2024-05-08T11:10:30.900Z

Vereinsnachrichten
Tuncay Karaoglu und der SV Gimbsheim tun sich nach dem Aufstieg schwer.            F: Jens Bogner
Tuncay Karaoglu und der SV Gimbsheim tun sich nach dem Aufstieg schwer. F: Jens Bogner

Schwere Zeiten bei den Altrhein-Clubs

In Eich und Gimbsheim ist die Euphorie nach dem Aufstieg in die B-Klasse längst verfolgen / SV-Torjäger Ricardo Linke nach Nackenheim

EICH/GIMBSHEIM (mim). Der Jubel im Altrhein war groß als im Sommer die beiden zweiten Mannschaften aus Eich und Gimbsheim den Sprung in die B-Klasse geschafft hatten. Die Germania hatte sich in der C-Klasse Alzey-Worms als Meister durchgesetzte, in der C-Klasse Worms war niemand besser als die Gimbsheimer. Sieben Monate später ist die Euphorie in beiden Lagern verflogen, kämpft man doch mit Personalsorgen – und um den Klassenerhalt.

Nur 13 Zähler konnten die Eicher in bislang 18 Spielen sammeln, drei mehr haben die Gimbsheimer auf dem Konto. Nur der SV 1914 Pfeddersheim und der TSV Flörsheim-Dalsheim stehen noch schlechter in der Tabelle als die beiden Aufsteiger da. In Eich hatte die sportliche Misere auch personelle Konsequenzen. Meistertrainer Hubert Jelsch hat nach dem ersten Saisondrittel sein Amt zur Verfügung gestellt. „Fünf Feldspieler und ein Torwart wurden nach dem Aufstieg nach oben in die Erste gezogen, drei weitere Spieler haben ihre Karriere beendet. Auf einmal hatte ich nur noch fünf Mann im Training“, ärgerte sich Jelsch, der es leid war Wochenende für Wochenende eine Mannschaft aus A-Jugendlichen, Reaktivierten und AH-Spielern zusammen zu bauen. Diese Aufgabe hat inzwischen Mike Ritscher zu bewältigen. Bislang mit mäßigem Erfolg. Ritscher: „Ich hoffe, dass sich in der Winterpause das Lazarett in der ersten Mannschaft lichtet. Dann können wir personell endlich wieder aus dem Vollen schöpfen, bekommen vielleicht auch mal Spieler von oben zur Verfügung gestellt.“ Und weil sich der Spielertrainer, der sich aufgrund von Sprunggelenksproblemen aber nur noch selten einwechselt, nicht nur auf „Hilfe von oben“ verlassen will, hat er mit Jonas Bittmann auch schon einen Winter-Zugang zu vermelden. Bittmann kommt von Liga-Rivale SV Guntersblum II und wird die rechte Seite bei den Eichern beackern. Weitere Neuzugänge, so Ritscher, seien erst mal nicht in Aussicht.

Neue Gesichter sind auch bei den Gimbsheimern noch rar gesät, wo sich bislang nur Christian Dzaack, der ältere Bruder des Gimbsheimer Bezirksliga-Spielers Carsten Dzaack, für ein Engagement bei den Schwarz-Weißen begeistern konnte. Dzaack kommt vom TuS Steinbach in den Altrhein und wird dort defensive Aufgaben übernehmen. Wobei die derzeit größte Lücke vorne klafft: Ricardo Linke, mit 18 Toren drittbester Torschütze der B-Klasse, und seit Jahren der Goalgetter des SV, hat sich wie auch Philipp Scheller dem 1. FC Nackenheim angeschlossen. „Der Weggang von Linke tut uns weh“, weiß Spielertrainer Adam Pelikant. Komplett ersetzt werden könne Linke wohl nicht. Pelikant: „Seine Tore müssen jetzt andere machen, wir müssen das auf verschiedene Schultern verteilen.“ Immerhin: Allrounder David Gawlik konnte nach zehnmonatiger Verletzungspause in den letzten Ligaspielen mitmischen und prompt einige Tore erzielen. Auch Stürmer Pascal Jagenteufel wird nach vier Monaten im Lazarett zur Rückrunde wieder fit sein. Pelikant: „Ich hoffe Pascal erreicht die Form der Vorbereitung. Vor seiner Verletzung war er schon nah am Niveau von Ricardo Linke dran.“ Da weitere Leistungsträger des Aufstiegsjahres, wie Baris Yildiz oder Tuncay Karaoglu, berufsbedingt kaum noch trainieren können, erwartet Pelikant auch im neuen Jahr harte Zeiten. Aber: „Wir liegen nicht auf einem Abstiegsplatz und sind damit im Plan. Mehr wollen wir im ersten Jahr in der B-Klasse doch gar nicht.“

Aufrufe: 016.12.2015, 20:00 Uhr
Michael MayerAutor