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Ligavorschau
Holstein Kiel U19 Saison 2015/16: 1. Reihe von unten links: Jannik Braun, Luca Groth, Malte Schuchardt, Lukas Stradins, Tjark Grundmann, Berat Ayyildiz, Bünyamin Balat.  2. Reihe von links: Physiotherapeut Maurice van Johnson, Betreuer Stephan Stahl, Philipp Sander, Miguel Fernandes, Tjorve Mohr, Julian Potisk, Fyn Claasen, Nils Röth, Max Stolzenburg, Trainerassistent Oliver Wuttke, Trainer Chris
Holstein Kiel U19 Saison 2015/16: 1. Reihe von unten links: Jannik Braun, Luca Groth, Malte Schuchardt, Lukas Stradins, Tjark Grundmann, Berat Ayyildiz, Bünyamin Balat. 2. Reihe von links: Physiotherapeut Maurice van Johnson, Betreuer Stephan Stahl, Philipp Sander, Miguel Fernandes, Tjorve Mohr, Julian Potisk, Fyn Claasen, Nils Röth, Max Stolzenburg, Trainerassistent Oliver Wuttke, Trainer Chris

Schweres Auftaktprogramm für Holsteins U19

Die Physis und Teamarbeit sollen in der kommenden Bundesliga-Saison den Unterschied machen

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Der Countdown läuft. Am nächsten Wochenende steht der Start in die neue U19-Bundesliga-Nord/Nordost-Saison 2015/16 für die Jungstörche der KSV Holstein auf dem Programm. Seit dem 29. Juni ist die Vorbereitung auf die ,,Mission Klassenerhalt" in vollem Gange. Knapp sieben Wochen Schwitzen und Ackern für das große Ziel werden die Schützlinge von Trainer Christian Riecks in den Beinen haben, wenn der Anpfiff ertönt.

,,Wir sind mit der Vorbereitung zufrieden. Die Jungs verinnerlichen die Abläufe immer besser und sind sehr lernwillig. Auch die Stimmung in der Mannschaft ist toll, das macht Spaß", beschreibt der in der vergangenen Spielzeit erst bei der A-Jugend installierte Coach, der seine erste Sommervorbereitungsphase mit der Mannschaft durchläuft und so seine Philosophie in einem originären Stadium einimpfen kann.

Bereits eine Woche vor dem Trainingsstart machte der Coach eine primäre Baustelle fest: Physis. Der Nachwuchsfußball wird auf dieser Ebene, die eben nunmal die höchste in Deutschland vorhandene darstellt, immer athletischer. Wer in der letzten Saison in den Genuss kam eine Topmannschaft, wie RasenBallsport Leipzigs Nachwuchs (letztjähriger Staffelsieger), im Projensdorfer Nachwuchsleistungszentrum gegen Holsteins U19 antreten zu sehen, der stellte schon beim Auflaufen fest, dass die körperlichen Voraussetzungen schlichtweg deutliche Unterschiede aufweisen. Hier gilt es den Hebel anzusetzen und die körperliche Leistungsfähigkeit voll auszureizen.

Eines sollte allerdings auch klar sein: Fußball ist zum Glück noch immer nicht nur Athletik, sondern ein taktischer Mannschaftssport. Genau das hat Riecks bereits in der vergangenen Spielzeit mit seinem Team eindrucksvoll demonstriert. Gegen die Leipziger kassierte man zum Beispiel eine knappe 0:1-Niederlage durch einen streitbaren Foulelfmeter. Da man die körperlichen Voraussetzungen nicht kurzfristig beeinflussen kann, muss das Team des 32-jährigen Riecks als Einheit funktionieren. Das bedeutet defensiv clever stehen und so die teilweise morphologisch überlegenen Gegenspieler des Raumes für die Entfaltung ihrer Vorzüge berauben. Das bedeutet natürlich einen enormen läuferischen Aufwand und erfordert einen idealen Fitnesszustand. Nicht zuletzt funktioniert eine so aufwändige Spielweise, die eher geringe Ballbesitzzeitenen mit sich bringt und sich auf schnelles Umschaltverhalten bei Ballgewinn stützt, um Torgefahr zu erzeugen, nur, wenn die Mannschaft als Einheit funktioniert und sich durch eine gewisse Stressresistenz und Geduld auszeichnet.

,,Wir erklären den Jungs auch immer wieder, dass wir in den meisten Begegnungen über andere Dinge als nur das Fußballerische werden kommen müssen. Der Teamgedanke mit einer gefestigten Moral wird da entscheidend sein." Der selbst noch junge Übungsleiter scheint die Sprache seiner Spieler zu sprechen, sie zu erreichen und so die notwendige Motivation aktivieren zu können.

Und doch hat die Mannschaft einen enormen Substanzverlust zu verkraften: Schaltzentrale Finn Wirlmann, der zwar schon in der letzten Saison häufig in die erste Mannschaft aufrückte, aber doch bei zahlreichen Partien in der U19 den Unterschied machte und Sturmspitze Leonard Kirschner, der die disziplineinfordernde Spielweise unter Riecks in Perfektion verkörperte, wird man nicht eins zu eins ersetzen können. Die Mannschaft wird an ihr Limit gehen und jedem Kontrahenten der möglichst unangenehmste Gegner sein müssen, um sich in der Junioren-Bundesliga erneut zu beweisen.

Das Startprogramm könnte dabei schwieriger kaum sein: Zunächst gastiert man bei den spielstarken SV Werder Bremen und VfL Wolfsburg, ehe die oben erwähnten Rasensportler aus Leipzig an die Kieler Förde reisen. ,,Da sind natürlich keine sechs Punkte eingeplant, aber wir nehmen mit, was kommt. Auf Augenhöhe sehen wir uns mit diesen drei Mannschaften selbstverständlich nicht. Es sind andere Teams, die wir hinter uns lassen müssen", schätzt auch Riecks den Auftakt realistisch ein.

Der eine oder andere Punkt aus diesen ersten drei anspruchsvollen Wochen würde einer positiven Dynamik zuträglich sein und der Entwicklung eines nötigen Selbstbewusstseins früh auf die Sprünge helfen.


Zugänge: Julian Potisk (Viktoria Köln), Philipp Sander (Hansa Rostock), Malte Schuchardt (Hansa Rostock), Julius Alt (FC Schalke 04), Utku Sen (Hannover 96).
Abgänge: Keine.

Tor: Tjark Grundmann (Jahrgang 1997), Lukas Stradins (1998), Malte Schuchardt (1998).Abwehr: Nils Röth (1997), Tjorve Mohr (1997), Kevin Bodendorf (1998), Julian Potisk (1997), Jonas Seidel (1998), Jannik Braun (1997), Arne Sicker (1997), Vincent Born (1998).
Mittelfeld: Fyn Claasen (1997), Tayfun Can (1997), Philipp Sander (1998), Julius Alt (1998), Berat Ayyildiz (1998), Luca Groth (1998), Jannis Voß (1998), Max Stolzenburg (1997), Dennis Limani (1997), Utku Sen (1998), Felix Niebergall (1998).
Angriff: Bünyamin Balat (1997), Miguel Fernandes (1997), Tim Netzel (1998).

Trainer: Christian Riecks (erstes Jahr mit Sommervorbereitung).
Co-Trainer: Oliver Wuttke, Nico Soranno.

Aufrufe: 09.8.2015, 20:00 Uhr
SHZ / wilhelm tichonowAutor