2024-05-10T08:19:16.237Z

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Große Tristesse am Pfaffenfels: Nach dem Rückzug aus der C-Klasse wird in dieser Saison kein Aktivenfußball beim TuS Trechtingshausen gespielt.	Archivfoto: Jochen Werner
Große Tristesse am Pfaffenfels: Nach dem Rückzug aus der C-Klasse wird in dieser Saison kein Aktivenfußball beim TuS Trechtingshausen gespielt. Archivfoto: Jochen Werner

Schwerste Phase der Vereinsgeschichte

Nach Rückzug aus der C-Klasse steht Fußballabteilung vor ungewisser Zukunft

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TRECHTINGSHAUSEN. Im Jahr 1950 wurde die Fußballabteilung im TuS Rheinstein Trechtingshausen gegründet. 66 Jahre später ist Schluss, musste der Spielbetrieb unmittelbar vor Saisonbeginn eingestellt werden. Ausgerechnet vor der Saison, in der der Tennenplatz auf dem Sportgelände am Pfaffenfels dank der Sportstättenförderung des Landkreises und einer Kraftanstrengung der Gemeinde für knapp 300000 Euro in einen Naturrasen umgewandelt werden sollte, um die Zukunft des Fußballs in der Mittelrheingemeinde zu sichern. Grund: Dem TuS sind trotz glücklichem Ligaverbleib in der A-Klasse und der positiven Aussichten hinsichtlich der Infrastruktur schlichtweg die Aktiven davongelaufen.

„Die Sache lief für den TuS aus dem Ruder“, beschreibt der Kreisausschuss-Vorsitzende Gerd Schmitt die Situation. Einige Spieler waren im Sommer in der Hoffnung zur SpVgg Viertäler gewechselt, dort ab der laufenden Saison 2016/17 auf einem neuen Kunstrasenplatz in Winzberg kicken zu können. Dessen Errichtung, die in diesen Wochen stattfinden sollte, verschiebt sich nun allerdings um ein Jahr. Auch in Winzberg bleibt erst einmal alles beim Alten: Der Spielbetrieb der dortigen Fußballer in der B-Klasse läuft auf Sand weiter.

„Eine Spielgemeinschaft mit Alemannia Waldalgesheim, die wohl im Gespräch war, hätte für den TuS keinen Sinn gemacht, am Ende auch das Aus für den Fußball in Trechtingshausen bedeutet“, stellt Schmitt klar. Alle Spielerpässe hätten in diesem Fall auf den Verbandsligisten umgeschrieben werden müssen, „und damit wäre für die Akteure das Thema TuS wahrscheinlich schnell erledigt gewesen“, so Schmitt. Erschwerend kommt hinzu, dass die zweite Mannschaft des TuS in der vergangenen Runde gestrichen werden musste. Just zum richtungsweisenden Derby im Frühjahr zuhause gegen den SV Gau-Algesheim kamen zum dritten Mal im Spieljahr nicht genug Akteure für ein spielfähiges Team zusammen. Die Zwangsabmeldung war die Folge.

Wenigstens mit einer Neunermannschaft wollte Fußball-Abteilungsleiter Michael Hennemann in dieser Saison in der C-Klasse antreten, dann musste auch diese Idee im 95 Jahre alten Traditionsverein kurz vor Rundenstart beerdigt werden. Schmitt bezeichnet es als „äußerst großes Pech“, dass Trainer Thomas Klöckner zum Ende der vergangenen Saison sein Amt frühzeitig zur Verfügung gestellt hatte und nach Gau-Algesheim gewechselt war. Ohne einen ambitionierten Trainer habe ein Verein in solch einer prekären Situation keine Chance. Ob bei einem freiwilligen Rückzug in die B-Klasse eine Chance bestanden hätte? „Spekulation“, so der Funktionär.

Kein Rasenplatz, keine Aktiven. Keine Aktiven, kein Rasenplatz. Dieses Problem hat sich für den TuS und die Gemeinde auf unabsehbare Zeit erledigt. „Das Thema Sportgelände am Pfaffenfels wurde mit der Gemeinde besprochen“, erklärt TuS-Schriftführer Thomas Madry, ohne konkret werden zu wollen, auch um „Ferien am Ort“ und weitere Veranstaltungen weiterhin durchführen zu können.

Auch das Unwetter traf das Sporttreiben hart

Das Vereinsleben im TuS gehe jedenfalls weiter. Die Überbrückung der jüngst gestarteten Fußball-Saison mit einer Neunermannschaft sieht er jedenfalls nicht als geeignete Alternative, wenn es darum geht, den Rasenplatz vielleicht im nächsten Jahr realisieren zu können. Madry führt in diesem Zusammenhang das Unwetter an, das Trechtingshausen am 24. Juni getroffen hatte. Denn einmal fehle bei einem Neunerteam, das nicht aufsteigen dürfe, die Motivation. Zum anderen sei die Gemeinde wegen des Hochwasserereignisses an anderer Stelle finanziell gefordert. Ein weiterer unvorherzusehender Faktor, der in diesem Sommer gegen den TuS-Fußball spricht.



Aufrufe: 017.8.2016, 18:00 Uhr
Jochen WernerAutor