2024-04-23T13:35:06.289Z

Pokal
Feiern den Gewinn des Kreispokals: Die Kicker des SC Opel bekommen es nun im Hessenpokal mit einem echten Schwergewicht zu tun. Foto: Presta
Feiern den Gewinn des Kreispokals: Die Kicker des SC Opel bekommen es nun im Hessenpokal mit einem echten Schwergewicht zu tun. Foto: Presta

SCO-Kicker sollen es ,,einfach genießen"

HESSENPOKAL SV Wiesbaden kommt als hoher Favorit an den Untermain+++Stadt gibt Stadion nicht frei

RÜSSELSHEIM. Wehmütige Erinnerungen an bessere Rüsselsheimer Fußballtage könnten zumindest bei den ,,älteren Semestern" an diesem Dienstag aufkommen. Um 19 Uhr wird auf dem neuen Sportgelände des SC Opel eine Partie angepfiffen, die es zumindest auf ernsthaftem Hintergrund seit 41 Jahren und sechs Monaten nicht mehr gegeben hat. Und die es vermutlich so schnell auch nicht wieder geben wird.

Denn der SV Wiesbaden, der in der ersten Hessenpokalrunde an den Untermain kommen muss, ist als Hessenligist drei Spielklassen über den Gastgebern angesiedelt, die bekanntlich in der Kreisoberliga Groß-Gerau/Darmstadt zu Hause sind. Und die am 1. Mai in Gernsheim durch einen 4:2-Sieg im Elfmeterschießen dem Gruppenliga-Aufsteiger SV 07 Nauheim die Eintrittskarte für den Hessenpokal-Wettbewerb vor der Nase weggeschnappt hatten.


Auch wenn der SV 07 Geinsheim in der abgelaufenen Hessenpokalrunde analog zum SV Wiesbaden (0:1 gegen Kickers Offenbach) bis ins Achtelfinale vorstieß, dürfte allen klar sein, dass dieser Gegner mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Nummer zu groß für den neuformierten und noch mitten in der Vorbereitung befindlichen Sport-Club sein dürfte. ,,Die stehen mitten im Saft und wollen in die Regionalliga aufsteigen - das sagt alles", erklärt Markus Mross. Der 38-jährige SCO-Coach, dessen Partner Mathias Weber im Urlaub weilt, freut sich dennoch auf die Partie, ,,denn einem Trainer wie Djuradj Vasic begegnet man ja nicht alle Tage." Vor allem jene sechs Spieler, die im Kreispokalfinale alles für den Sieg getan und zuvor Mitfavorit Rot-Weiß Walldorf ausgeschaltet hätten, ,,sollen da reingehen und es einfach genießen. Es fängt ja bei 0:0 an, wobei bei uns acht Spieler wegen Urlaubs oder Verletzung fehlen werden", sagt Mross - wohl wissend, dass der körperlich starke SVW vor allem bei Standardsituation sehr gefährlich sein wird. Das Wiesbadener Kreispokalfinale war beim 5:0 gegen Fvgg. Kastel - ebenfalls Kreisoberligist - eine klare Sache.

Verständlich, dass der SC Opel diese besondere Partie gerne im benachbarten Stadion ausgetragen hätte. ,,Doch das war der Stadt offenbar aufgrund der Ferien leider nicht möglich", so Mross. Auch eine Verlegung des Spieltermins in den August hinein, den vor allem der Favorit bei der Auslosung gerne erreicht hätte, da nach dem Punktspielauftakt in Vellmar (3:1-Sieg) bereits am Freitag die nächste Aufgabe mit Rot-Weiß Hadamar wartet, sei am Votum des Verbandes gescheitert.

Reise in die Vergangenheit

Für einen Ex-Kicker des SC Opel wird das Pokalspiel eine persönliche Reise in die Vergangenheit. Andreas Machill, stellvertretender Männer-Abteilungsleiter und heute Abend Platzsprecher, war einst von Rüsselsheim zum SV Wiesbaden gekommen und hatte dort mehrere Jahre als Stürmer agiert. Neben dem Aufstieg in die Hessenliga 1991 denkt Machill - am 22. Juli 55 Jahre alt geworden - besonders gerne an ein 0:0 gegen Kickers Offenbach vor 7000 Zuschauern zurück. ,,Auch wenn ich damals die beste Torchance vergeben habe", so Machill. An die letzten Punktspiele zwischen SCO und SVW wird er sich weniger gerne erinnern: In der Hessenligasaison 1973/74 verlor der Sport-Club zu Hause 3:7 und Anfang Januar in Wiesbaden 2:4. Der SVW endete als Tabellenvierter, der SC Opel stieg als Drittletzter ab und verschwand in der Versenkung. Dass der SV Wiesbaden nach einem Insolvenzverfahren 1994 in der untersten Spielklasse neu beginnen musste, belegt allerdings, was unter bestimmten Voraussetzungen möglich ist...



Aufrufe: 027.7.2015, 18:07 Uhr
Martin KriegerAutor