2024-03-27T14:08:28.225Z

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F: Jochen Classen
F: Jochen Classen

SCK pustet kräftig durch

Obwohl der Oberligist aus Kapellen in Fischeln einen 2:0-Vorsprung verspielt, beendet er mit dem 4:2-Sieg seine schwarze Serie.

Wer eine schwarze Serie von sechs sieglosen Spielen in Folge beendet, dem darf ausnahmsweise auch mal am Volkstrauertag wohlig warm ums Herz werden. Und so stellte der leidgeprüfte Toni Molina, Trainer des vor dem Match bis auf Rang 14 abgerutschten Oberligisten SC Kapellen nach dem wunderbar befreienden 4:2-Erfolg (Halbzeit 2:2) beim VfR Krefeld-Fischeln mit einem versonnenen Lächeln fest: "Das hat gutgetan."

Bis zum zweiten Auswärtsstreich in dieser Saison durchlebte der impulsive Coach freilich alle Stationen, die den Job an der Linie so unfassbar stressig machen. Zunächst sah er mit einigem Missfallen, wie seine gegenüber dem frustrierenden Auftritt der vergangenen Woche beim 0:3 gegen Hilden personell veränderte Truppe unter Druck geriet und gleich mehrfach schlichtweg Glück hatte, dass Fischeln, selbst mit dem Gepäck von drei Partien ohne dreifachen Punktgewinn, angetreten, nicht in Führung ging. Schon mehr nach dem Geschmack Molinas war das, was sich in der 20. Minute tat: Nach einem Einwurf von Robert Wilschrey leitete der wie Andrej Hildenberg in die erste Elf rotierte Can Yücel die Kugel weiter auf Frederik Leufen. Der verschaffte sich mit energischem Einsatz genau den Raum, den er für seinen satten Schuss aus rund 16 Metern zum 1:0 benötigte. Nur drei Minuten später riss Wilschrey mit seinem Pass den in Unordnung geratenen Defensivverbund der Gastgeber auf, Hildenberg wusste den Ball mit der Brust meisterlich zu verarbeiten und ihn dann ebenso gekonnt zum 2:0 ins Netz zu setzen.

Dummerweise ließen die Gäste danach weitere Großchancen, das Duell frühzeitig zu entscheiden, ungenutzt, so dass der Gegner noch vor der Halbzeitpause entscheidend zurückschlagen konnte - und dies jeweils nach von Kevin Breuer ausgeführten Standards: Beim Kopfball in Höhe der Grasnarbe zum 1:2 (38.) profitierte der erst kurz zuvor eingewechselte Philip Reichardt von der Vorleistung seines ungemein emsigen Teamkollegen, beim 2:2 (43.) nutzte der sträflich ungestörte Stefan Linser eine Freistoß-Vorlage des 25-Jährigen.

Auch nach Wiederbeginn hatten auf dem extrem engen Kunstrasen an der Kölner Straße erstmal die in der Tabelle weitaus besser postierten Gastgeber die Hosen an. Ihr Problem: Selbst die hundertprozentigen Einschussmöglichkeiten reichten ihnen nicht, um das Leder noch einmal am mitunter Kopf und Kragen riskierenden Christopher Möllering im Kasten der SCK vorbeizubringen. Das rächte sich bitter: In der 71. Minute eroberte der hellwache Marcel Koch in des Gegners Hälfte den Ball und schickte im Zentrum Hildenberg auf die Reise. Der Stürmer hob das Spielgerät über Fischelns herausstürzenden Keeper, kam dann aber nicht mehr weiter, weil ihm der gute Halil Ibrahim Özcelik unsanft in die Parade fuhr. Die direkten Folgen: Hildenberg humpelte verletzt vom Feld, gefolgt von dem vom guten Schiedsrichter Jörg Jörissen mit der Roten Karte bedachten Özcelik. Dessen Ersatzmann Simon Gerdts parierte den fälligen und von Lennart Ingmann geschossenen Elfmeter zwar, vom Innenpfosten sprang die Kugel indes an seinen Rücken und von dort ins Tor (74.). Zwei Minuten vor dem Ende krönte Talha Demir einen Konter über Marcel Lüft und Daniel Una Dominguez mit dem 4:2.

Aufrufe: 014.11.2016, 11:03 Uhr
Neuß-Grevenbroicher Zeitung / Dirk SitterleAutor