2024-04-19T07:32:36.736Z

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F: Jochen Classen
F: Jochen Classen

SCK sieht Meerbusch nicht als Schlusslicht

Kapellens Trainer Toni Molina sieht eher die Möglichkeiten, die der TSV hat

Die Oberliga Niederrhein ist Johannes Peters nicht genug. Der Vorsitzende des aus der Fusion des TuS Bösinghoven mit dem ASV Lank entstandenen TSV Meerbusch hält mittelfristig den Bau eines regionalligatauglichen Fußball-Stadions für notwendig. Eine schöne Idee. Dummerweise bewegt sich die von Ex-Profi Robert Palikuca trainierte Erste Mannschaft aktuell genau in die andere Richtung: Nach zehn Partien ist der TSV Tabellenletzter und hat dabei das wenig vorzeigbare Kunststück fertiggebracht, sieglos zu bleiben.
Und trotzdem richtet sich der SC Kapellen, am Sonntagnachmittag (Anstoß 15 Uhr) Gastgeber der offiziell als Lokalrivale geführten Meerbuscher, auf ein schwieriges Duell ein. "Wir spielen nicht gegen ein traditionelles Schlusslicht", stellt Trainer Toni Molina klar. Soll heißen: Der unrühmliche Standort im Keller der Oberliga gibt nicht die tatsächliche Leistungsstärke des Kontrahenten wieder. "Ich habe die beim 0:1 gegen Velbert gesehen, das war ein Topspiel", sagt Molina. Er vermutet, dass die lange Negativserie, am vergangenen Sonntag mal unterbrochen durch das äußerst respektable 2:2-Unentschieden vor heimischem Publikum gegen den Tabellenzweiten SpVg Schonnebeck, ein Ergebnis der Verletzungsmisere in Lank und Bösinghoven ist. "Die hatten extremst viele Ausfälle." Die personelle Ausstattung im Match gegen Schonnebeck war indes durchaus beachtlich: Der offensiv tätige Dennis Schmidt verdiente schon als Profi beim VfL Osnabrück (2. Bundesliga) und bei Darmstadt 98 (3. Liga) gutes Geld, war Kapitän des inzwischen in die Regionalliga aufgestiegenen Wuppertaler SV. Routinier Stefan Galster ist in der Oberliga ebenso seit Jahren eine feste Größe wie Semir Purisevic, Kevin Dauser und Stephan Wanneck, neben Torhüter David Platen und Robin Kreis dritter Kicker mit Kapellen-Vergangenheit im Kader. Von der Bank kam der bei Rot-Weiß Oberhausen ausgebildete Sergen Sezen, mit vier Treffern der beste Torjäger des TSV. Von Anfang an zum Team, das einen 0:2-Rückstand aufholte, zählte auch der bis zum Sommer bei den SF Vorst in der Kreisliga B spielende Benjamin Dohmen. Das 2:2, mit dem Meerbusch eine schwarze Serie von sechs Niederlagen in Folge beendete, überraschte Molinia darum nicht: "Bis auf Uerdingen kannst du in dieser Saison gegen jede Mannschaft gewinnen oder verlieren."

Den Beweis trat vor einer Woche der SCK höchstselbst an, als es ihm trotz akuter Personalprobleme gelang, dem TV Jahn Hiesfeld ein 0:0 abzuringen. Ganz entspannt hat sich die Lage seither leider nicht: So fällt ausgerechnet Regisseur Lennart Ingmann mir angerissenem Außenband im Sprunggelenk wohl für sechs Wochen aus. Der Spieler selber will zwar schon in anderthalb Wochen wieder auf der Matte stehen, doch daran glaubt sein Coach nicht. Dabei könnte er den schon in Hiesfeld fehlenden Techniker in der Offensive richtig gut gebrauchen. Denn auch wenn ihn der Auftritt seiner dezimierten Truppe stolz gemacht hatte, "hätten wir besser von Abwehr auf Angriff umschalten können. Die zur Verfügung stehenden Räume musst du mit allem was du hast für Abschlussaktionen nutzen. Das ist das Entscheidende. Du musst mutig sein." Eine Arbeitsplatzbeschreibung, die auf Jan Bresser hundertprozentig zutrifft. Der in dieser Saison wie Ingmann schon viermal erfolgreiche Torjäger plagt sich jedoch seit Wochen mit Knieschmerzen herum. Eine Kernspintomographie soll am Montag endlich Klarheit bringen. Und der Japaner Naoya Okamura (Muskelfaserriss) musste seinen Einstand schon wieder verschieben. Weiterhin angeschlagen ist auch David Dygacz. Doch weil der Abwehrmann hart im Nehmen ist, geht Molina davon aus, "dass Panzer trotz großer Rückenprobleme aufläuft." Marcel Lüft ist rotgesperrt. Immerhin übernimmt Kapitän Tim Rubink wieder seinen angestammten Platz auf zentraler Position in der Abwehrviererkette.

Molina ist optimistisch: "Wir haben unseren Plan."

Aufrufe: 022.10.2016, 10:01 Uhr
Neuß-Grevenbroicher Zeitung / Dirk SitterleAutor