2024-04-19T07:32:36.736Z

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F: Jochen Classen
F: Jochen Classen

SCK kehrt zurück zu alter Bescheidenheit

Weil der Klassenverbleib bereits zwei Spieltage vor Schluss unter Dach und Fach ist, blickt der Oberligist schon auf die nächste Saison.

Am Sonntag tritt der SC Kapellen zum letzten Mal in dieser Saison vor heimischem Publikum an. Zu Gast im Erftstadion ist der MSV Duisburg II, mit Sicherheit eine der spielstärksten Mannschaften der Fußball-Oberliga Niederrhein.

Da für den SCK das Thema Klassenverbleib durch ist und der seit dieser Spielzeit für die "Zebras" stürmende Ex-Kapellener Georgios Madatsidis rotgesperrt aussetzen muss, hält sich die Bedeutung der Partie in Grenzen. Viel interessanter ist der Blick auf die kommende Saison, in die Trainer Frank Mitschkowski wohl mit einem stark veränderten Kader gehen wird.

Was das neue Personal anbelangt, dringt aus dem in diesen Wochen traditionell zum Fort Knox umfunktionierten Erftstadion natürlich mal wieder gar nichts nach außen. Und auch hinsichtlich des Saisonziels will es der Vorsitzende Peter Kempermann wieder mehr mit seinem in der Öffentlichkeit zur Vorsicht neigenden Vorgänger halten. "Jupp Breuer hat immer gesagt, wir spielen gegen den Abstieg. Und wenn man unseren Etat sieht und den mit anderen Vereinen vergleicht, ist das mit Sicherheit immer der Fall." Im Nachhinein wertet es der SCK-Boss darum als Fehler, "dass wir im Sommer davon ausgegangen sind, mit diesem Spielermaterial unter die ersten Sieben zu kommen."

Dass dieses Ziel deutlich verfehlt wurde und Kapellen sogar um den Klassenverbleib kämpfen musste, lastet er keineswegs dem Coach und seinem Funktionsteam an: "Mitsch ist doch selber die ärmste Sau! Ich kenne keinen, der akribischer arbeitet. Wir sind von seinem Konzept nach wie hundertprozentig überzeugt. Und auch die Mannschaft bestätigt, dass sein Training, bezogen auf die gesamte Saison, sehr abwechslungsreich ist." Warum die freilich auch stark vom Verletzungspech gebeutelte Truppe trotzdem hinter ihren Möglichkeiten geblieben ist, vermag Kempermann nicht schlüssig zu erklären. "Vielleicht", vermutet er, haben wir zu viele Häuptlinge in der Mannschaft." Nun. Zumindest das dürfte sich zwangsläufig ändern, denn einige Akteure werden den SCK, der zukünftig wohl wieder auf den jungen Keeper Marvin Kiese (war erst im Winter nach Uedesheim gewechselt) bauen kann, verlassen: Als sicher gelten die Abgänge von Robert Norf, Robin Kreis, Sükrü Ak und Sven Raddatz, der als spielender Co-Trainer die Zweitvertretung verstärkt. Ömer Okyar spielt mit dem Gedanken, sich für vier Jahre an ein US-amerikanisches College zu binden. Die Verhandlungen mit dem beruflich stark eingespannten Kapitän Dalibor Cvetkovic laufen.

Der Vorsitzende sieht den SCK dazu gezwungen, "zwei, drei Leute von außen zu holen". Mit Blick auf die nicht ausgezahlten Siegprämien fügt er lachend an: "In dieser Saison haben wir ja viel Geld gespart." Damit, stellt er klar, verabschiede sich der Verein aber nicht von der Tradition, den zahlungskräftigeren Mitbewerbern mit selbstausgebildeten Talenten zu trotzen. Um das hohe Niveau zu halten, sollen die von Klaus Schütz trainierte A-Junioren (Kempermann: "Einen Besseren kannst du nicht haben.") unbedingt zurück in die Niederrheinliga."

Aufrufe: 029.5.2015, 16:00 Uhr
NGZ / Dirk SitterleAutor