL Repelen dann zeigen, wie fit die Straelener Mannschaft ist und wer auflaufen wird. Eines ist dagegen schon Gewissheit. Zum Rückrundenstart gehören Lukas Nabbefeld (zuletzt pausiert) und Kamil Kuzniarz, der seinen Kreuzbandriss nach mehrmonatiger Verletzungspause auskuriert hat, wieder zum Kader.