2024-04-25T10:27:22.981Z

Allgemeines

SCK erwischt rabenschwarzen Sonntag

Trotz der beiden Platzverweise muss der Oberligist aus Kapellen in Homberg nicht unbedingt mit 1:3 verlieren.

Zwei Platzverweise, den ersten schon in der dritten Minute, dazu die Verletzung eines integralen Bausteins im Mannschaftsgefüge - viel schlimmer kann ein Fußballspiel eigentlich nicht laufen. Kein Wunder also, dass es Kapellens ansonsten so impulsivem Coach Toni Molina nach der bitteren 1:3-Niederlage (Halbzeit 1:1) seiner Oberliga-Fußballer beim VfB Homberg glatt die Sprache verschlagen hatte. "Dieses Spiel musst du nicht verlieren", presste er schließlich sichtlich angepackt hervor.

Damit lag der Spanier allerdings vollkommen richtig. Irgendwie lief auf dem tiefen und holprigen Rasenplatz im PCC-Stadion von Beginn alles schief für die Gäste: Bereits in der dritten Minute sah Marcel Lüft nach einer vermeintlichen Notbremse schon zum zweiten Mal in dieser Saison die Rote Karte. Eine harte Entscheidung, die Toni Molina ebenso wenig nachzuvollziehen vermochte wie SCK-Obmann Paul Rösgen: "Fingerspitzengefühl sieht anders aus, zumal noch zwei Abwehrspieler näher zum Tor standen." In Überzahl beherrschten die Hausherren den sichtlich geschockten Kontrahenten zunächst - und gingen nur zwei Minuten später nach einem höchst unzureichend verteidigten Eckstoß durch Metin Kücükarslan fast zwangsläufig in Führung. "Aber dem Eckball ging ein klares Foul an Tim Rubink voraus", bemängelte Molina.

Nach dem Rückstand kamen die Gäste jedoch besser zurecht, vergaben durch Marco Czempik (18.) und den unfassbar fleißigen Said Harouz (22.) erstklassige Torchancen. Dass Jan Bresser nach einer von Czempik hereingeschlagenen Ecke mit anschließender Kopfballvorlage von Marcel Koch zum Ausgleich abstaubte (39.), war darum verdient. Kurz zuvor hatte sich in Frederik Leufgen bereits der zweite Akteur der Fünferabwehrkette verletzt verabschiedet (35.). Und es kam noch viel schlimmer für den SCK: In Hälfte zwei schoss Dennis Wibbe die bis dahin in Überzahl keineswegs sattelfesten Duisburger erneut in Front (50.), vier Minuten später sah Kapitän Tim Rubink nach einem unbedachten Hakler gegen Justin Bock im Mittelfeld die Gelbe Karte. Da es seine zweite war, schickte ihn der unerbittliche Schiedsrichter Marco Lechtenberg vom Feld. "Ich mache Tim keinen Vorwurf", sagte Molina indes. Als der zur Pause eingewechselte Timo Welky im Nachklapp einer wiederum schlecht abgewehrten Ecke auf 3:1 erhöhte (63.), war das Match entschieden. Während sich Kapellen nun vor allem um Schadensbegrenzung bemühte, beließen es die Gastgeber dabei, den wertvollen Vorsprung ohne Risiko über die Zeit zu verwalten.

Fast noch mehr als die Niederlage grämten Molina vor dem wichtigen Heimspiel gegen Hönnepel/Niedermörmter am nächsten Sonntag die personellen Verluste. Und nur drei Tage später kommt Ratingen.

Aufrufe: 019.3.2017, 21:06 Uhr
Neuß-Grevenbroicher Zeitung / Dirk SitterleAutor